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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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im Märchen. Genau zur richtigen Zeit kommt ein derartiger Geldregen. Wie bestellt. Bist du dir darüber im Klaren, dass der Alte mit dieser Versicherung das Unternehmen gerettet hat?«
    »Ach, Quatsch«, widersprach Walden und schaute dabei auf seine Finger. »Die Banken hätten uns nie den Geldhahn zugedreht. Die hätten zu viel verloren. Wir hätten es auch ohne diesen Geldregen geschafft. Es wäre nur bedeutend schwieriger geworden.«
    Miller stand auf, ging zum Wandkühlschrank, nahm eine Flasche Champagner, die für solche Gelegenheiten immer im Büro eines jeden Vorstandsmitglieds bereitstand, heraus, öffnete sie und goss zwei Schalen voll. Feierlich reichte er ihm ein Glas.
    »Auf die Rettung der Firma, auf Herrmann und auf die jetzt Gott sei Dank gesicherte Zukunft«, toastete er ihm zu und schlug ihm anschließend so stark auf die Schulter, dass er sich verschluckte und zu husten anfing.

     

11
    Endlich hatte Michael Schlosser einen Parkplatz in der Manteuffelstraße gefunden. Gemächlich verließ er den Dienstwagen und marschierte mit schleifendem Schritt zur Nummer 5 der wenig befahrenen Nebenstraße, musterte kurz die Namensschilder am Hauseingang und drückte auf einen der gelblichbraunen Klingelknöpfe. Nach kurzer Zeit wurde ihm geöffnet. Stöhnend begab er sich in die zweite Etage und stand dort einem Mann, Ende zwanzig, bekleidet mit einem silbrig gestreiften, zerknautschten Morgenmantel, gegenüber.
    »Herr Peter Wolf?« vergewisserte er sich, während er routiniert seinen Dienstausweis aus der Tasche zog und dem verdutzten Mann, der trotz der Mittagsstunde noch etwas verschlafen wirkte, unter die Nase hielt.
    »Ja. Was …?«, begann dieser, mit einer dunklen, rauchigen Stimme.
    »Kriminalpolizei. Hauptkommissar Schlosser«, unterbrach er den unrasierten Hausherrn selbstsicher. »Sie erlauben, dass wir uns in Ihrer Wohnung ein wenig unterhalten?«
    Bei diesen Worten drückte er sich an dem Verdatterten vorbei in einen schmalen Flur und war gespannt, wie dieser nun reagieren würde. Der Typ war ihm unsympathisch. Schon bei ihrem ersten, flüchtigen Zusammentreffen war ihm das unrasierte Gesicht aufgefallen. Er konnte unrasierte Männer nicht leiden. Er selbst achtete sehr darauf, gepflegt auszusehen, obwohl er sich häufig die Frage stellte: wozu und für wen eigentlich?
    »Ja …«, stammelte der Mann nur, schloss sichtlich irritiert die Tür und schaute ihn mit großen, fragenden Augen an. »Was … Was wollen Sie von mir?«
    »Ich ermittle in einem Mordfall und habe diesbezüglich einige Fragen an Sie. Können wir uns irgendwo hinsetzen?«
    »Äh … Ja, selbstverständlich.«
    Peter Wolf wurde wieder lebendig. Eifrig wies er seinen ungebetenen Besucher ins Wohnzimmer und bot ihm einen Sessel an. Dankend setzte sich der Hauptkommissar und schaute sich erst einmal um.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, wurde er gefragt.
    »Ja, gerne. Danke. Ein Mineralwasser wäre angenehm«, nickte er zustimmend.
    Das Wohnzimmer war sauber, geschmackvoll, aber einfach eingerichtet. Eine einigermaßen ordentliche Junggesellenbude. Der Wohnungseigentümer wirkte dagegen etwas verlebt und schlampig. Dieser Gegensatz berührte ihn wieder unangenehm.
    »Worum geht’s, Herr Kommissar?«
    Der Hausherr stellte eine Flasche Wasser und ein Glas vor seinem ungebetenen Gast auf den Wohnzimmertisch.
    »Ich sah Sie vor einigen Tagen aus dem Haus der Wetzlars herauskommen. Was haben Sie dort gemacht?«, wollte er wissen, als er langsam Mineralwasser in das Glas eingoss.
    Peter Wolf schien erst einmal kurz nachzudenken, bis ihm klar zu werden schien, welchen Tag der Fragende überhaupt meinte.
    »Ach ja. Jetzt weiß ich es wieder. Ich habe Sie in Begleitung eines schlanken Mannes gesehen, als ich das Haus verließ. Sie kamen gerade an. Ich war bei Frau Leona Wetzlar.«
    Das kam locker und entspannt herüber, fand Michael Schlosser.
    »Wussten Sie zu diesem Zeitpunkt bereits, dass der Ehemann von Frau Wetzlar tot war?«
    Die Antwort dauerte eine Weile, ehe sie flüssig gegeben wurde:
    »Nein. Ich hab das erst am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren. Das war ein irrer Schock für mich, Herr Kommissar, das können Sie mir glauben.«
    Ein tiefer Augenaufschlag folgte diesen Worten.
    Michael Schlosser musste bei diesem Blick schlucken. Er empfand ihn als so eingeübt, einstudiert. Oder war dieser sportliche Mann vor ihm hier anders herum? Was wollte er dann bei Leona Wetzlar?
    »Warum waren Sie bei Frau

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