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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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sie mir auch gleich brühwarm an den Kopf geworfen. Am Anfang blieb sie bei ihrer Meinung, dass wir uns nicht mehr sehen würden, aber nach einer Weile, änderte sie etwas ihre Meinung und versprach mir, sich mit mir wieder zu treffen.«
    Aha, sie wollte dich loswerden, du Gimpel, dachte Schlosser, innerlich grinsend.
    »Und … haben Sie sich wieder getroffen?«
    »Nein. Nein«, hüstelte der Mann leise vor sich hin. »Sie hat scheinbar keine Zeit und ich komme einfach nicht mehr an sie heran.«
    Michael Schlosser ahnte, dass der junge Mann wirklich verunsichert war und schon fühlte, dass er bei Leona Wetzlar verloren hatte. Er wollte ihn auf diesem Gebiet nicht mehr quälen.
    »Wann hat Sie Frau Wetzlar an diesem Abend oder Nacht verlassen?«
    »Kurz vor oder nach fünf Uhr morgens.«
    Der Hauptkommissar ruckte herum.
    »Fünf Uhr morgens?«, entfuhr es ihm überrascht.
    »Na ja, doch«, erklärte sein Gegenüber, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, »wir trafen uns doch immer erst nach Mitternacht. Eher konnte sie doch wegen ihrem Alten nicht weg. Der durfte doch nichts davon wissen. Immerhin saß der doch auf dem Geld.«
    »Sie meinen, Herr Wetzlar hatte das Geld und Sie profitierten davon?«
    »Das ist richtig. Allerdings wurde der Alte in letzter Zeit immer knauseriger. Sie hat sich oft bei mir darüber beschwert.«
    »Bekamen Sie denn von Frau Wetzlar Geld?«
    »Nicht so wie Sie jetzt denken, Herr Kommissar. Schauen Sie, ich bin doch Student und da hat sie mich eben hin und wieder etwas unterstützt.«
    »So, so. Student. Wie alt sind Sie, was studieren Sie und in welchem Semester sind Sie?«
    »Ich bin neunundzwanzig Jahre alt, studiere an der FU Politologie und bin im … im …«
    Peter Wolf hielt inne und senkte den Blick.
    »Im …?«, drängte er weiter.
    »Also … , ich bin im achtzehnten Semester«, gestand Peter Wolf schwer ausatmend, sichtlich verlegen.
    Schlosser schaute sich im gesamten Raum um und musste grinsen. ›Sauberer Student‹, dachte er,›nicht ein einziges Buch, welches auf sein Studium hindeuten würde. Dafür aber eine ganze Reihe von Kriminalromanen und anderer Belletristik.‹
    »Haben Sie des Öfteren solche Freundinnen?«, hakte er nach und musterte den Studenten scharf.
    »Ja!«, antwortete der Gefragte trotzig. »Das ist doch nicht verboten, oder?«
    »Wenn Ihnen die Frauen das Geld freiwillig geben und Sie in keine Verbrechen verstrickt sind, dann wohl nicht und dann interessiert es mich auch nicht sonderlich. Wo waren Sie an dem Morgen, als der Ehemann Ihrer Geliebten umgebracht wurde und wer kann es bezeugen?«
    Die Augen seines Gegenübers weiteten sich, die Hände wurden fahrig geknetet.
    »Ich war hier! Wer soll das bezeugen, wenn ich doch, wie ich es Ihnen schon erklärt habe, alleine hier wohne?«
    »Also kann niemand bezeugen, dass Sie hier waren? Wann haben Sie an diesem Tag das Haus verlassen?«
    »Gegen Mittag. Ich schlaf immer ziemlich lange.«
    Das schien Schlosser schlüssig zu sein und passte auch zu seinem jetzigen Outfit. Es stellte nur kein wasserdichtes Alibi dar.
    Nach einigen weiteren belanglosen Fragen verabschiedete er sich und fuhr auf direktem Weg zur Villa der Wetzlars. Sechsundzwanzig Minuten Fahrtzeit, registrierte er, und das während des normalen Tagesverkehrs. Nachts müsste es noch ein wenig schneller gehen. Zum Golfplatz nach Groß Kienitz dürfte es auch nicht viel länger dauern, schloss er aufgrund seiner guten Ortskenntnisse.

     

12

     
    Als Michael Schlosser das Anwesen der Wetzlars betrat, öffnete ihm wieder der Security-Mann, der ihm schon das erste Mal geöffnet hatte.
    »Ist Herr Norbert Wetzlar heute zu Hause?«, fragte er und hielt ihm zur Sicherheit nochmals den Dienstausweis unter die Nase.
    Sichtlich verärgert, ihn wieder sehen zu müssen, antwortete der Security-Mann:
    »Ja, er ist vor einer Stunde gekommen. Soll ich Sie anmelden?«
    »Nein. Erst einmal nicht. Ich habe zuvor noch einige Fragen an Sie. Sie erlauben?« Geschickt drängte er sich an dem Mann vorbei und stand in der geräumigen Empfangshalle. »Machen Sie Aufzeichnungen, wann jemand geht oder kommt?«
    »Ja«, knurrte der Security-Mann und warf die Haustür ins Schloss.
    »Sehr gut. Dann vorwärts. Ich will diese sehen«, forderte er selbstsicher.
    »Nein, das geht nicht, Kommissar, und das wissen Sie auch ganz genau. Dazu brauchen Sie laut Gesetz einen Hausdurchsuchungsbefehl.«
    Schlosser wusste, als er das schiefe Grinsen des Security-Mannes

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