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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Wetzlar?«
    »Wir hatten einiges miteinander zu besprechen, was absolut privater Natur war, Herr Kommissar.«
    »Was hatten Sie zu besprechen?«
    »Es war wirklich privat, Herr Kommissar«, blieb der Befragte auf seinem Standpunkt bestehen und schüttelte dabei auch noch bedauernd seinen wohlgeformten Kopf.
    Michael Schlosser schaute den Mann eine Weile schweigend an. Plötzlich und unerwartet erfasste er ihn mit der rechten Hand am Revers seines Morgenmantels und zog ihn mit einer ruckartigen, kraftvollen Bewegung ganz dicht an sein Gesicht:
    »Ich ermittle hier in einem Mordfall und Sie werden mir alles erzählen was ich wissen will, sonst …«, zischte er drohend und ließ Peter Wolf wieder los.
    Sein Griff war so überraschend und schnell gekommen, dass der Angegriffene keine Chance gehabt hatte, sich zu wehren. Auch das Loslassen erfolgte so plötzlich, dass derselbe beinahe hintenüber gekippt wäre.
    Am liebsten hätte Michael Schlosser lauthals losgelacht.
    Schwer atmend setzte sich Peter Wolf auf die Couch und sah ihn, sichtlich eingeschüchtert an:
    »Nun?«, funkelte er den Studenten drohend an, leicht seine rechte Hand hochhebend.
    »Wir hatten einige Probleme miteinander gehabt. Die wollte ich ausräumen und deshalb war ich bei ihr«, stammelte Wolf, tief und schwer atmend.
    »Welche Probleme?«
    »Also wir … Also es war …«, stotterte der Hausherr herum und schien nicht zu wissen, wie er beginnen sollte.
    »Meinen Sie, dass ich nicht weiß, dass Sie der Geliebte von Frau Wetzlar sind«, half er mit dieser Vermutung etwas nach.
    »Hat Sie Ihnen das gesagt?«
    Wolfs Kopf ruckte nach vorne, die Augen wurden unnatürlich groß.
    »Ja sicher. Das schien kein Geheimnis zu sein. Warum verblüfft Sie das so?«, wollte Schlosser wissen, nun selbst etwas überrascht.
    »Wir hatten schon zu Beginn unserer Beziehung, das war so vor drei Monaten, ausgemacht, dass jeder von uns beiden, egal was passiert, eine intime Beziehung leugnet … und nun hat sie selbst Ihnen davon erzählt? Sie war doch verheiratet …«
    »… und jetzt ist sie eine reiche Witwe«, vervollständigte Schlosser auf seine Weise den Satz und hakte gleich nach: »Also, welche Probleme hatten Sie?«
    »Wir hatten uns in der Nacht zuvor gestritten und sie wollte mit mir Schluss machen. Deshalb bin ich bei ihr gewesen. Es war das erste und einzige Mal. Sie war stocksauer, dass ich dort erschienen bin, aber ich sah keine an dere Chance, als bei ihr aufzukreuzen und den Streit zu schlichten, wenn Sie verstehen was ich meine?«
    »Nein, ich verstehe nicht was Sie meinen«, knurrte Schlosser nachdrücklich und schüttelte beharrlich den Kopf. Er liebte diese immer wiederkehrende Floskel, bot sie ihm doch die ideale Möglichkeit, die Befragten in die Enge zu treiben. »Sie müssen schon etwas genauer werden.«
    Peter Wolf wand sich wie ein Aal:
    »Wir hatten eine tolle, heimliche Beziehung und es ist mir das erste Mal passiert, dass ich mich richtig doll verliebt habe. Sie hat mir auch immer gesagt, dass sie mich irre findet und dass es mit mir das Größte überhaupt wäre und sie ihren alten Knacker von Mann absolut satt hätte. Deshalb wollte ich auch mein Leben umstellen und immer mit ihr zusammen sein. Das hab ich ihr in dieser Nacht gesagt. Sie hat mich zuerst ganz entgeistert angeschaut, dann zu lachen angefangen und am Schluss gesagt, dass sie mich nicht mehr wiedersehen will. Sie ist dann aufgestanden, hat sich schnell fertiggemacht und mich einfach sitzen lassen.«
    »Und Sie kannten sie erst drei Monate? Wo haben Sie Frau Wetzlar denn kennen gelernt?«
    »Das war vor gut drei Monaten im Casa Valentino, so eine Edelkneipe mit Dancing im Keller, wenn Sie das kennen, Herr Kommissar.«
    Schlosser sah sich mit einem Blick bedacht, der deutlich auszudrücken schien, dass dieser Student ihm, einem Biedermann, niemals den Besuch eines so schicken, noblen Lokals zutraute. Aber er kannte das Lokal, wenn es auch nicht nach seinem Geschmack war.
    »Arrogantes Arschloch«, flüsterte er so leise vor sich hin, dass es sein Gegenüber nicht hören konnte. »Und wie verlief dann Ihr Friedensgespräch im Hause der Wetzlars?«, fuhr er laut sprechend fort.
    »Ich kam so ungefähr um die Mittagszeit am Haus an und konnte auf das Grundstück fahren, weil gerade ein Lieferwagen herauskam. Zuerst wollte sie mich überhaupt nicht vorlassen. Da ich aber schon vor der Tür stand und sie scheinbar keinen Skandal verursachen wollte, ließ sie mich hinein. Das hat

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