Todesschlaeger - Ein Golferkrimi
Gespräch, verließ mit einem leichten Nicken den Raum, begab sich zur Vorstandssekretärin und wandte sich lächelnd an die streng aussehende Frau:
»Da hatten Sie am Freitag aber einen langen Tag, wie mir Herr Miller erzählte.«
Bei diesen Worten zwinkerte er leicht mit einem Auge.
»Das kommt schon mal vor«, antwortete sie einsilbig und sortierte weiterhin irgendwelche Papiere.
»Aber es kommt bestimmt nicht so oft vor, dass Sie Herr Norbert Wetzlar mit Arbeit eindeckt, oder?«
»Ha – das stimmt!«, rief sie, heftig ausatmend, »und dabei hat er noch nicht einmal viel Ahnung von unserem Unternehmen.«
»Wie meinen Sie denn das, meine Dame?«, fragte er schmeichlerisch.
»Wenn Walden oder Miller Briefe diktieren, dann haben die wenigstes Hand und Fuß. Aber bei Norbert Wetzlar sind die so … so … Na … eben so ungelenk, wenn Sie mich verstehen können.«
»Ja, ich glaube, das kann ich ganz gut. Er ist ungeübt. Er soll sich ja das erste Mal um das Unternehmen kümmern, hab ich gehört, oder?«
»Das stimmt allerdings. Das kann ja in der Zukunft heiter werden, wenn er sich wirklich mehr um den Betrieb zu kümmern anfängt.«
»Vielleicht arbeitet er sich aber auch noch ein?«, hielt er dagegen.
»Der!? Das glaube ich nicht. Und nun kommt auch noch diese Nutte in den Aufsichtsrat und will die große Dame markieren. Aber es soll mir letztendlich auch egal sein. Kann ich noch etwas für Sie tun, Herr Kommissar?«
Er merkte ihr an, dass sie endlich allein gelassen werden wollte, um ihre Arbeit, die stapelweise auf ihrem Schreibtisch lag, weiterzumachen.
»Ich benötige nur noch die Handynummern von Herrn Miller, Herrn Walden und von Herrn Norbert Wetzlar, meine Dame«, bat er sie mit weicher Stimme.
»Wozu?«, kam die harsche Frage zurück.
»Damit ich nicht immer hierher kommen muss, wenn ich die Herren mal etwas zu fragen habe. Also …?«
»Schon gut – hier sind sie.«
Mit diesen Worten zog sie eine Schreibtischschublade auf, entnahm mit geschickten Fingern mehrere Visitenkarten und reichte sie ihm kühl. Er warf einen kurzen Blick darauf und war zufrieden. Es waren die Karten der drei Herren mit sämtlichen notwendigen Daten.
»Besten Dank und auf Wiedersehen.«
Er zwinkerte ihr kurz zu und verließ den Raum. In seinem Fahrzeug angekommen rief er seinen Kollegen in Strausberg an:
»Ich bin’s schon wieder, Schlosser, Berlin«, rief er in das kleine Gerät, so laut, als wollte er bis nach Strausberg brüllen. »War an dem Abend, als Sie Walden aufsuchten, um ihm die Ermordung seiner Frau mitzuteilen und ihn befragten, seine kleine Tochter im Haus?«
»Nein, die Kleine befindet sich seit dem Abend, an dem Frau Walden gestürzt ist, bei den Schwiegereltern. Die wohnen im Ostteil von Strausberg. Walden war ganz allein im Haus.«
»Woher wissen Sie das?«
»Er hat von seiner Tochter erzählt und nebenbei bemerkt, dass diese nach dem Tod seiner Frau nun wohl dauerhaft bei den Schwiegereltern bleiben müsse.«
»Ach so. So, so. Wurde die Spritze, mit der die Luft eingespritzt wurde, schon gefunden?«
»Nein, leider nicht. Keine Spur.«
»Hat irgendjemand den mutmaßlichen Täter vielleicht gesehen?«
»Auch das nicht«, kam es hörbar bedauernd und ein wenig kleinlaut zurück, »es sieht aus, als wäre ein unsichtbarer Geist der Täter gewesen, der nur die vollautomatischen Türen in Bewegung gesetzt hat. Aber wir sind noch dran, werter Kollege.«
»Hmmm. Ich hätte da eine dringende Bitte, Herr Reimer«, leitete er sein Anliegen ein. »Könnten Sie bitte die schnellste Zeit mit einem Auto zwischen dem Krankenhaus und dem Haus der Waldens austesten und mir so bald wie möglich Bescheid geben? Dasselbe gilt auch für den Weg vom Parkplatz zum Komaraum und zurück.«
»Haben Sie etwa Walden in Verdacht. Haben sich dafür Anhaltspunkte ergeben?«
Der Strausberger Beamte schien hellhörig zu werden.
»Anders herum, würde ich sagen. Ich möchte sicher gehen, dass wir ihn als Täter aussondern können.«
Michael Schlosser hatte das Gefühl, als würde er die Erleichterung seines Gegenübers durch das Handy spüren.
»Gerne, Berliner Kollege. Noch heute werde ich selbst die Zeitmessungen vornehmen und Sie umgehend informieren.«
Kaum hatte er die Verbindung unterbrochen, wählte er auch schon durch Kurzwahl sein Büro an. Sekunden später nahm Genko Genske ab.
»Servus Chef«, meldete sich dieser gedehnt und sprudelte gleich weiter, »es gibt immer noch keine weiteren
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