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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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er ihm am liebsten die Zähne ausgeschlagen. Er empfand diese Äußerung als extrem verächtlich und arrogant. Ein Satz, wie er typischer für diese Art von reichen Frauenhelden, die selbst nie arbeiten mussten, nicht sein konnte, dachte er wütend.
    »Warum haben Sie Frau Walden dann trotzdem kurz vor ihrer Ermordung noch im Krankenhaus besucht?«
    Mit aufklappendem Mund und aufgerissenen Augen schaute ihn Norbert Wetzlar an. Er erkannte an Wetzlars Blick, der dem eines ertappten Kindes glich, dass dieser sich fragte, woher die Polizei dies wusste. Unruhig rutschte der Mann auf seinem Sitz hin und her.
    »Oh. Ja«, stotterte Wetzlar herum. »Georg hat mir von dem tragischen Unfall in seinem Haus erzählt und auch, wie schlimm es um Mira stand. Ich wollte sie einfach noch einmal sehen. Georg durfte es auf keinen Fall wissen und deshalb bin ich auch zu einer Zeit dort gewesen, als ich sicher war, dass er noch nicht dort sein konnte.«
    »Wie konnten Sie denn so sicher sein?«
    »Georg und ich sind an diesem Tag nach wichtigen Sitzungen im Betrieb zur gleichen Zeit von dort losgefahren. Er hatte mir erzählt, dass er erst einmal nach Hause fahren würde, um sich frisch zu machen und anschließend seine Frau besuchen wolle. Mir war klar, dass er mit seiner schweren, langsamen Kiste und seinem Aufenthalt zu Hause bedeutend längere Zeit benötigen würde, um das Krankenhaus zu erreichen als ich und deswegen bin ich umgehend dorthin gefahren. Ich war auch nur ganz kurz dort und ich dachte, es hätte mich niemand bemerkt.«
    »Falsch gedacht«, antwortete Michael Schlosser ernst. »Was haben Sie anschließend gemacht?«
    Obwohl er die Antwort kannte, wollte er sie trotzdem aus dem Mund Wetzlars hören.
    »Ich bin wieder zurück in die Firma gefahren und habe hier mit Miller und der Sekretärin bis nach elf Uhr abends gearbeitet. Die können das bezeugen, falls Sie hier soeben mein Alibi für den Mordzeitraum abchecken wollten, Herr Kommissar.«
    Jetzt war der Mann vor ihm wieder die Sicherheit in Person.
    »Woher wissen Sie denn, um welche Zeit Frau Walden ermordet wurde?«
    »Zum einen, weil sie noch lebte als ich ging, zum anderen, weil Georg mir den Zeitpunkt des Todes mitgeteilt hat.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit Alexander oder Martin Suller gesprochen?«
    Auf die nun kommende Reaktion war er mehr als gespannt. Er hatte diese Frage bewusst so unzusammenhängend gestellt, dass sein Gegenüber keine Chance hatte, darauf vorbereitet zu sein.
    Leichtes Stutzen.
    »Äh? Wer soll denn das sein?«, kam es dann scheinbar überrascht im Brustton der Überzeugung heraus.
    Mit noch größeren Augen schaute ihn Wetzlar an und schlug locker ein Bein über das andere.
    Schlosser hatte den Eindruck, dass dem Hausherrn die Namen tatsächlich unbekannt sein könnten. Entweder kannte er sie wirklich nicht, oder er konnte sie nicht kennen, weil sie ihm gegenüber einen anderen Namen benutzt hatten oder er hatte ausgezeichnet geschauspielert. Oder er hatte sich auf eine solche Frage schon lange vorbereitet.
    »Wann waren Sie das letzte Mal mit Frau Mira Walden im Bett, Herr Wetzlar«, wechselte er schnell wieder das Thema.
    »Das sagte ich Ihnen doch schon, mein Best…, äh. Nach dem Verkauf eines Teils meiner Aktien an Georg war es aus zwischen uns. Es war wirklich schade, dass sie mich nicht mehr ran ließ, wirklich schade, speziell für sie.«
    Norbert Wetzlar lachte bei diesen Worten wieder hämisch auf.
    »Aber Sie hatten dann ja bald die Frau Ihres Bruders als Ersatz im Bett«, lästerte Michael Schlosser bösartig und schaute seinen Gesprächspartner stocksauer an.
    Dieser lachte nun laut auf. Leicht seine Armanijacke korrigierend, antwortete er:
    »Das war erst ein paar Jahre später. Da waren zwischendurch schon noch einige andere. Aber Leona kann sich auch nicht beklagen, der hab’ ich es auch verdammt gut besorgt und außerdem ist sie jetzt extrem gut auf Lebenszeit versorgt.«
    Bei diesem Wortspiel, das wohl nur der Sprecher selbst als Klassebonmot empfand, lachte Wetzlar noch lauter und blinzelte ihn, auf Beifall heischend, an.
    Schlosser nickte aber nur grimmig und schoss seine nächste Frage ab:
    »Wie meinen Sie das: Sie ist jetzt extrem gut auf Lebenszeit versorgt?«
    »Naja. Die Erbschaft und der Vertrag mit den Wetzlar-Werken nebst Aufsichtsratsposten sind doch für sie, die immerhin aus ärmsten Kreisen und, na Sie wissen schon welchem Berufsstand kommt, irrwitzig gut. Oder etwa nicht?«
    »Welcher Vertrag

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