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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Walden telefonisch informiert worden. Er konnte sich also getrost weitere Fragen in dieser Sache sparen. Es schien ihm ohnehin nebensächlich, da die Anteile wohl kaum eine wesentliche Rolle in den Mordfällen spielten. Interessanter war da schon die Tatsache, dass Georg Walden behauptet hatte, dass seine ermordete Frau niemanden aus der Firma, also auch nicht Norbert Wetzlar, kannte, Letzterer aber im Krankenhaus, in dem Mira Walden gelegen hatte, gesehen worden war.
    »Seit wann kennen Sie Frau Mira Walden und in welchem Verhältnis standen Sie zu Ihr?«
    Seine Frage war unerwartet gekommen und hatte gesessen. Das sah er Norbert Wetzlar an. Den Blick senkend, stotterte dieser:
    »Äh. Wie … Wie meinen Sie das, Herr Kommissar?«
    »Genau wie ich es gefragt habe, Herr Wetzlar. So schwer war die Frage ja wohl auch nicht zu verstehen, oder?«
    »Ja, also eigentlich gar nicht weiter«, antwortete Norbert Wetzlar und wich seinem Blick aus.
    »Fangen Sie erst gar nicht an, mich anzulügen, Herr Wetzlar!«, herrschte er ihn an. »Wir haben inzwischen bereits ganz andere Informationen. Also, heraus mit der Wahrheit, oder …«
    Er ließ den Rest des Satzes in der Luft schwingen und beugte seinen bulligen Kopf weiter nach vorne, um sein Gegenüber noch fester ins Visier nehmen zu können.
    »Schon gut«, kam es nun doch etwas kleinlauter zurück. Dieser Bereich musste eine unangenehme Seite Norbert Wetzlars getroffen haben, das spürte er mit Genugtuung. »Ich habe Mira vor knapp fünf Jahren bei einem befreundeten Architekten kennen gelernt. Sie hatte, bevor sie ihr Kind bekommen hat, bei ihm gearbeitet und ihn zufällig besucht. Ich kam mit ihr ins Gespräch und wir sind dann gemeinsam noch etwas essen gegangen. Na ja. Sehen Sie, sie sah wirklich toll aus und die Geburt ihrer Tochter hatte sie so richtig aufblühen lassen. Bald bekam ich heraus, dass ihre Ehe in gewisser Weise so nullachtfünfzehn verlief und wir hatten eine kleine, heimliche Liebesbeziehung. Durch diese lernte ich dann auch ihren Mann kennen, der von unserer Liaison natürlich nichts wusste, nichts weiß und auch nie etwas erfahren darf. Wie ich dabei mitbekam, war, beziehungsweise ist er ein begnadeter Wirtschaftsfachmann. Da ich in dieser Zeit auch finanziell etwas klamm war, habe ich ihm einen kleinen Anteil meiner Aktien verkauft und zugleich meinen Bruder überzeugen können, ihn in unserem Unternehmen als Vorstandsmitglied für den Bereich Finanzen und Controlling aufzunehmen.«
    »Warum hat Ihr Bruder damals eigentlich zugestimmt? Immerhin haben Sie doch einen Teil Ihres Erbes verkauft?«, unterbrach er den Redefluss Norbert Wetzlars.
    »Zum einen konnte ich ihn davon überzeugen, dass ich so künftig über ausreichend Barmittel für meinen Bedarf verfügen würde und zum anderen benötigten wir im Werk dringend einen fähigen Controller. Der, den wir damals hatten, war eine ausgesprochene Pfeife, wie mein Bruder immer wieder sagte. Der letzte Grund hat dann auch bei meinem Bruder den Ausschlag gegeben, obwohl ihm Georg Walden nicht sympathisch war und nie geworden ist.«
    Michael Schlosser hatte bei dieser Erklärung durch den Tonfall, mit dem Norbert Wetzlar gesprochen hatte, geschlossen, dass auch sein Gegenüber menschlich nicht viel von Georg Walden hielt.
    »Wie stehen Sie persönlich zu der Person Georg Walden?«, wollte er deshalb wissen.
    »Na ja. Er mag ja ein guter Stratege und Mitarbeiter sein, aber ansonsten ist er ein fetter Schlappschwanz«, kam es geringschätzig zurück. »Sonst hätte ja Mira auch nie einen Seitensprung nötig gehabt.«
    »Wollen Sie damit ausdrücken, dass Mira Walden mehrere Seitensprünge auf dem Konto hatte?«
    »Auf keinen Fall, Herr Kommissar«, fuhr Norbert Wetzlar entrüstet hoch, so dass er gut erkennen konnte, dass diese Frau doch einen ganz nachhaltigen, positiven Eindruck bei Norbert Wetzlar hinterlassen haben musste. »Nein, so eine war diese Frau nicht. Die war etwas Besseres. Die Affäre mit mir endete übrigens an dem Tag, als ihr Mann meine Anteile kaufte. Sie war stocksauer darüber und hat mich mehrmals genervt, dieses Geschäft sofort wieder rückgängig zu machen.«
    »Was Sie natürlich nicht taten?«, vervollständigte er die Ausführungen Wetzlars.
    »Nicht konnte!«, berichtigte dieser lachend. »Ich hatte einen Teil des Geldes schon verplant. Es war richtig schade, dass sie mir nach diesem Deal nicht mehr zur Verfügung stand.«
    Schlosser blieb die Spucke weg. Für diesen Satz hätte

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