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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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…«
    »… aber sehr wirkungsvoll, wie ich sehen kann«, unterbrach und vollendete der Hagere den Satz des Spezialisten und deutete dabei mit der Hand auf den Blechhaufen.
    Der Blaukittel schaute Genko zustimmend an. Sein kurzer Zuruf zu den anderen Spezialisten unterbrach deren Arbeit. Vorsichtig näherte er sich dem Fahrzeugwrack und zeigte mit einem goldglänzenden, langen Schweißdraht auf einen fingerstarken, mit einem Metallgeflecht ummantelten Schlauch, der aus einem Radbremszylinder herausragte.
    Aufmerksam betrachtete Schlosser die angezeigte Stelle. Deutlich war ein leicht zerfranster Schnitt zu erkennen und eine dunkle, etwas zäh fließende Flüssigkeit tropfte hervor.
    »Hier handelt es sich um den Schlauch einer Bremsleitung zu diesem Radbremszylinder«, begann ihm der Spezialist mit seiner schnarrenden Stimme zu erklären. »Dieser Schlauch geht direkt vom Bremskraftverstärker ab und gelangt später über einen Verteiler zu den einzelnen Scheibenbremsen. Er ist dick ummantelt und mit einem stabilen Drahtgeflecht umgeben. Früher waren sie bei derartig schnellen Sportwagen noch aus reinem Leichtmetall, aber aus Sicherheitsgründen werden seit Jahren flexible, spezialummantelte Schläuche benutzt. Die Bruchgefahr wurde so ausgeschaltet. Er kann unmöglich platzen oder reißen. Es sei denn, wie hier geschehen, irgendjemand macht sich mit einer kleinen Säge daran zu schaffen.«
    »Muss das nicht eine sehr scharfe, besonders gehärtete Säge gewesen sein?«, interessierte sich Genko tiefer gehend für dieses Thema.
    »Nein, absolut nicht«, widersprach der Spezialist. »Es kann schon die Säge eines so genannten Schweizer Messers, das ist ein multifunktionales Taschenmesser, dafür ausreichen. Mann muss dann eben nur lange genug daran herumsägen. In diesem Fall wurde so lange gesägt, bis scheinbar der erste Tropfen Bremsflüssigkeit austrat. Wenn solch ein Fahrzeug dann gefahren wird, tritt zuerst nur ganz wenig, und dann immer mehr Flüssigkeit aus und der Flüssigkeitsstand sinkt dann irgendwann einmal so weit ab, bis die Bremswirkung schlagartig nachlässt. Ein erfahrener Fahrer kann vielleicht kurz vorher den Druckverlust im Fuß spüren und dann das Schlimmste verhindern. Aber hier liegt der Fall ganz offensichtlich anders.«
    Als der Blaukittel nicht weiter sprach, sah sich Schlosser genötigt, zu hinterfragen:
    »Wieso liegt hier der Fall anders und wann wurde an dem Bremsschlauch manipuliert?«
    »Ich beantworte die Fragen anders herum. Wann daran manipuliert wurde, wird durch rein technische Ermittlungen kaum präzise festzustellen sein, da die verlässliche Antwort vom Fahrstil und der Fahrtdauer sowie Fahrstrecke und dem dazu gehörenden Bremsverhalten abhängig ist. Die Manipulation muss allerdings neueren Datums gewesen sein, das sagt uns die Schnittkante, die noch keine Oxydation aufweist.«
    »Das bedeutet also, wenn dem Täter der Fahrstil des Fahrers oder beispielsweise eine steil abfallende Fahrstrecke bekannt war, konnte er mit einem bestimmten Erfolg rechnen?«
    »Genau«, bestätigte der Spezialist und nickte ihm anerkennend zu. »Womit sich der Manipulationszeitpunkt technisch aber trotzdem von uns nicht exakt fixieren lässt. Das müsst schon ihr eruieren, ihr Kriminaler.«
    Der Blaukittel lachte erst einmal behäbig auf und seine Kollegen fielen dezent mit ein.
    »Hier ist aber offensichtlich etwas Besonderes geschehen und ich weiß nicht, ob das der Manipulator so geplant haben kann. Zum einen gibt es in unserer Gegend keine steilen Bergstraßen. Zum anderen muss der Fahrer mit einer extrem hohen Geschwindigkeit gefahren sein, als der Lastwagen ausscherte und er muss dieses Manöver erst so spät bemerkt haben, dass er mit voller Wucht auf die Bremse gelatscht ist, die zum schlagartigen Zerreißen des angeschnittenen Schlauches und somit zum schlagartigen Verlust der Bremsflüssigkeit geführt hat. Nicht einmal das eingebaute und funktionstüchtige Antiblockiersystem konnte diesem hohen Druck so schnell entgegensteuern. Im Gegenteil, es entriegelte zum genau falschen Zeitpunkt die anderen drei Räder und durch den spontanen, totalen Druckverlust wurde kein neuer Bremsdruck mehr aufgebaut. Und so rauschte dann der Wagen ungebremst unter den Sattelauflieger. Ja, das war es dann auch schon. Einen genauen Bericht erhaltet ihr die nächsten Tage von uns.«
    »Kann auch Alkohol mit im Spiel gewesen sein?«, wollte Genko noch wissen.
    »Keine Ahnung. Das werden euch die

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