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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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suchen müssen und du kannst getrost schon jetzt davon ausgehen, dass hier an diesem Ort an der Leitung rumgefummelt wurde.«
    »Wieso?«
    Er war über diese Äußerung verblüfft.
    »Na, weil wir solche Abriebspuren längst gefunden und eingetütet haben«, kam lachend die Antwort und ein durchsichtiger Plastikbeutel mit dunklem, feinem Material wurde hochgehalten. »Es hat zwar offensichtlich jemand versucht, die Spuren zu verwischen und den Abrieb zu entfernen oder zu verteilen, aber wir gehen da mit Mikroskopen an die Arbeit und so gründlich kann keiner sauber machen, dass nicht doch ausreichend Reste übrig bleiben. Außerdem haben wir noch mikroskopisch feine Wollfasern auf dem Boden gefunden, die dort eigentlich auch nicht hingehören.«
    Zufrieden nickte der Michael Schlosser. Wenn das nicht eine echte Spur war.
    »Sehr gute Arbeit«, lobte er den Spurensicherer, »bitte schickt mir schnellstens die Berichte zu. Auf Wiedersehen.«
    Beim Verlassen des Geländes warf er noch einen kurzen Blick in den Computer beim Pförtner und ließ sich überzeugen, dass am Freitag zwischen sechzehn und neunzehn Uhr keine betriebsfremde Person den Eingang passiert hatte. Als er die Straße am Werksgelände entlang fuhr, war er sich dessen nicht mehr so sicher. Der Zaun war so niedrig und einfach überwindbar, dass an vielen Stellen ein durchschnittlich sportlicher Mensch ungesehen auf das Gelände gelangen konnte und dort unter den vielen Mitarbeitern des Unternehmens kaum mehr aufgefallen wäre. Das Buch beim Pförtner war dadurch nur sehr begrenzt für seine Ermittlungen tauglich. Enttäuscht fuhr er zu seiner Dienststelle.

     

27
    Im Büro angekommen, erwartete ihn bereits sein engster Mitarbeiter, der aufgeregt im Zimmer auf und ab lief und ihn augenblicklich mit seinen Ermittlungsergebnissen zudeckte:
    »Die Wetzlar und ihr Freund, dieser Peter Wolf, scheinen inzwischen wieder auseinander zu sein. Das hat sie jedenfalls behauptet. Sie hat Norbert Wetzlar seit Freitag überhaupt nicht mehr gesehen und er befindet sich seitdem angeblich in Dresden. Das soll er ihr bei ihrem letzten Frühstück jedenfalls gesagt haben. Freitag und Samstag war sie tagsüber in diversen Boutiquen mit zwei Freundinnen, von denen sie jetzt plötzlich eine ganze Menge zu haben scheint, einkaufen und an beiden Abenden mit vier weiblichen und drei männlichen Zeugen in der Villa. Als ich ihr die Nachricht über den tödlichen Unfall ihres Schwagers überbrachte, dachte ich, dass sie gleich umkippen würde. Aber wieder hatte ich ein wenig das Gefühl, einer Schmierenkomödie beizuwohnen. Peter Wolf erwischte ich in dessen Wohnung. Ihn berührte die Todesnachricht überhaupt nicht. Am Freitagabend war er angeblich durchgehend allein in seiner Wohnung. Zeugen dafür hat er keine und es konnte auch kein Anwohner bestätigen. Bei der zweiten Alibiaussage von damals blieb er. Dass zwischen ihm und Leona Wetzlar nichts mehr läuft, hat er mir stocksauer bestätigt. Trotzdem hatte ich auch hier den Eindruck, dass er nicht allzu unzufrieden war.«
    »Und dein allerliebster Lieblingsverdächtiger. Hast du in dieser Richtung etwas herausgefunden?«, wollte er leicht schmunzelnd wissen, bevor er seine Ergebnisse seiner Ermittlungen preisgab.
    »Aber freilich! Chef. Ich fürchte, mein Verdacht, meine Spur ist die heißeste. Alexander Suller hat schon wieder kein unumstößliches Alibi für den Freitagnachmittag. Angeblich war er ab fünfzehn Uhr auf dem Silberberg eine Runde Golf drehen, wie er sich ausdrückte. Aber keiner hat ihn gesehen, weil dieser Golfkurs angeblich so neu sein soll, dass ihn kaum einer spielt. Die Wahrheit ist, dass der Platz schon seit Jahren bespielt wird … so viel zu neu. Seine Runde hat Alexander ordnungsgemäß bezahlt, das habe ich ebenfalls überprüft. Der Kerl ist in diesem Sporting Club Berlin-Scharmützelsee bestens bekannt, so dass sichergestellt ist, dass er wirklich dort war. Nach dem Bezahlen ist er aber vom Hauptparkplatz weggefahren, weil der Parkplatz für den Silberbergkurs, Stan Eby wie er auch genannt wird, einige Kilometer weit entfernt ist. Und von diesem Augenblick an gibt es aber, oh Wunder, keine Zeugen mehr. Seine nachprüfbare Spur findet sich erst am Abend gegen acht Uhr dreißig wieder – und das zu Hause, wo auch Mutter und Schwester bei Bedarf wunderbar lügen können. Allerdings haben Nachbarn das Ankommen seines Fahrzeuges beobachtet. Die Tatzeit, also das Aufsägen des Bremsschlauches muss sich so

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