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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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verantwortlich ist, damit ich nie wieder in meinem ganzen Leben ein Wort über diese Scheiße verlieren muss.«

19
    Timmie machte sich einen Kaffee. Murphy machte sich eine Abschrift der Liste und ging nach Hause. Es wurde sehr still im Haus.Viel zu still - mit nichts als dem Summen des Kühlschranks und dem Ticken der Uhr im Flur. Viel zu starr, weil der Sekundenzeiger das Einzige war, was sich bewegte.Timmie summte. Sie ging kreuz und quer durch die Küche und warf ein paar Schutthaufen in den Müll. Sie schlug ein Dutzend Mal nach dem Schaumstoffball und räumte den Nähkasten weg, den sie hatte stehen lassen, und sah - wie eine Gefangene, die die Tage bis zu ihrer Freilassung zählt - der Uhr beim Ticken zu, bis es Zeit für Meghans Rückkehr war.

    Um Punkt fünfzehn Uhr zehn flog die Tür auf und harte Sohlen knallten über den Holzfußboden. Timmie und Meghan trafen sich genau in der Mitte, wie die beiden Güterzüge in diesem berühmten mathematischen Rätsel. Und Timmie sah sehr viel besser aus als sie sich fühlte.
    »Hallo, mein kleiner Kürbis, wie geht es dir?«
    »Schau mal, was ich draußen gefunden habe!«, krähte Meghan und hüpfte in Timmies Arm auf und ab wie in einem Jahrmarktkarussell.
    »Nicht schon wieder Renfield«, flehte Timmie. »Den habe ich doch gerade erst nach oben gebracht.«
    Meghan entwand sich Timmies Griff. »Du hast Renfield rausgelassen?«
    Timmie wuschelte mit der Hand durch den dunklen Haarschopf und musste wieder einmal daran denken, wie sehr sie sich wünschte, dass ihr kleines Mädchen ganz zu ihr gehörte. »Komisch, genau dasselbe wollte ich dich gerade fragen. Ich glaube kaum, dass ich mich ständig dazu überreden lasse, ihn aus seinem Gefängnis zu befreien.«
    Meghan richtete sich empört zu voller Größe auf. »Ich würde Renfield niemals freilassen. Sonst verirrt er sich vielleicht oder wird überfahren oder von einer Katze aufgefressen!«
    »Das war ich«, rief Cindy vom Flur herüber. »Ich hab ihn als Baumfrosch verkleidet und dieWachen bestochen, damit sie nicht hinsehen.«
    Meghan kicherte. Timmie dachte, ob Murphy wohl wusste, wie glücklich er sich schätzen konnte, dass er das hier nicht miterleben musste. »Hallo Cindy.Wie geht’s?«
    »Du hast auf meine Anrufe nicht reagiert«, sagte sie und klackte mit ihren neuen Cowboystiefeln aus rotem Leder, die sie zu einem mit Nieten besetzten Jeanskleid trug, über den Holzfußboden. »Ich habe gedacht, dass vielleicht was nicht stimmt.«

    »Bin auch gerade erst nach Hause gekommen. Will jemand Milch und Kekse haben?«
    Meghan verzog das Gesicht. »Also, echt, Mom. Das ist so uncool.«
    »Uncool?«, wiederholte Timmie. »Wo hast du denn das Wort schon wieder her?«
    »Von Billy Peebucket.«
    Timmie schob den kleinen Trupp in Richtung Küche. »Er heißt Parbagget, kleine Dame … oh, Cindy, Eau de Betadin. Hast du heute gearbeitet?«
    Cindy schnupperte an ihren Achselhöhlen, sodass Meghan schon wieder zu kichern anfing. »Eine halbe Schicht. Ich wusste nicht, dass ich den Geruch mit nach Hause trage.«
    »Meine Mom hat die beste Nase im ganzen Westen«, brüstete sich Meghan.
    »Wie war’s?«, wollte Timmie wissen, weil sie nicht über Männer reden wollte - ganz im Gegensatz zu Cindy, die nur aus diesem Grund überhaupt erschienen war.
    »Der Motorradhimmel auf Erden. Ich glaube, ich bin verliebt.«
    »Das heißt wahrscheinlich, dass du deinen Verlust verkraftet hast.«
    Cindy zeigte ein grimmiges Grinsen. »Du willst bestimmt nicht, dass Meghan mitbekommt, was ich darüber denke. Ach, übrigens, im Krankenhaus kursieren heiße Gerüchte. Angeblich sollen ein paar Patienten absichtlich ins Reich der Toten geschickt worden sein, und das soll jetzt vertuscht werden.« Sie schnaubte unwillig. »Als ob man bei unseren Ärzten da noch irgendwie nachhelfen müsste.«
    Timmie machte den Kühlschrank auf und holte Mineralwasser statt Milch und Äpfel statt Keksen heraus. »Wer sagt das?«, wollte sie wissen und versuchte, so verbindlich wie möglich zu bleiben.

    »Ellen, glaube ich. Sie hat es drüben in Restcrest gehört. Dort sind sie alle in heller Aufregung. Also, ich finde ja, man müsste zuerst mal auf der Intensivstation kontrollieren. Hast du jemals mit diesen Folterknechten da oben zu tun gehabt? Die würden dich ohne mit der Wimper zu zucken fallen lassen wie einen nassen Sack.«
    »Warum Restcrest?«, sagte Timmie und verteilte Wasser und Äpfel. »Ist dir dort irgendwas Verdächtiges

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