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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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geändert. Meinst du vielleicht, ich hätte gerne Cindy Skorcezy geheißen? Das klingt doch wie ein polnisches Auto.« Jetzt schossen ihr doch die Tränen in die Augen, aber sie riss sich zusammen und stand kerzengerade da. »Sein Name war John Skorcezy. Sergeant John Stanislaus Skorcezy, geboren am 12. Juli 1959 in Chicago, Dienstnummer 23548, Sozialversicherungsnummer 270-23-2122. Er ist nach einem Kopfschuss in meinen Armen gestorben. Zufrieden?«
    »Ja, ich denke schon. Jetzt kann Murphy nämlich nach dem richtigen Namen suchen. Er wollte die ganze Geschichte selber durchlesen.«
    Sobald sie diese Worte ausgesprochen hatte, hätte sie am liebsten alles wieder zurückgenommen. Es war kleingeistig und hässlich gewesen und eigentlich nicht ihr Stil. Was Mattie oder Walter davon hielten, war ihr egal. Aber ihr Vater hätte ihr den Hintern stramm gezogen, bis sie nicht mehr hätte sitzen können. Besonders, da ihr der Name irgendwie bekannt vorkam. Sie hatte schon einmal von einem Skorcezy gehört. Wahrscheinlich hatte sie einen Bericht darüber gelesen, mit einem Bild, auf dem seine junge Frau irgendwo auf einer Großstadtstraße gehockt hatte, seinen blutüberströmten Körper in den Armen. Aber irgendwie schaffte sie es nicht, sich das einzugestehen. Also ignorierte sie Matties verstörtes Schweigen und Ellens große Augen und ging einfach zur Tür hinaus.

    Es dauerte fast eine Stunde, bis Murphy endlich auftauchte. Bis dahin war Timmie bereits im Haus gewesen und hatte ihr Beweisstück gesichert. Sie hatte es in eine Papiertüte gesteckt und saß nun damit auf ihrer Eingangsterrasse, zitterte und sah zu, wie der Himmel sich langsam verdunkelte.
    Es war genau da gewesen, wo Mattie gesagt hatte, im Küchenschrank unter der Spüle, da, wo jeder, der sich in ihrem Haus nicht auskannte, es vermutet hätte. Eine halb leere Flasche Bourbon. Billiger Fusel. Genau das Zeug, das sie nach ihrem Einzug einkaufswagenweise aus dem Haus geschafft hatte. Und jetzt war es wieder da und genau zum richtigen Zeitpunkt, sodass Jason, kurz bevor er erschossen wurde, davon getrunken hatte.
    »Sie sehen aus wie ein kleines Mädchen, das von zu Hause weglaufen will«, sagte Murphy zur Begrüßung, als er aus seinem Auto gestiegen war.
    Timmie saß zitternd da. Der Elan der ersten Minuten war längst schon verpufft. Es wäre klüger gewesen, zusammen mit ihrem Fundstück im Inneren des Hauses zu warten, aber auf ihrerWohnzimmerwand befand sich noch immer ein riesiger Rohrschach-Fleck, und Timmie wollte nicht in seiner Nähe sein.
    »Ich muss das hier zu Micklind bringen«, sagte sie. »Wären Sie so nett?«
    Er stand regungslos da, einen Ellbogen auf seine geöffnete Autotür, den anderen auf das Dach gestützt. »Klar. Er hat gesagt, wir sollen zu ihm kommen.«
    Timmie machte eine zustimmende Kopfbewegung.
    »Wir können jederzeit los.«
    Sie schaute zu ihm hinüber. »Hätten Sie vielleicht immer noch Interesse an ein bisschen unverbindlichem Sex, Murphy?«
    Timmie hatte eigentlich mit ein bisschen mehr Begeisterung
gerechnet. »Ich habe immer Interesse an unverbindlichem Sex, Leary. Meinen Sie das ernst oder wollen Sie sich bloß ein bisschen aufwärmen?«
    Sie seufzte. »Ich weiß nicht.«
    »Tja, einerseits kann ich Ihnen wirklich nur dringend zuraten, aber andererseits sollte ich Ihnen wahrscheinlich auch sagen, dass das schlechte Gewissen, weil man eine Freundin der Polizei ausliefert, davon nicht weggeht.«
    Merkwürdigerweise brachten sie diese Worte zum Grinsen. »Wie romantisch.«
    Er sah wirklich aus wie ein alter, abgewetzter Teppich, vor allem in diesem Licht. Aber er hatte kein Gepäck dabei. Zumindest nichts, bei dem Timmie ihm irgendwie hätte behilflich sein müssen, sollte sie beschließen, sein schiefes Lächeln und seine verschmitzten Blicke für eine Weile genie ßen zu wollen.
    »Haben Sie Micklind verraten, was ich glaube?«, wollte sie wissen und rappelte sich mit der Anmut und dem Elan einer Mittsiebzigerin auf.
    »Nein. Dachte, das könnten Sie selber machen. Ich habe ihm allerdings gesagt, er soll nachsehen, ob eine Ihrer Freundinnen vielleicht per Haftbefehl gesucht wird. Er hat aber nichts gefunden.«
    Timmie schüttelte den Kopf. »Irgendwo muss es eine Akte geben, die ins Bild passt. Ein Serienmörder, der sich so geschickt anstellt, hat Übung.« Sie schloss die Flasche fest in ihre Arme und ging zu Murphys Wagen. »Irgendwo gibt es eine Spur.«
    »Sind Sie wirklich sicher, dass eine von ihnen

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