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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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haben.«
    »Aber natürlich haben sie das. Es hat nur niemand darauf reagiert.«
    Noch ein starrer Blick. Die Hände in die Hüften gestützt. Krankenschwestern-Körpersprache für »Ach, was Sie nicht sagen!«
    Timmie schüttelte den Kopf. »Wie verdammt gut das alles zusammenpasst. Okay, ich habe Kontakte zur Presse. Sehen wir mal, was wir dagegen unternehmen können. In der Zwischenzeit aber helfen Sie der Polizei, ja? Wenn nicht, dann steht womöglich bald das ganze Haus in Flammen.«
    Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern ging direkt hinüber auf die Station fünf, wo Gladys in Zivilkleidung dabei war, Papierkram zu erledigen.
    »Was ist passiert?«, stieß Timmie hervor und schnappte sich einen Stuhl neben Gladys. Eine andere Krankenschwester in strahlend weißer Polyester-Arbeitskleidung ging vorbei, ohne Timmie eines Blickes zu würdigen.
    »Was glauben Sie denn?«, fragte Gladys leise zurück, ohne auch nur einmal den Blick von ihren Papieren zu heben. »Aus dem Scheißhaufen ist eine Lawine geworden, und ich stand eben zufällig im Weg.«
    Timmie musste beinahe lächeln. Das hätte sie Gladys gar nicht zugetraut. »Mit welcher Begründung sind Sie gekündigt worden?«
    »Mangelhafte Dienstauffassung. Kein Vertrauen von Seiten der Angehörigen. Der übliche Mist. Meine letzte Beurteilung, die ausgezeichnet ausgefallen ist, zählt offensichtlich nicht mehr. Wahrscheinlich müssen wir hier als Nächstes erst einmal eine Gewerkschaftsvertretung einrichten.«

    »Immer eins nach dem anderen. Haben sie Sie gefeuert, nachdem oder bevor Sie mit der Polizei geredet haben?«
    Gladys wurde hellhörig. »Ich habe gar nicht mit der Polizei gesprochen.«
    Timmie unterdrückte einen Fluch. Das hätte jetzt auch nichts genützt. »Sie hatten keinen Besuch von einem gewissen Micklind?«
    Gladys schüttelte den Kopf. »Schon erstaunlich, was man mit ein bisschen Druck auf die richtigen Stellen alles verhindern kann.«
    »Aber es lässt sich nicht ewig verhindern. Ich habe Sie doch kürzlich um eine Liste mit all den Leuten gebeten, die dieses Lasix-Röhrchen in der Hand gehabt haben könnten, erinnern Sie sich?«
    »Selbstverständlich. Seither trage ich sie mit mir herum und warte darauf, dass die Polizei sie sich abholt.«
    Jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um Gladys darauf aufmerksam zu machen, dass ein Telefon in beide Richtungen funktionierte. »Sie haben es gegenüber Dr. Davies nicht erwähnt?«
    Gladys schüttelte den Kopf. »Das habe ich doch schon gesagt. Er kann es nicht gewesen sein.«
    »Aber Sie haben gesagt, dass er hier gewesen ist.«
    »Eine halbe Stunde lang, von halb drei bis drei, und da war er die ganze Zeit bei Mr. DiAngelo, um einen Venenkatheter zu legen. Das weiß ich genau, weil ich ihm dabei assistiert habe. Ich hatte zwar noch nicht gestempelt, aber die Tagschwester hatte mich darum gebeten, und dann habe ich es eben gemacht.«
    Timmie unterdrückte das Bedürfnis, sich mit ihr zu streiten. »Und es ist nicht denkbar, dass er sich an Alices Medizinschrank zu schaffen gemacht hat, ohne dass Sie es mitbekommen haben?«
    »Aber nein.Wir mussten ihn sogar extra aus einer Sitzung
holen. Er kam angerannt, hat seine Arbeit erledigt und ist wieder rausgerannt. Ich hatte ihn die ganze Zeit über im Blick. Außerdem hätte er sich ja auch noch einen Schlüssel besorgen müssen, aber er weiß ja gar nicht, wo der ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt weiß, wo die Medizinschränke sind. Er ist nicht gerade der praktisch veranlagte Typ, verstehen Sie? An dem Tag haben wir ihn überhaupt nur deshalb geholt, weil Dr. Raymond nicht in der Stadt war.«
    »Dr. Raymond hätte sich einen Schlüssel besorgen können?«
    »Na klar. Aber er war ja nicht da. Entscheidend ist doch, dass Dr. Davies keine Möglichkeit gehabt hat, solange er hier war, an diesen Medizinschrank zu kommen.«
    Timmie versuchte alles, um ihn vielleicht doch noch im Kreis der Verdächtigen zu halten, aber es nutzte nichts. »Und was ist mit Ms. Arlington?«
    Das nächste Kopfschütteln. »Nein.«
    Timmies Hoffnungen starben einen qualvollen Tod. »Sicher?«
    »Sie können mir glauben. Wir wissen, wenn sie in der Nähe ist. Ich habe sie aus einer Ganztagesveranstaltung geholt, als Alices Zustand kritisch wurde.«
    Sehr viel mehr würde Timmie nicht mehr verkraften. »Die Liste ist vollständig?«, sagte sie.
    Gladys griff nach der Handtasche, die neben ihrem Stuhl stand. »Na klar. Aber besonders lang ist

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