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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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lange Sicht nicht vermeiden«, philosophierte Timmie und nahm das Handtuch, das ihr der erboste Barkeeper reichte, während er gleichzeitig versuchte, die Cousine beiseitezuzerren.
    »Er war erst vierundvierzig«, kreischte diese und rutschte in der Bierlache aus, als der Barkeeper sie zurückriss.
    Timmie verharrte einen Augenblick und wischte sich den Schaum von ihrem einzigen anständigen Kleid. »Ja, genau«, sagte sie. »Er war erst vierundvierzig.«
    »Er wäre wieder gesund geworden, wenn er schon vor drei Wochen ins Krankenhaus gegangen wäre, so wie ich es ihm gesagt habe«, beharrte die Cousine. »Er hätte nicht sterben müssen.«
    Timmie blinzelte mit den Augenlidern. »Drei Wochen?«, sagte sie. »Er war doch erst vier, fünf Tage lang krank.«
    »Er war schon einen ganzen Monat lang krank!«, kreischte die junge Frau, riss sich los und stürzte erneut auf sie zu. Alle griffen in einem Akt der Selbstverteidigung nach ihren Biergläsern. »Er hat gekotzt und hatte taube Gliedmaßen und es hat ihn gejuckt und ihm war schlecht. Aber diese Schlampe von Ehefrau hat immer nur gesagt, er denkt sich das alles aus, damit er keine Alimente zahlen muss. Die hat doch keine Ahnung! Er war richtig krank!«
    Timmie war die Einzige, die ihr wirklich zuhörte. »Aber unsere Untersuchungen haben nichts Auffälliges ergeben.«
    Die Cousine schnaubte. »Als ob euch das einen Scheißdreck interessieren würde.«
    »Raus hier, Crystal«, befahl der Barkeeper jetzt. »Reg dich ab.«
    Crystal ging raus.
    Einen Monat, musste Timmie unwillkürlich denken. Einen ganzen Monat lang krank. Etwas Grippeähnliches. Mit Taubheit und Jucken.
    Der nagende Gedanke in Bezug auf die Untersuchung
der Asche regte sich wieder, hier, mitten in der Bar. Gott, wenn sie doch nur nicht so unkonzentriert und müde gewesen wäre, sie könnte sich garantiert einen Reim darauf machen.
    »Du solltest nicht mal darüber nachdenken«, sagte Mattie warnend.
    Timmie wandte sich zu ihr. »Ich denke an gar nichts.«
    »Mm-hmm. Du bist seit einem Monat in der Stadt, hast tote Blumen im Spind und Bier in den Haaren. Mein liebes Mädchen, ich glaube, du willst Ärger haben.«
    »Tote Blumen?«, schaltete sich sofort Alex ein. »Was für tote Blumen?«
    »Ach, gar nichts«, versicherte Timmie mit einem warnenden Seitenblick auf Mattie, die sich neben Cindy gesetzt hatte, die wiederum eine der Stationsschwestern mit Geschichten von Johnnys Beerdigung in Chicago unterhielt.
    »Die Schlange der Streifenwagen war kilometerlang«, sagte sie betont. » Kilometer . Er war ein guter Polizist.«
    »Er war Polizist?«, wiederholte Timmie automatisch.
    »Ja, sicher«, erwiderte Barb. »Hast du das nicht gewusst?«
    Timmie schüttelte den Kopf. »Nein … Ich wünschte wirklich, sie hätten ihn nicht in den Ofen geschoben.«
    »Wen, Cindys Mann?«
    »Billy.«
    Barb verpasste ihr eine Kopfnuss. »Hör jetzt auf damit.«
    »Na schön«, giftete Timmie. »Du kannst ja weiter die Augen vor dem Offensichtlichen verschließen.Wir haben etwas übersehen. Van Adder war inkompetent, und jetzt werden wir niemals erfahren, was den Tod eines praktisch gesunden Mannes verursacht hat.«
    »Er war ein Arschloch.«
    Timmie starrte sie böse an. »Arschloch sein ist aber keine offiziell anerkannte Todesursache.«

    »Also das ist die Aufgabe einer forensischen Krankenschwester?«, ließ sich irgendjemand vernehmen.
    »Ja, genau«, gab Mattie zur Antwort. »Forensisch ist griechisch für ›auf die Nerven gehen‹.«
    »Forensisch ist griechisch für ›Gibt’s doch gar nicht, daran ist er also gestorben?‹«, sagte Timmie an alle gewandt. »Und in einem Ort wie Puckett könnte meiner Meinung nach jede Krankenschwester eine kleine Fortbildung auf diesem Sektor gebrauchen. Der Leichenbeschauer jedenfalls hat garantiert noch nie eine besucht.«
    »Die Fortbildung ist nicht das Problem«, erwiderte Barb. »Es geht eher um das Auf-die-Nerven-Gehen. Wer anderen auf die Nerven geht, kriegt Drohbotschaften, verstehst du?«
    Timmie machte eine Handbewegung als wollte sie eine lästige Fliege verscheuchen. »Das war doch keine richtige Drohbotschaft. Das war eine leise Warnung. Blumen und ein paar liebe Worte auf einer Postkarte in meinem Spind. Nichts Ernsthaftes.«
    »Forensik?«, schaltete sich Alex ein. »Was hast du denn mit Forensik zu tun?«
    Drei Leute am Tisch fingen unabhängig voneinander an zu stöhnen.
    Timmie würdigte sie keines Blickes und begann mit ihrer Erklärung: »Das ist eine

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