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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Füße, von denen einer noch immer in einem zerfledderten, rosafarbenen Pantoffel steckte. Die Notfallpatientin war eine alte Dame ohne Nieren. Nichts könnte sinnvoller sein.
    »Warst du der Meinung, deine Kolleginnen könnten ein bisschen Hilfe gebrauchen?«, fragte ein sanfter Bariton hinter ihr.
    Timmie hätte vor Überraschung beinahe die Papiere fallen lassen.Alex hatte sich an sie angeschlichen. Nun ja, nicht gerade geschlichen. Vermutlich war er ganz normal gegangen, aber wenn man sich gerade heimlich gewisse Informationen beschafft hat, die womöglich den eigenen Arbeitsplatz gefährdeten, dann war jede Begegnung mit anderen ein Schock.
    »Ich glaube kaum, dass ich irgendetwas besser machen könnte«, sagte Timmie und lächelte flüchtig.
    Alex lächelte zurück. »Hast du heute Dienst?«
    »Ach nein. Ich wollte nur nach dem Dienstplan sehen. Und dann wahrscheinlich noch schnell bei Dad vorbeischauen.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Hast du die Erinnerungsstücke mitgebracht?«
    Das war eine der ersten Bitten des Personals gewesen. Gegenstände aus Joes Vergangenheit, die ihm etwas bedeuteten, sollten in einen Glaskasten neben seiner Zimmertür gelegt werden, damit er immer wusste, wo sich sein Zimmer befand. Damit er wusste, wo er hingehörte, seine Vergangenheit
wiedererkannte und vielleicht eine Verbindung zur Gegenwart knüpfen konnte. Eine Bitte, so leicht auszusprechen und so schrecklich schwer zu erfüllen.
    »Ähm … ein paar wenige«, sagte sie ausweichend. »Alle wichtigen Sachen hat er versteckt, weil er glaubt, dass ihn jemand bestehlen will. Letzte Woche habe ich die Besitzurkunden für das Haus in einer Schuhschachtel in der Garage gefunden.«
    »Das ist durchaus üblich«, beruhigte er sie mit sanfter Stimme und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Und ich weiß, dass das keine einfache Situation ist. Aber es ist wichtig, Timmie. Besonders Fotos, verstehst du? Sie sind manchmal das Wichtigste überhaupt.«
    Fotos. Ja, genau. Im Haus ihres Vaters gab es keine Fotos, weder versteckt noch offen. Um Fotos aufzutreiben, würde sie weite Wege gehen müssen. Sie hatte gehofft, dass ein signierter Baseball oder eine irische Flagge ausreichten.
    »Wie geht es ihm denn?«, sagte sie.
    »Er ist ein eigenwilliger Charakter. Ich denke, es wird ein wenig länger dauern, bis er sich eingewöhnt hat.«
    Timmies Lächeln wirkte gekünstelt. »Du bist ein Meister der Schönfärberei, Alex, aber ich weiß genau, wie Dad ist.«
    Er lächelte verlegen. »Die Macht der Gewohnheit. Du hast Recht, Timmie. Dein Dad ist eine echte Herausforderung. Aber wenn er einen lichten Moment hat, ach, das ist die ganze Mühe wert. Er ist ein toller Mensch, Schätzchen. Ich bin so froh, dass wir ihm helfen können.«
    Timmie hatte keinen sehnlicheren Wunsch als ihm irgendwie zu verstehen geben zu können, dass er ihr das Leben gerettet hatte. »Danke«, war alles, was sie hervorbrachte.
    Er lachte. »Wenn du dich wirklich bei mir bedanken möchtest, dann lass dich von mir zum Essen einladen.«
    »Was, zum Teufel, soll das denn heißen?«, kreischte irgendjemand im Behandlungszimmer.

    Timmie hätte sich beinahe umgedreht und »Ich weiß auch nicht« geantwortet. Doch dann wurde ihr klar, dass dort über den Notfall geredet wurde. Nicht über Alex, der sie soeben zum Essen eingeladen hatte.
    Sie .
    Mein Gott, plötzlich fühlte sie sich wieder wie zwölf. Superschwester hin, Forensik-Fee her. Alles Schall und Rauch nur durch eine einfache Frage eines Kerls mit betörend schönen Augen und einem weit zurückreichenden Ruf als Gentleman.
    »Ähm …«
    Alex zuckte mit den Schultern, als fühlte er sich genauso unwohl wie sie. »Kein guter Zeitpunkt, ich weiß. Aber wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, über die vergangenen Jahrzehnte zu sprechen. Und ich würde wahnsinnig gerne einmal über etwas anderes reden als über diagnosebezogene Fallgruppen und Krankenversicherungsleistungen. Bitte.«
    »Hey, hey, wo soll das denn hinführen?«, wollte eine Stimme etwas weiter entfernt wissen.
    In ein Restaurant, lag Timmie auf der Zunge. Sollte Murphy doch glauben, was er wollte, schließlich verbarg sie den Beweis für Alex Unschuld unter ihrem Mantel. Abgesehen davon hatte Murphy seine Sommer nicht damit zugebracht, Alex Raymond aus der Ferne zu beobachten. Aus der Ferne konnte man als Mädchen viel über einen Jungen erfahren.
    »Na klar«, erwiderte sie. »Ruf mich an, okay?«
    Sein Lächeln enthielt alles, was ein kleines

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