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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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tot. Allerdings muss ich erst ein paar Proben unter dem Mikroskop sehen, um es genauer bestimmen zu können. Also.« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Was war das mit dem Vertrauen?« »Wir würden das Grundstück gern scannen lassen«, sagte Jen. »Wir wollten uns umhören, ob irgendwer Professoren an den archäologischen Abteilungen der Unis kennt.« »Ja, ich«, sagte Katherine, und die drei starrten sie an. Jen riss die Augen auf. »Ehrlich? Du kennst einen lebendigen Archäologen?«
    »Ein toter würde uns wohl nicht viel nützen«, bemerkte Nick, und Jen wurde rot.
    Katherine lachte in sich hinein. »Ja, ich kenne eine echte, lebendige Archäologin. Sie nimmt sich momentan eine Art ... Auszeit. Es heißt, sie sei eine Expertin auf ihrem Gebiet. Und sie hilft uns bestimmt.«
    »Und ist sie diskret?«, hakte Nick nach, und Katherine tätschelte mütterlich seinen Arm.
    »Sehr. Ich kenne sie seit über fünfundzwanzig Jahren. Ich kann sie sofort anrufen, wenn ihr wollt.« Sie wartete mit hochgezogenen Brauen.
    »Dann wissen wir wenigstens mehr«, sagte Nick. »Ich bin dafür.«
    Vito nickte. »Rufen wir sie an.«
     
    Sonntag, 14. Januar, 12.30 Uhr
    »Gott, das ist fantastisch.« Spandan hielt den Anderthalbhänder, auch Bastardschwert genannt, behutsam und respektvoll in seiner behandschuhten Hand. »Sie hätten den Jungen damals doch bestimmt am liebsten erwürgt, als er es von der Wand gerissen hat.«
    Sophie blickte auf das Langschwert, das sie aus dem Glaskasten genommen hatte.
    Sie hatten eine »kreative Pause« eingelegt, um die »Möglichkeiten der Ausstellung visualisieren« zu können, aber Sophie wusste genau, dass sie alle nur das Schwert in der Hand halten wollten. Und sie konnte es ihnen nicht verdenken. Eine derart alte - und tödliche - Waffe schien eine magische Kraft zu besitzen.
    »Ich war eher auf die Mutter wütend, die mit ihrem Handy telefonierte, anstatt auf den Jungen aufzupassen.« Sie lachte leise. »Zum Glück hatte mein Hirn noch nicht ganz umgeschaltet, daher habe ich sie auf Französisch angeblafft. Aber, na ja ... manche Dinge sind wohl international verständlich.«
    »Was ist passiert?«, fragte Marta.
    »Sie hat sich bei Ted beschwert. Er hat ihr die Eintrittskarte erstattet und mich dann um einen Kopf kürzer gemacht. >Du darfst die Besucher nicht verschrecken, Sophie<«, ahmte sie ihn nach. »Ich kann mich noch gut erinnern, wie sie mich angestarrt hat, als ich mit ihrem Bengel am Schlafittchen zu ihr kam. Sie war kaum größer als er und musste den Kopf in den Nacken legen, um mich anzusehen. Manchmal hat es Vorteile, groß zu sein.« »Hier sind bessere Sicherheitsmaßnahmen dringend nötig«, sagte John und musterte das Schwert aus der Wikingerzeit in seinen Händen. »Es erstaunt mich, dass noch niemand etwas Wertvolles geklaut hat.« Sophie zog die Brauen zusammen. »Wir haben zwar ein Alarmsystem, aber Sie haben recht. Vorher wusste ja kaum jemand, dass es uns gab, aber seit wir Führungen machen, brauchten wir dringend einen Wachmann.« Der Lohn für einen solchen Angestellten war fest in ihrem Budget eingeplant gewesen. Aber nein - Ted wollte ja eine
Holzverkleidung!
Solche Unvernunft konnte sie in den Wahnsinn treiben. »Ich weiß von mindestens zwei Fundstücken aus Italien, die nicht mehr in ihren Fächern liegen. Ich sehe schon dauernd bei eBay nach, ob sie angeboten werden.« »Da wünscht man sich ja mittelalterliche Rechtsprechung zurück«, brummelte Spandan.
    »Was war denn die Strafe für Diebstahl?«, fragte John. Sophie stellte das Langschwert vorsichtig in die Vitrine zurück. »Kommt drauf an, ob es im frühen, Hoch- oder Spätmittelalter war,
was
gestohlen worden war, ob es ein brutaler Raub war oder ein heimlicher Diebstahl, wer der Dieb war und wer das Opfer. Manch ein gewalttätiger Räuber ist gehängt worden, aber kleine Diebstähle wurden meist durch eine Geldbuße oder Wiedergutmachung geregelt.« »Ich dachte immer, Dieben hätte man die Hand abgeschlagen oder ein Auge ausgestochen.«
    »Nicht üblicherweise«, erklärte Sophie und musste lächeln, als sie Johns offensichtliche Enttäuschung sah. »Es wäre nicht sehr klug von den Lords gewesen, Leute, deren Arbeitskraft sie brauchten, zu verstümmeln. Einhändige oder Einfüßige konnten nicht so viel erwirtschaften.« »Keine Ausnahmen?«, fragte Bruce, und Sophie warf ihm einen amüsierten Blick zu.
    »Sind wir heute etwas blutdürstig? Hm. Ausnahmen.« Sie dachte nach. »Außerhalb von Europa

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