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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Und dass wir diese kostbaren Stücke auf >unterhaltsame< Art zeigen. Jedenfalls war die Vitrine hier ein vorübergehender Kompromiss, bis der Große Saal fertig gestellt war. Also - das ist unser neues Projekt.«
    »Was genau soll denn >auf unterhaltsame Art< bedeuten?«, wollte Spandan wissen.
    Sophie zog die Stirn in Falten. »Irgendetwas mit Puppen und Kostümen«, sagte sie düster. Kostüme waren Teds große Leidenschaft, und wenn er nichts weiter verlangte, als Schaufensterpuppen zu kostümieren, dann konnte sie durchaus damit leben. Aber vor zwei Wochen hatte er sie in seinen neusten Plan eingeweiht, der Sophies Tätigkeitsprofil eine neue Variante hinzufügte: Um den Großen Saal richtig populär zu machen, würden sie Führungen geben ... in historischer Kleidung! Hauptsächlich Sophie und Teds neunzehnjähriger Sohn sollten diese Führungen leiten, und nichts, was Sophie einwenden konnte, hatte Ted von seinem Plan abgebracht. Am Ende hatte sie sich rundweg geweigert - woraufhin Ted Albright einen Wutanfall bekommen und ihr mit Kündigung gedroht hatte. Dabei war Sophie kurz davor gewesen, selbst zu kündigen. Doch als sie am gleichen Abend zu Hause die Post durchsah, musste sie feststellen, dass das Pflegeheim die Miete für Annas Zimmer angehoben hatte. Also schluckte Sophie ihren Stolz herunter, zog sich das verdammte Kostüm an und leitete Teds verdammte Führungen. Tagsüber. Am Abend verdoppelte sie ihre Anstrengungen, eine neue Stelle zu finden.
    »Hat der Junge das Schwert denn beschädigt?«, fragte John.
    »Zum Glück nicht. Wenn Sie damit umgehen, sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen.«
    Bruce wedelte mit seinen weißen Handschuhen wie mit einer Fahne zur Kapitulation. »Das tun wir doch immer«, sagte er fröhlich.
    »Und das weiß ich zu schätzen.« Ihr war klar, dass er sie aufzumuntern versuchte, und auch dafür war Sophie ihm dankbar. »Ihre Aufgabe ist folgende: Jeder von Ihnen wird ein Ausstellungskonzept anfertigen, inklusive Platzbedarf und Kostenberechnung der Materialien, die Sie benötigen würden. Das möchte ich in drei Wochen sehen. Planen Sie nichts Aufwendiges. Mein Budget ist erschöpft.« Sie überließ die drei Männer ihrer Arbeit und ging zu Marta, die reglos und mit steinerner Miene zugehört hatte. »Also - was ist?«, fragte Sophie.
    Marta, eine zierliche Frau, musste den Hals recken, um Sophies Blick zu begegnen. »Wie bitte?« »Marta, offensichtlich haben Sie etwas aufgeschnappt. Offensichtlich haben Sie außerdem beschlossen, es nicht nur zu glauben, sondern mich auch öffentlich damit zu konfrontieren. So wie ich es sehe, haben Sie jetzt zwei Alternativen: Entweder Sie entschuldigen sich, und wir arbeiten weiterhin zusammen, oder Sie bleiben bei Ihrer Haltung.« Marta zog die Brauen zusammen. »Und dann?« »Da ist die Tür. Dies ist ein Freiwilligenprojekt - und das gilt für beide Seiten.« Sophies Miene wurde sanfter. »Hören Sie, Sie sind ein nettes Mädchen und eine Bereicherung für unsere Museumsprojekte. Es wäre nicht schön, wenn Sie gingen. Mir wäre die erste Alternative lieber.« Marta schluckte. »Ich habe eine Freundin besucht. Am Shelton College.«
    Shelton.
Die Erinnerung an die wenigen Monate, die sie an diesem College eingeschrieben gewesen war, verursachte Sophie noch immer Übelkeit - obwohl es schon zehn Jahre her war. »Es war nur eine Frage der Zeit.« Martas Kinn bebte. »Ich habe vor meiner Freundin mit Ihnen angegeben. Sie wären mein Vorbild, meine Mentorin, eine kluge Archäologin, die es mit ihrem Verstand weit gebracht hätte. Meine Freundin aber hat nur gelacht und gesagt, Sie hätten es vor allen Dingen mit anderen Körperteilen so weit gebracht. Sie hätten mit Dr. Brewster geschlafen, damit Sie in sein Ausgrabungsteam in Avignon kämen
- so
hätten Sie Ihren Einstieg geschafft! Und in Frankreich wären Sie mit Dr. Moraux ins Bett gegangen und dadurch rasant so aufgestiegen. Hätten nur deswegen so jung schon ein eigenes Ausgrabungsteam bekommen. Ich habe meiner Freundin gesagt, dass das nicht sein kann - so etwas würden Sie nie tun.« Sie sah ihr direkt in die Augen. »Oder?« Sophie wusste durchaus, dass sie jedes Recht der Welt hatte, Marta zu sagen, dass es sie überhaupt nichts anginge. Aber Marta war offenbar desillusioniert. Und gekränkt. Also riss Sophie die Wunde auf, die nie wirklich verheilt war. »Habe ich mit Brewster geschlafen? Ja.« Und sie empfand noch immer Scham. »Habe ich es getan, um in sein

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