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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Beweismaterial vernichtet? Als
Richter?«
Daniel sah auf. Seine Lippen bildeten einen Strich. »Ja. Ich war außer mir und schlug diesmal tatsächlich zu. Und er schlug zurück. Ich ging und wollte nie zurückkehren. Und bis letzten Sonntag habe ich mich daran gehalten.« »Was haben Sie wegen der Bilder unternommen?«, fragte Liz.
    Er zuckte die Achseln. »Was hätte ich noch tun sollen? Ich habe mich deswegen nächtelang schlaflos im Bett gewälzt. Letztendlich unternahm ich gar nichts. Ich hatte nichts mehr in der Hand. Ich war nicht einmal sicher, ob wirklich ein Verbrechen stattgefunden hatte. Und letztlich wäre es auf mein Wort gegen seines hinausgelaufen.« »Aber Ihre Mutter hat die Bilder doch auch gesehen«, warf Jen sanft ein.
    »Sie hätte niemals etwas getan, was dem Willen meines Vater widersprach«, sagte Susannah. »Es war also einfach nicht geschehen.«
    »Glauben Sie, Claire Reynolds hat Ihren Vater mit diesen Bildern erpresst?«, wollte Vito wissen. »Das war mein erster Gedanke, aber ich konnte mir nicht denken, wie sie davon erfahren haben sollte. Also habe ich angefangen, mich zu fragen, ob es nicht andere dunkle Flecken im Leben meines Vaters gegeben hat, von denen nicht einmal ich etwas gewusst habe. Mir war jedenfalls klar, dass ich herausfinden musste, worum es bei der Erpressung ging. Das alles kann der Karriere meiner Schwester schaden.« Susannah hob den Blick trotzig. »Meine Karriere kann das aushalten. Und deine auch.«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte er. »Als ich in der Postfachagentur war, fand ich heraus, dass meine Mutter ein Fach für mich angemietet hat. Sie hat mir das hier hinterlassen.« Er zog einen dicken Umschlag aus seiner Laptoptasche. Vito wusste, was er darin finden würde. Doch er schnitt trotzdem eine Grimasse, als er die Fotos und die Bilder sah, die ein jüngerer Simon Vartanian gemalt hatte. »Ihr Vater hat sie also nicht vernichtet.«
    Daniel verzog den Mund. »Offenbar nicht. Aber ich habe keine Ahnung, wieso er sie behalten hat.«
    Vito reichte die Fotos an Liz weiter und rieb sich den Nacken. »Ich denke, wir sollten versuchen, ein paar Punkte miteinander zu verbinden. Zuerst Claire Reynolds. Woher kannte sie Ihre Eltern?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Daniel. »Keiner von uns beiden erinnert sich an diesen Namen von jemandem aus Dutton.« »Sie stammt auch nicht aus Dutton«, sagte Katherine. »Sondern aus Atlanta.«
    »Unser Vater ist früher öfter nach Atlanta gefahren. Als er noch Richter war.«
    Jen zog die Stirn in Falten. »Das erklärt aber nicht, wie Simon ins Spiel kam. Kannte er sie?« »Meines Wissens war Simon nur einmal in Atlanta, und das, als man ihm seine Prothese anpasste«, sagte, Daniel. »Er war beinamputiert. Sein Orthopäde war in Atlanta.«
»Ja!«,
zischte Jen. »Claire war auch eine Amputierte.« »Warum haben Sie uns das nicht eher gesagt?«, fragte Liz scharf.
    Daniel presste die Kiefer zusammen. »Ich hatte bis gerade eben nicht einmal einen leisen Verdacht, dass Simon noch am Leben sein könnte.«
    »Verzeihen Sie«, murmelte Liz. »Das muss ein Schock für Sie gewesen sein.«
    Daniels Augen blitzten wütend auf. »Ach, meinen Sie?« Susannah drückte seine Hand. »Daniel, bitte. Also kannte Claire Simon vermutlich über ihren Arzt. Aber wie hat sie Kontakt zu unserem Vater aufgenommen? Und woher wusste sie von den Bildern?«
    »Plus die unbedeutende Tatsache, dass Claire Ihren Vater noch ein Jahr nach ihrem Tod erpresst hat«, bemerkte Vito.
    Nick schnitt eine Grimasse. »Ganz unbedeutend. Vielleicht hat Simon einfach ihren Job übernommen, nachdem er sie umgebracht hat. Vielleicht wollte er noch mehr Geld aus Ihrer Familie herauspressen.«
    »Aber der Mann in der Postfachagentur sagte, eine
Frau
habe die Rechnung bezahlt«, sagte Daniel. »Und die Aufnahmen der Sicherheitskamera können wir nicht mehr überprüfen. Die werden nur dreißig Tage verwahrt.« »Eine Komplizin?«, fragte Jen.
    Thomas schüttelte den Kopf. »Das passt nicht in sein Profil. Ich wäre eher schockiert zu erfahren, dass Simon jemandem so weit traut, dass er ihn zum Komplizen macht. Vielleicht hatte er einen Handlanger, einen weiblichen. Aber keinen Komplizen.«
    »Also müssen wir herausfinden, wer diese Frau ist«, sagte Liz.
    Plötzlich fiel Vito etwas ein. »Claire hatte eine Freundin. Dr. Pfeiffer und Barbara von der Bibliothek meinten, sie sei lesbisch gewesen.«
    Liz zog die Brauen zusammen. »Aber einen Namen wussten die beiden natürlich

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