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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Kleinkind auf dem Arm wiegte. Am Tisch saß ein Jugendlicher und las in einem Buch. Auf dem Sofa befand sich ein bulliger Mann mit silbergrauem Haar, auf dessen Knie ein Kind saß. Beide starrten auf den Fernseher, der in voller Lautstärke lief. Ein weiteres Kind lag bäuchlings auf dem Teppich und schaute ebenfalls zu, während ein drittes in einigem Abstand allein herumsaß und offensichtlich schmollte.
    Die einzige Person, die Sophie wiedererkannte, war Tino, der mit seinem langen Haar und den sensiblen Augen genauso aussah, wie sie sich immer die Maler der Renaissance vorgestellt hatte.
    Vito schloss die Tür, und plötzlich hielten alle inne. Es war, als sei sie mitten ins Rampenlicht getreten. »Da schau an.« Die Frau kam mit einem Lächeln im Gesicht und einem Löffel in der Hand aus der Küche. »Das ist also die berüchtigte Sophie. Ich bin Tess, Vitos Schwester.«
    Sophie erwiderte das Lächeln. »Die Paketauslieferin. Danke.«
    »Irgendwann musst du mir erzählen, was es mit diesem Spielzeugding auf sich hat und was mit dem Mädel am Empfang los ist.« Tess zog sie ins Wohnzimmer und stellte ihr jeden Einzelnen vor. Dino und Dominic. Der kleine Junge war Pierce, der etwas größere Connor und der beleidigte Dante.
    Dann erhob sich der große ältere Mann vom Sofa, und der Raum wirkte plötzlich kleiner. »Ich bin Michael, Vitos Vater. Tinos Zeichnung wird Ihnen nicht gerecht.« Sophie blinzelte. »Was für eine Zeichnung?« »Er hat so lange gequengelt, bis ich ein Bild von dir gemacht habe«, sagte Tino und nahm ihre Hand. »Wie geht's dir? Es muss hart für dich gewesen sein heute.« »Geht schon besser, danke.« Sie wandte sich wieder an Vitos Vater. »Ihre Söhne sind gutherzige und talentierte Männer. Sie müssen stolz auf sie sein.« »Das bin ich. Und ich bin auch froh, dass Vito endlich eine Frau nach Hause bringt. Ich hatte langsam schon befürchtet -«
    »Pop«, warnte Vito, und Sophie räusperte sich. »Gutherzige, talentierte und sehr
männliche
Männer«, verbesserte sie sich.
    Sie hörte Tess hinter sich kichern.
    Michael grinste, und Sophie wusste, von wem Vito sein Filmstaraussehen geerbt hatte. »Setzen Sie sich und erzählen Sie mir von Ihrer Familie.«
    Tess hakte sich bei Vito ein, während Michael Sophie zum Sofa geleitete, als führte er eine Königin zum Thron. »Du bist jetzt so etwas von verraten und verkauft. Er wird ihr jede kleine Einzelheit aus der Nase ziehen, und wenn ihr weg seid, werde ich
ihm
jede kleine Einzelheit aus der Nase ziehen.«
    Vito stellte fest, dass es ihn nicht wirklich kümmerte. »Sophie schafft das schon. Tess, wir müssen reden.«
    Ihr Grinsen verblasste. »Ich weiß. Tino hat erzählt, dass der Killer, dem ihr auf der Spur seid, gestern in Sophies Nähe war. Sie muss fix und fertig sein.« Sie setzten sich mit Tino, Dino und Dominic an den Tisch. »Schieß los.« »Ihr habt die Nachrichten gesehen. Wir haben ein Gräberfeld mit einem Haufen Toten gefunden. Der Mörder beobachtet auch Sophie. Ich werde sie keinen Moment aus den Augen lassen.«
    Dino nickte ernst. »Und meine Jungs? Sind sie in Gefahr?«
    »Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Mörder sich auch für uns interessiert. Aber er ist schlau und weiß, dass wir hinter ihm her sind, deshalb kann ich dich nicht einfach beruhigen. Ich werde mich von hier fernhalten, bis die Sache vorbei ist.«
    Dino sah zerknirscht aus. »Wir können nicht nach Hause, bis auch das letzte Stückchen Teppich ausgetauscht worden ist. Ich kann mich nach irgendetwas zur Miete umsehen, aber das dauert ein paar Tage. Niemand sonst in der Familie hat ein Haus, das groß genug für uns alle ist.« »Ich weiß ja, dass Mom und Pop ihres verkaufen mussten, aber ich wünschte, sie hätten damit noch ein bisschen gewartet«, grummelte Tino. »Darin hätten locker zehn Kinder Platz gehabt.«
    Aber das Haus, in dem sie aufgewachsen waren, hatte Treppen, und das bekam dem kranken Herzen ihres Vaters nicht. Daher hatten sich ihre Eltern eine ebenerdige Wohnung gesucht, und sie alle hofften, dass sich sein Leben dadurch ein wenig verlängerte. Vito ertappte sich plötzlich bei dem Wunsch, dass sein Vater auch seine Kinder noch erleben würde. Und seltsamerweise waren die Kinder in Vitos Vorstellung blond und grünäugig.
    »Wir könnten natürlich auch in ein Hotel gehen«, fuhr Dino unsicher fort.
    »Nein, Unsinn. Ihr bleibt hier. Wenn Molly aus dem Krankenhaus kommt, könnt ihr die obere Etage nehmen. Ich ziehe

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