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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Vito, als das Mädchen zum Inquisitionsstuhl gezerrt wurde. Sie blickten schweigend auf den Monitor und hörten die Schreie des Mädchen, bis Brent die Szene beendete. »Es kommt noch um einiges schlimmer«, sagte er gepresst. »Auf einer zweiten CD ist Warren Keyes zu sehen, wie er auf eine Streckbank geschnallt und später ...«
    »Ausgeweidet wird«, beendete Katherine grimmig den Satz.
    Brent schluckte. »Ja. Bill Melville ist auf der dritten CD, aber das ist keine Filmsequenz, sondern Teil des Spiels. Der Spieler ist der Inquisitor, der mit Bill, einem Ritter, kämpft. Die Action ist unglaublich, die Spielphysik so ziemlich das Beste, was ich je gesehen habe.« »Der Bursche, der diese Spielphysik erzeugt hat«, sagte Vito, »der, den Van Zandt irgendwo abgeworben hat -hätte der mit Simon zusammenarbeiten müssen?« »Nicht unbedingt. Das Schöne an einer Spiel-Engine ist, dass sie das ganze Repertoire an Bewegungen einprogrammiert hat. Laufen, Springen, Zustechen - es ist wie ein Gerüst. Der Künstler legt die Eigenschaften der Figur fest, also zum Beispiel Größe und Gewicht, und die Engine verinnerlicht sozusagen all die nötigen Bewegungen und erschafft eine Figur, die sich genau richtig bewegt. Eine leichte Person geht und läuft agiler als eine schwere, die eher behäbiger daherkommt. Der Künstler kann dann in einem anderen Programm die Gesichter gestalten und sie importieren. Man baut quasi eine sich bewegende Person von innen nach außen auf - erst das Skelett, dann den Rest. Sobald der Typ für die Spielphysik die Engine designt hat, hätte Simon unabhängig arbeiten können - zumal er sich ja anscheinend mit Computern bestens auskennt.« »Erstaunlich«, murmelte Jen. Dann blinzelte sie und wurde rot. »'tschuldigung. Der Technikkram hat mich mitgerissen. Also - wird Bill denn mit einem Morgenstern getötet?«
    »Ja, wird er. In der Urversion wird er getroffen und stürzt auf die Knie. Langweilig. Aber wenn man das hier eingibt ...« Brent hielt ein Blatt Papier hoch. Es war eine Kopie eines Zettels, auf dem Zahlen standen. »Das ist der Code für ein Easter egg. Ein >Geschenk< der Programmierer an die Spieler. Bei diesem ist zu sehen, wie Bill der obere Teil des Schädels abrasiert wird.«
    »So wie er wirklich umgebracht worden ist«, sagte Katherine leise.
    »Zeig mir mal den Zettel«, sagte Nick und runzelte die Stirn. »Das ist nicht von Van Zandt geschrieben worden. Vergleicht das mal mit der Nachricht, die er uns hinterlassen hat.« Er warf Vito einen Blick zu. »Vielleicht betrachten wir gerade eine Kopie eines echten Simon Vartanian.« Vito lachte leise. »Jen, lass den Schriftexperten dies mit den Unterschriften auf Claires Briefen vergleichen. Das sind zwar nur Zahlen, aber vielleicht erkennt er etwas. Gute Arbeit, Brent. Noch was?«
    »Die Kirche. Ihr erinnert euch - Simon hat auf dem Band eine Kirche erwähnt. Tja, nach dem Tod von Bill, dem Ritter, folgt wieder eine Cutscene. Wir gehen in eine Krypta und sehen zwei Liegefiguren. Die Frau mit gefalteten Händen, der Mann mit einem Schwert in den Händen.« »Warren und Brittany«, sagte Vito. »Und weiter?« »Man ist also in der Krypta, die zur Kirche gehört. Und durch die Kirche betritt man den Folterkeller.« Vito setzte sich auf. »Du meinst, man sieht die Kirche?« Brent zog eine Grimasse. »Ja, und leider nein. Die Kirche ist nach einem Vorbild in Frankreich entworfen worden -eine berühmte Abtei. Simon kreiert im eigentlichen Sinne zwar nichts, aber er ist unglaublich gut im Kopieren.« »Also tötet er in einer Kirche. Oder war das auf dem Band nur symbolisch gemeint?«, fragte Vito. »Thomas?«
    »Ich würde sagen, symbolisch«, erwiderte dieser. »Die meisten Kirchen hier in der Umgebung sehen ohnehin nicht so aus, wie er sich das vermutlich wünscht, wenn er so viel Wert auf Authentizität legt. Und alles, was so groß ist, hat Häuser und Menschen um sich. Man würde die Opfer hören. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich mich irre, könnten wir auf Jens Landwirtschaftskarte nach Kirchen suchen.«
    »Okay.« Vito überlegte. »Also wissen wir, wie es weitergeht. Wer immer in Simon Vartanians Grab liegt, wird exhumiert - nur um sicher sein zu können, dass er es nicht ist. Von Dr. Pfeiffer brauchen wir seine Krankenakte. Wir müssen die zweite Erpresserin finden, Sophies Student überprüfen, die Kirchen auf der Karte abklappern und Van Zandt finden. Er war gestern auf der Autobahn in Philadelphia, und laut

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