Todesschrei
schloss seine Schublade auf und holte die Krankenakte, die sie von Pfeiffer bekommen hatten. »Hier ist die Sozialversicherungsnummer, die er Pfeiffer genannt hat. Du musst alle möglichen Namen überprüfen.«
Brent sah mitfühlend auf. »Hau ab, Vito.«
Vito ließ die Schultern nach vorn sacken. »Entschuldige.
Ich erzähle dir, was selbstverständlich ist.«
»Geh Kaffee holen.« Brent lächelte leicht. »Ich nehme zwei Stückchen Zucker.«
Vito wandte sich um - und rannte direkt in Jen hinein. Sie fing sich gerade noch. »Was machst du denn hier?«, fragte sie. Ihr Haar stand in alle Himmelsrichtungen ab, und sie sah aus, als sei sie eben erst aufgewacht. Vermutlich war genau das der Fall. Ihre Augen verengten sich. »Was hast du vor?«
»Der Geldspur folgen«, antwortete er grimmig. »So wie ich es schon längst hätte tun müssen. Und du?« Jen blickte über die Schulter, und erst da sah Vito die beiden jungen Leute, die mit ihr hereingekommen waren. »Darf ich vorstellen? Marta und Spandan, zwei von Sophies Studenten.«
Marta war eine zarte junge Frau mit dunklem Haar und einem tränenverschmierten Gesicht. Sie hielt den Arm eines Jungen umklammert, der anscheinend indischer Herkunft war. Auch er wirkte verstört. »Wir haben es in den Nachrichten gehört«, sagte Marta mit bebender Stimme.
»Was vor dem Albright passiert ist. Und dass jemand Dr. J ... entführt hat.«
»Wir sind sofort gekommen«, sagte Spandan. »Mein Gott. Ich kann es einfach nicht glauben.«
»Der Sergeant unten hat Liz angerufen, und sie hat mich angerufen.« Jen deutete auf ein paar Stühle, und die Studenten setzten sich. »Das ist Detective Ciccotelli. Erzählen Sie ihm, was Sie mir erzählt haben.« »Im Fernsehen haben sie gesagt, dass Dr. J der Polizei bei Ermittlungen geholfen hat«, begann Spandan unsicher. »Es hieß, der Fall habe mit den Gräbern auf diesem Feld zu tun, und dass Greg Sanders das letzte Opfer gewesen sei.« Er schluckte. »Und dass man ihm Glieder abgetrennt hat.«
Vito warf Jen einen frustrierten Blick zu, aber Jen zuckte die Achseln. »Wir wussten, dass wir das nicht ewig unter Verschluss halten können, Chick. Sei froh, dass die Presse so lange gebraucht hat, um die richtigen Verbindungen herzustellen.« Sie nickte Spandan aufmunternd zu. »Bitte reden Sie weiter.«
»Wir arbeiten sonntags mit Dr. J im Museum.« »Und wir haben neulich noch über das Abtrennen von Gliedern als Strafe für Diebstahl im Mittelalter gesprochen«, platzte Marta heraus. »Die Hand und den gegenüberliegenden Fuß. Und jetzt wird sie entführt. Wir mussten kommen und es Ihnen erzählen.« Vito öffnete den Mund, aber weder konnte er etwas sagen noch atmen. »O mein Gott«, flüsterte er schließlich. »Ich hatte bisher keine Chance, sie nach dem Brandzeichen oder den abgetrennten Gliedern oder der Kirche zu fragen. Wenn ich daran gedacht hätte ... «
»Spar's dir, Vito«, fuhr Jen ihn an. »Das hilft jetzt nicht.«
»Brandzeichen?«, fragte Spandan. »Darüber haben wir nicht gesprochen.«
»Einer ihrer Studenten hat sie danach gefragt«, sagte Vito geistesabwesend. »Aber Sie beide offensichtlich nicht?« Beide schüttelten den Kopf. »Wir sind insgesamt vier«, sagte Marta. »Bruce und John haben wir nicht erreichen können, deswegen sind wir allein gekommen.« »John war der Name, den Sophie erwähnt hat. John ...« Vito schloss die Augen. »Trapper.« Jen seufzte. »Verdammt.«
»Wissen Sie, wo John wohnt?«, fragte Vito, aber wieder schüttelten sie die Köpfe. »Was fährt er?« »Einen weißen Van«, sagte Spandan sofort. »Er hat Dr. J am Dienstagabend gefahren.«
»Weil jemand sich an ihrem Motorrad zu schaffen gemacht hat.«
Atme. Denk nach.
Dann fiel ein Puzzleteil an den richtigen Platz. »Wenn er studiert, muss er Studiengebühren zahlen.« Er wandte sich an Brent.
Brent tippte bereits. »Bin schon dran. Es wäre hilfreich, wenn wir seine Nummer kennen würden.« »Die wissen wir natürlich nicht«, sagte Spandan. »Aber die Bibliothek müsste sie haben. Man braucht sie, wenn man sich Bücher ausleihen will.«
»Ich ruf sie an«, sagte Brent. »Aber die dürfte geschlossen haben.«
Maggy erhob sich von ihrem Platz. »Vielleicht brauchen unsere Gäste eine Kleinigkeit zu essen.« Jen zog die Brauen hoch, als sie begriff. »Ich bringe sie in die Cafeteria.«
Marta schüttelte heftig den Kopf. »Ich kriege jetzt keinen Bissen runter.«
»Sie möchten, dass wir gehen«, murmelte Spandan. Er warf Vito
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