Todesschrei
Uhr
Vito fing Maggy Lopez ab, als sie das Polizeigebäude betrat. »Maggy. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.« Er nahm sie am Ellenbogen und führte sie eilig zum Fahrstuhl. »Wir müssen uns beeilen. Sophie ist nun schon seit fünf Stunden verschwunden.« Und es kostete ihn jedes bisschen Kraft, nicht darüber nachzudenken, was Simon wohl in diesen fünf Stunden mit Sophie angestellt haben mochte.
Maggy musste laufen, um mit ihm Schritt zu halten. »He, langsamer. Ich breche mir noch den Knöchel.« Er zwang sich, das Tempo zu drosseln, obwohl er im Geist die Minuten verstreichen sah. »Ich brauche Ihre Hilfe.« »Zu diesem Schluss bin ich auch schon gekommen.« Sie schnaufte, als sie endlich am Fahrstuhl stehen blieben. »Was genau wollen Sie von mir?«
Die Türen öffneten sich, und er schubste sie förmlich hinein. »Ich brauche Zugang zu Simon Vartanians Konten.« Sie nickte. »Okay. Ich beantrage die Verfügung mit denselben Namen, die wir bereits für die Krankenakte eingesetzt haben.« Sie verengte die Augen. »Aber das hätten Sie auch telefonisch machen können. Was wollen Sie, Vito?« Der Fahrstuhl hielt an, und er führte sie in den Flur vor dem Großraumbüro der Mordkommission. Maggy blieb stehen und entzog ihm ihren Arm. »Stopp jetzt. Was wollen Sie, Vito?«
Er sog die Luft ein. »Ich kann nicht erst auf die richterliche Verfügung warten, Maggy. Wir haben keine Zeit. Er hat teure Antiquitäten gekauft. Er muss irgendwo Geld haben. Und das muss ich finden.«
»Und daher fordern wir Einsicht in seine Konten.« Sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Ganz legal.« »Ich habe aber nichts, was man zurückverfolgen kann. Keinen Scheck, kein gekauftes und quittiertes Stück.
Verdammt.«
Er sah sie eindringlich an. »Er hat Sophie
seid fünf Stunden
in seiner Gewalt, Maggy. Wenn das nicht zwingende Umstände sind, dann weiß ich es auch nicht. Sie kennen Leute, die mir die nötigen Informationen beschaffen können. Bitte.«
Sie zögerte. »Vito ... das letzte Mal, dass ich mich auf Ihren Vorschlag eingelassen habe, ist jemand gestorben.« Vito versuchte angestrengt, die Ruhe zu bewahren. »Sie haben gesagt, Van Zandt wäre ohnehin auf Kaution freigelassen worden. Und in gewisser Hinsicht hat er sich seinen Tod selbst zuzuschreiben. Sophie aber nicht.« Sie schloss die Augen. »Maßen Sie sich nicht an zu entscheiden, wer sterben darf und wer nicht, Vito.« Er packte ihre Schultern, und sie riss die Augen auf. Ohne auf das warnende Funkeln darin zu achten, griff er fester zu. »Wenn ich sie nicht finde, wird er sie foltern und töten. Maggy, ich flehe Sie an. Helfen Sie mir,
bitte«
»Mein Gott, Vito.«
Er hielt den Atem an, während sie sichtlich um eine Entscheidung rang.
Dann seufzte sie. »Also gut. Ich rufe ein paar Leute an.« Kontrolliert stieß er den Atem aus. »Danke.« »Danken Sie mir noch nicht«, erwiderte sie finster und drängte sich an ihm vorbei ins Büro.
Brent Yelton wartete bereits an Vitos Tisch. »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.«
Maggy warf Vito einen wütenden Blick zu. »Ah, der private Hacker? Sie waren sich ja ganz schön sicher, Sie arroganter Mistkerl.«
Vito dachte nicht daran, ein schlechtes Gewissen zu haben.
»Sie können Nicks Tisch nehmen, Maggy.«
Maggy ließ sich murrend auf den Stuhl fallen und holte ihren Palm Pilot aus der Handtasche.
Brent nickte zufrieden. »Wo soll ich rein?«
Er klang so eifrig, dass Vito beinahe gelächelt hätte. »Ich weiß noch nicht. Ich überlege die ganze Zeit verzweifelt, was er gekauft haben könnte.«
»Das Gleitmittel von diesem Arzt.«
Vito schüttelte den Kopf. »Das hat er bar bezahlt. Sowohl die Eigenbeteiligung als auch das Gleitmittel. Ich habe das auf dem Weg hierher überprüft. Können wir nicht einfach die lokalen Banken überprüfen? Vielleicht hat er irgendwo ein Konto.«
Brent überlegte. »Es wäre günstiger, wenn wir wussten, wo wir eigentlich anfangen sollen. Sich in eine Bank zu hacken ist eine heikle Angelegenheit und braucht Zeit. Leichter wäre es bei den Kreditbüros. Vielleicht hat er eine Kreditkarte.«
Maggy stöhnte. »Ich will nichts davon hören.« Sie stand auf und suchte sich einen anderen Tisch, der außer Hörweite stand. Aber sie hatte das Handy in der Hand und tätigte die Anrufe. Damit war Vito zufrieden. Brent klappte den Laptop auf. »Und wie hat oRo ihn bezahlt?«
»Noch nicht. Van Zandt meinte, er würde erst in drei Monaten etwas bekommen.« Vito
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