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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hochgezogen. »Aber die Krönung des Ganzen ...« »O Mist.« Nick seufzte. »Was noch?« »Seine Fingerspitzen sind weg. Sauber abgetrennt.« Vito und Nick sahen einander an. »Jemand wollte, dass der alte Mann inkognito bleibt«, sagte Vito, und Nick nickte. »Das heißt, er hat wahrscheinlich irgendwo eine Akte, die leicht zugänglich ist. Sind sie vor oder nach dem Tod abgeschnitten worden, Katherine?« »Vorher.«
    »War klar«, murmelte Vito. »Zeitpunkt des Todes?« »Vor zwei Monaten oder noch davor. Die Leichname des älteren Leichenpaars waren in einem ähnlichen Zersetzungsstadium wie der Mann in drei-eins, dessen rechter Arm fast abgetrennt ist.«
    »Der mit den runden Prellungen«, sagte Vito. »Hast du schon irgendeine Idee, woher die stammen?« »Noch nicht, aber ich habe auch noch nicht besonders genau hingesehen. Einer der Techniker hat sie entdeckt und notiert.«
    Nick rieb sich müde den Nacken. »Und dann haben wir eins-drei mit der Kugel im Kopf. Ganz entschieden postmoderne Ära.«
    »Seit einem Jahr tot, nicht erst seit ein paar Wochen wie die anderen«, fügte Vito hinzu. »Das alles ergibt für mich einfach keinen Sinn.«
    »Noch nicht«, meinte Nick. »Und das wird es auch nicht, wenn wir nicht mehr von den Opfern identifizieren können. Mit Warren Keyes haben wir Glück gehabt. Hast du bei den anderen noch etwas gefunden, das hilfreich bei der Identifizierung sein könnte?« Katherine schüttelte den Kopf.
    »Dreck«, brummte Nick. »Also haben wir bisher sechs Leichen, davon nur eine identifiziert. Vier der sechs sind jung, zwei alt. Ein Schauspieler, eine Krebspatientin, und einen, den wir vermutlich identifizieren könnten, wenn wir seine Abdrücke hätten.«
    »Und den der Killer wirklich hasste«, fügte Vito hinzu. »Und
das
kann uns helfen.« Nick zog eine Braue hoch. »Erklär das bitte.« »Er hat alle Gräber sehr präzise ausgehoben, alle sind exakt gleich. Er hat eine Zwangsstörung. Die Opfer aus der dritten Reihe sind gefoltert worden, aber nicht mit bloßen Händen, sondern mit Instrumenten. Der neue Kerl mit der Kugel - wieder ein Instrument. Die Verletzungen des alten Mannes aber sagen uns, dass er sich nicht beherrschen konnte. Tobsucht und Leidenschaft sind bei zwangsgestörten Persönlichkeiten als Begleiterscheinungen bei Tötungen äußerst selten zu finden.«
    »Das heißt, hier war die Sache persönlich«, fuhr Nick fort.
    »Wenn er den alten Mann kannte, dann vielleicht auch die Frau. Aber hier hat er auch die Hände benutzt. Er hat ihr das Genick gebrochen.«
    »Aber er hat sie nicht zusammengeschlagen.«
    Katherine räusperte sich. »Jungs, das ist ja alles ganz faszinierend, aber ich bin schon den ganzen Tag auf den Füßen und möchte noch vor Mitternacht fertig sein. Also verschwindet.«
    »Aber, Mama, wir spielen so gern im Kühlhaus«, greinte Nick.
    Sie lachte leise und scheuchte sie hinaus. »Wenn ihr die Autopsien wollt, haut ihr jetzt ab. Ich rufe euch an. Und tschüs.«
     

8. Kapitel
    Montag, 15. Januar, 16.05 Uhr
    Mit finsterem Blick in den Spiegel rubbelte Sophie sich den letzten Rest Theaterschminke ab, der hartnäckig an ihrer Wange klebte. »Blöde Wikingerführung«, knurrte sie. »Und ich muss mich anmalen wie eine billige Nutte.« Die Tür zur Personaltoilette öffnete sich, und Daria erschien. Sie seufzte.
    »Reib nicht so fest, Sophie, sonst löst sich die Haut mit ab.« Sie holte aus dem Schränkchen unter dem Waschbecken ein kleines Glas. »Wie oft habe ich gesagt, du sollst Cold Cream benutzen.« Sie gab eine dicke Schicht der kühlen, feuchten Creme auf Sophies Gesicht und klopfte sie behutsam ein.
    »Bestimmt tausendmal«, brummelte Sophie und zuckte bei der Berührung der kalten Creme zusammen.
    »Und warum tust du es dann nicht?«
    »Weil ich's vergessen habe.« Sie klang wie ein trotziges Kind, und Daria lächelte.
    »Na, dann erinnere dich bitte das nächste Mal daran. Es kommt mir vor, als würdest du deiner Haut absichtlich schaden wollen, damit Ted nicht mehr von dir verlangt, dass du Make-up auflegst. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass er von der Idee nicht abrücken wird.« Sie tupfte weiter, während sie sprach. »Du kennst dich zwar mit Geschichte aus, Sophie, aber Ted weiß, was sich verkauft. Ohne die Führungen könnten wir wahrscheinlich dichtmachen.«
    »Was
genau willst du mir damit sagen?« »Sophie.« Daria packte ihr Kinn und zog ihren Kopf nach vorn, bis sie den Rücken krümmen musste. »Halt still und mach

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