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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die Augen zu.« Sophie tat es, bis Daria sie losließ. »Das war's.«
    Sophie berührte ihr Gesicht. »Und jetzt bin ich fettig.« »Nein, du bist vor allen Dingen unmöglich, und zwar den ganzen Tag schon. Was ist denn los?«
Ein sadistischer Killer und ein gutaussehender Cop, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl er eine Ratte ist - das ist los!
»Wikinger und Jeanne d'Arc«, sagte sie stattdessen. »Ted hat mich als Kuratorin eingestellt, aber ich habe keine Zeit, diese Arbeit zu machen. Stattdessen muss ich mich verkleiden und schminken.« Hinter ihnen wurde die Klospülung betätigt, und Patty Ann kam aus einer der Kabinen. »Ich denke, es ist das schlechte Gewissen«, sagte sie, während sie den Wasserhahn aufdrehte, um sich die Hände zu waschen. »Sophie ist heute von zwei Polizisten verhört worden. Einer hat sie quasi zum Wagen gezerrt.« Sie warf Sophie einen listigen Seitenblick zu. »Du musst ja ganz schön auf sie eingeredet haben, dass sie dich wieder haben gehenlassen.« Daria blickte alarmiert von einer zur anderen. »Was ? Polizei? Hier im Albright? Was ist passiert?« »Sie brauchten historische Informationen, Daria. Das war alles.«
    »Was war mit dem dunklen Typ?«, bohrte Patty Ann weiter, und am liebsten hätte Sophie sie gewürgt. »Er hat dich doch zurück zum Museum verfolgt.« »Er hat mich nicht verfolgt«, sagte Sophie fest, während sie die Bänder ihres Oberteils löst. Aber Vito hatte genau das getan, und ihr Puls beschleunigte sich immer wieder aufs Neue, wenn sie daran dachte. Vito Ciccotelli hatte etwas, das sie magisch anzog und in Versuchung führte, und allein das war schon peinlich genug. Sie musste sich beeilen und den Cops ihre Informationen besorgen, so dass sie ihn nicht mehr wiederzusehen brauchte. Die Versuchung würde vergehen. Fall abgeschlossen.
    Sie zog sich um und floh in den kleinen Lagerraum, den Ted ihr als Büro überlassen hatte. Die Kammer war winzig und stand voller Kartons und Kisten, aber sie verfügte über einen Schreibtisch, einen Computer und ein Telefon. Ein Fenster wäre nett gewesen, aber man konnte schließlich nicht alles haben.
    Sie ließ sich auf den ramponierten Stuhl sinken und schloss die Augen. Sie war müde. Aber wer sich nachts im Bett nur herumwarf, konnte vermutlich nichts anderes erwarten.
Konzentrier dich, Sophie.
Sie musste an dubiose Sammler und Archäologen denken, um für Ciccotelli diese verfluchte Liste zusammenzustellen.
    Sie ging im Geist die Leute durch, mit denen sie in den vergangenen Jahren gearbeitet hatte. Die meisten waren moralisch einwandfreie Wissenschaftler, die mit Fundstücken so sorgsam und gewissenhaft umgingen wie Jen Mc-Fain mit den Beweisstücken an einem Tatort. Aber unvermeidlich wanderten ihre Gedanken zu
ihm.
Alan Brewster.
Der Fluch meines Lehens.
Sie hatte sich nie die Namen der reichen Geldgeber gemerkt, die ihre Grabungen unterstützten, aber Alan kannte jeden. Er wäre der geeignete Kontakt für die Detectives. Nur ...
    Nur würde Alan Vito fragen, woher dieser seinen Namen hatte. Vito würde
ihren
Namen nennen, und Alan würde sein glattes, öliges, rattiges Lächeln lächeln. »Oh, von Sophie«, würde er samtig sagen. »Eine wirklich
fähige
Mitarbeiterin.« Das hatte er damals schon gesagt. Und sie hatte tatsächlich geglaubt, er meine es positiv. Das Blut stieg ihr in die Wangen, als die Scham und die Demütigung sie erneut heimsuchten, wie jedes Mal, wenn sie daran dachte. Damals war sie wirklich ein extrem dummes, junges Ding gewesen. Das war sie heute garantiert nicht mehr.
    Aber dann drängte sich das schlechte Gewissen vor das Schamgefühl. »Du bist ein Feigling«, murmelte sie. Neun Leute waren tot, und Alan konnte vielleicht dabei helfen, den Mörder zu finden, und sie dachte nur an ihren gekränkten Stolz. Sie schrieb seinen Namen auf einen Zettel, aber allein ihn schwarz auf weiß zusehen, ließ sie frösteln. Er würde es sagen. Das hatte er immer getan. Es machte ihm Spaß. Dann wüssten Vito und Nick ebenfalls Bescheid.
Was kümmert es dich, was sie über dich denken?
Aber es kümmerte sie. Immer wieder.
    »Überleg dir jemand anderen«, ermahnte sie sich barsch. »Jemand, der genauso gut ist.«
    Sie überlegte, bis ein Gesicht vor ihrem inneren Augen erschien - nur leider fiel ihr der Name nicht ein. Er war ein Kommilitone gewesen und hatte mit ihr auf der Ausgrabungsstelle gearbeitet. Während sie Alan Brewster »assistiert« hatte, hatte er für seine Dissertation

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