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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Wie bitte?«
    »Detective. Wir alle haben unsere Quellen. Ich habe meine und Sie haben ... Sophie Johannsen.« Er lächelte, und in seine Augen trat ein Leuchten, das in Vito den Wunsch weckte, sie ihm grün und blau zu schlagen. »Da haben Sie ein echtes Leckerchen an der Hand. Sophie war eine meiner fähigsten Assistentinnen.«
    Vito zog eine Schulter hoch, verzweifelt bemüht, das schier übermächtige Bedürfnis, über den Tisch zu springen und dem Mann den Hals umzudrehen, zu bekämpfen. Doch er schüttelte nur den Kopf. »Tut mir leid, Mr. Brewster, ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden. Vielleicht hat diese Sophie Johnson -«
    »Johannsen«, korrigierte Brewster aalglatt. »Wie auch immer. Vielleicht hat sie mit meiner Chefin gesprochen, aber ...« Er hob wieder die Schultern. »Nicht mit mir.« Er rang sich ein verschwörerisches Lächeln ab. »Obwohl ich da anscheinend etwas verpasst habe.« Brewsters Augen verengten sich leicht. »Das haben Sie, Detective, das haben Sie.«
     
    Dienstag, 16. Januar, 10.30 Uhr
    Es war, wie Vito zugeben musste, ein in beruflicher Hinsicht erfolgloser Ausflug gewesen. Brewster hatte nichts von Wert beisteuern können, und Vito war überzeugt, dass die Namen, die er ihm gegeben hatte, auch nichts Wertvolles ergeben würden. Er würde natürlich dennoch dort anrufen und hoffen, dass er etwas herausfinden konnte. Er saß im Auto, als sein Handy vibrierte, und er sah Rikers Nummer auf dem Display. »Vito, Tim hier. Wir waren gerade bei Claire Reynolds' Eltern. Sie hatten Claires Sachen alle in Kisten in den Keller gestellt. Bev hat sich Haare aus der Bürste besorgt, so dass wir sie jetzt definitiv identifizieren können. Ihre Eltern meinten, sie wären kurz vor Thanksgiving vor einem Jahr in ihre Wohnung gegangen, als sie lange Zeit nichts mehr von ihrer Tochter gehört hatten, aber sie war offenbar dort auch lange nicht mehr gewesen. Dann waren sie in der Bücherei, in der sie gearbeitet hatte, und erfuhren, dass sie vor fünfzehn Monaten gekündigt hatte. Die Mutter behauptet, dass die Unterschrift nicht die ihrer Tochter sei. Wir bringen das Schreiben ebenfalls mit.«
    »Hm. Da wollte jemand nicht, dass man sie als vermisst meldet.«
    »So sehen wir das auch. Aber das Beste kommt noch. In dem Karton mit ihrer Habe befanden sich zwei Beinprothesen. Eine zum Laufen, eine für Wassersport. Und ...« - er machte eine dramatische Pause - »... eine Flasche mit Silikongleitmittel. «
    Vito setzte sich kerzengerade auf. »Wirklich. Ist das nicht interessant.«
    »Ja.« Man hörte den Triumph aus Rikers Stimme. »Die Flasche war noch geschlossen. Ihre Mutter erzählte, dass sie das Gleitmittel benutzte, wenn sie das Bein anschnallte. Sie habe davon Flaschen im Auto, in ihrer Wohnung und im Sportbeutel gehabt. Ihre Eltern konnten weder Auto noch Sporttasche finden, es kann also sein, dass Claire dort, wo sie getötet wurde, einiges von dem Zeug dabeihatte.« »Praktisches Souvenir für den Killer.« »Tja. Wir lassen es mit den Proben vergleichen, die Katherine von zwei der anderen Opfern genommen hat.« »Wunderbar. Und was ist mit Claires Computer?« »Ihre Eltern sagen, sie hat keinen. Wenn wir im Labor fertig sind, klemmen wir uns ans Telefon und versuchen, Brittany Bellamy ausfindig zu machen.«
    »Dann hätten wir jetzt drei, sechs sind noch offen. Ich habe ein paar Namen von Privatsammlern von dem Professor, bei dem ich heute Morgen war, und die werde ich mir jetzt vornehmen. Nachdem ich das von der alten Luger erfahren habe, bin ich mehr denn je überzeugt, dass unser Bursche auf authentische Szenarien steht. Aber für alle Fälle werde ich auch noch ein paar Händler befragen, die Reproduktionen verkaufen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Bis dann.«
    Vito klappte das Telefon zu, ballte die Fäuste und starrte auf den kleinen Laden, vor dem er geparkt hatte. Andy's Attic, hieß der Laden von Sophies Liste. Der Einzige, der ein richtiges Geschäft besaß. Alle anderen verkauften ausschließlich im Internet. Im Augenblick wollte Vito erst einmal diejenigen befragen, die er persönlich antraf, so dass er ihre Reaktionen miterleben konnte. So wie er Brewsters Reaktionen beobachtet hatte. Dieser schleimige Mistkerl. Aber woher hatte er gewusst, dass Vito über Sophie zu ihm gelangt war? Sie sollte doch niemanden anrufen. Aber vielleicht ... stirnrunzelnd wählte er ihre Handynummer.
    »Sophie hier.« Ihr Tonfall klang misstrauisch. »Sophie, hier spricht Vito Ciccotelli. Tut

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