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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Mittelalterfestival, allein fünfundzwanzig davon. Seriöse Tjoster gewöhnen sich gern vorher an ihr Kettenhemd.« Andy schlug den Katalog zu und reichte ihn Vito.
»Detective.«
Vito verzog das Gesicht. Erwischt. »Tut mir leid.« Andy lächelte. »Ich verrate nichts. Ich hab's mir irgendwie schon gedacht, als Sie hereinkamen. Mein Onkel war dreißig Jahre lang beim PPD. Was suchen Sie denn noch, Detective ...?«
    »Ciccotelli. Ein Schwert, ungefähr so lang, mit so einem Griff.« Er zeigte die ungefähren Größen. »Und einen Morgenstern.«
    Andy riss die Augen auf. »Ach, du Schande. Okay, schauen wir mal, was wir finden können.«
     
    Dienstag, 16. Januar, 11.45 Uhr
    Van Zandt schloss die CD in seiner Schreibtischschublade ein. »Gute Arbeit, Frasier.«
    Er stand auf. »Da du jetzt alles hast, was du für Pinnacle brauchst, verschwinde ich. Ich habe noch viel zu tun.« Van Zändt schüttelte den Kopf. »Setz dich bitte. Ich habe noch einiges mit dir zu besprechen.«
    Mit einem Stirnrunzeln gehorchte er. »Und was zum Beispiel?«
    »Nicht so ungeduldig, Frasier. Du bist noch jung. Du hast jede Menge Zeit.«
    Warum setzten alte Leute die Jugend immer mit Ungeduld gleich? Nur weil er tatsächlich noch viel Zeit vor sich hatte, hieß das nicht, dass er sie mit Warterei verschwenden wollte.
    »Was zum Beispiel?«, wiederholte er, dieses Mal durch zusammengebissene Zähne. Er hatte um drei eine Verabredung mit Gregory Sanders.
    Van Zandt seufzte. »Wie zum Beispiel die Königin. Hast du ihr Gesicht schon entworfen?« Er dachte an die Tochter des alten Mannes. »Ja.« »Und? Wie sieht sie aus?«
    Ihr Gesicht erschien vor seinem inneren Auge. »Hübsch. Zart. Brünett. Ähnlich wie Brit ... Brianna.«
Verdammt.
Er hätte beinahe Brittany gesagt.
Konzentrier dich.
»Nein. Ich denke nicht, dass diese Figur genug dramatisches Potenzial besitzt. Die Königin muss stattlich sein. Größer. Deine Brianna kommt kaum über eineinhalb Meter hinaus.« Brittany Bellamy war wirklich nur knapp eins sechzig gewesen. Er hatte sie gerade wegen ihrer zierlichen Statur ausgesucht. Sein Stuhl war ein kleines Modell, und er hatte beabsichtigt, dass er durch die Person, die darauf saß, größer wirkte. »Du willst eine andere Königin?« »Ja.« Van Zandt hatte die Brauen hochgezogen, als rechnete er mit Widerstand.
    Er dachte nach. Van Zandt hatte ein Gespür für die richtige Mischung. Für das, was sich verkaufte. Er mochte recht haben. Das würde allerdings Probleme mit sich bringen. Er würde die dritte Reihe mit Gregory Sanders komplettieren, die vierte mit seinen Ressourcen, und die Brut des Alten musste auch noch sterben. Wenn er für das Spiel neue Modelle einsetzte, würde er eine neue Reihe beginnen müssen. Nun ... das Feld war groß genug. »Ich werde es mir überlegen.«
    »Du wirst es tun«, korrigierte Van Zandt ihn freundlich, und obwohl ihm eine scharfe Erwiderung auf der Zunge lag, sagte er nichts. Im Moment brauchte er ihn noch. »Als Nächstes die Morgenstern-Szene.« Er verengte die Augen. »Was ist damit? Sie ist fertig.« »Nein, ist sie nicht. Die Szene, die du gestaltet hast, ist zu lahm. Die Handlung ... bricht einfach ab. Das enttäuscht den Spieler. Ich denke, wir sollte die Szene mit der abgerissenen Schädeldecke regulär mit reinnehmen und die versteckte Szene noch aufregender machen. Vielleicht könnte der Kopf quasi explodieren. Oder komplett abreißen. Dann wäre -«
    »Nein.
Das passt nicht. Ein Schädel, der mit einem Morgenstern attackiert wird, explodiert weder, noch reißt er ganz ab.« Er war selbst enttäuscht gewesen, als er das festgestellt hatte.
    Van Zandt zog die Brauen zusammen. »Ach. Und woher weißt du das?«
    Vorsicht!
»Ich habe gründlich recherchiert. Mit Ärzten gesprochen. So funktioniert es eben nicht.« Van Zandt zuckte die Achseln. »Na und? Wen interessiert, was wirklich passiert? Das ist doch ohnehin nur ein Fantasy-Abenteuer. Du machst die Szene aufregender.« Im Stillen zählte er bis zehn.
Denk immer daran - das hier ist nur Mittel zum Zweck. Du musst das nicht ewig machen. Nur allzu bald kannst du Van Zandt und
oRo
vergessen.
»Okay. Ich peppe diese Szene auf.« Er erhob sich, aber Van Zandt hielt die Hand hoch.
    »Moment. Eines noch. Was deinen Kerker angeht. Ich finde, da fehlt was.« »Aha, und was?« »Eine Eiserne Jungfrau.«
    O, um Himmels willen. Wie fürchterlich abgedroschen. Mit seiner Meinung von Van Zandt ging es rapide bergab. »Nein.«
    »Herrgottnochmal,

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