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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Schiff weiterleitete.
    Danach erhob er sich aus dem Bürosessel und wollte das Büro durchsuchen.
    Truitt holte mehrere Bögen Papier und einige Fotografien aus einer Schreibtischschublade, faltete alles zusammen und verstaute den Fund in seiner Jacke. Er überflog den Inhalt des Bücherregals an der Wand, als er hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und eine Stimme in der Diele erklang.
    »Gerade eben?«, fragte die Stimme.
    Es war keine Antwort zu hören – der Mann sprach in ein Mobiltelefon.
    »Vor fünf Minuten?« Die Stimme des Mannes wurde lauter. »Weshalb zum Teufel haben Sie nicht sofort den Sicherheitsdienst raufgeschickt?«
    Das Geräusch von Schritten im Flur kam näher. Truitt schlüpfte ins Badezimmer, das gleich neben dem Büro lag, und eilte dann durch ein Gästeschlafzimmer auf der anderen Seite. Ein Flur führte zum Wohnzimmer. Langsam schlich er weiter. »Wir wissen, dass Sie hier sind«, sagte die Stimme. »Mein Wachdienst ist auf dem Weg hierher. Der Fahrstuhl ist blockiert, also sollten Sie lieber rauskommen.«
    Der Schlüssel zu einem guten Plan ist, die Eventualitäten zu bedenken. Der Schlüssel zu einem perfekten Plan ist, alle Eventualitäten zu berücksichtigen. Die Daten aus Hickmans Computer flogen hinunter zur
Oregon.
Drei Viertel der Informationen waren bereits übermittelt worden, als Hickman sein Büro betrat. Truitt war nur ein winziger Punkt entgangen – er hatte vergessen, den Bildschirm auszuschalten. Sobald Hickman sein Büro betrat, begriff er, dass der Bildschirmschoner nicht aktiviert war und dass sich jemand an seinem Computer zu schaffen gemacht hatte.
    Er stürzte zur Maschine und schaltete sie aus. Dann schaute er nach und stellte fest, dass der Glasbehälter, den er von Vanderwald erhalten hatte, unversehrt in seiner Schreibtischschublade lag.
    Truitt schlich durch den Flur und kam ins Wohnzimmer. Die gläserne Schiebetür stand noch immer einen Spaltbreit offen. Er huschte schnell durchs Wohnzimmer und hatte die Tür schon fast erreicht, als er gegen eine Skulptur stieß, die umkippte und zerbrach.
    Hickman hörte das Geräusch und rannte durch den Flur.
    Truitt war durch den Türspalt geschlüpft und befand sich auf der hinteren Terrasse, als Hickman das Wohnzimmer betrat und ihn draußen entdeckte. Der Eindringling war ganz in Schwarz gekleidet und schien genau zu wissen, was er tat. Trotzdem war er auf der Terrasse gefangen, und die Sicherheitsleute waren im Fahrstuhl nach oben unterwegs.
    Hickman vergaß alle Eile, um den siegreichen Moment auszukosten.
    »Bleiben Sie stehen, wo Sie sind«, sagte er und schaute durch die Glastür hinaus. »Eine Flucht können Sie vergessen.«
    Der Mann drehte sich um und sah Hickman direkt an. Dann lächelte er, kletterte auf die brusthohe Mauer, die die Terrasse umgab, nickte und winkte. Indem er sich wegdrehte, sprang er von der Mauer in die Dunkelheit. Hickman stand immer noch geschockt da, als die Wachleute in den Raum stürzten.
    Blindes Vertrauen ist ein starkes Gefühl.
    Und das war alles, was Richard Truitt in diesem Augenblick hatte, als er an der Schnur zog, die an der Vorderseite seiner Jacke befestigt war. Blindes Vertrauen in den Zauberladen auf der
Oregon.
Blindes Vertrauen, dass Kevin Nixons Erfindung funktionieren würde. Den Bruchteil einer Sekunde, nachdem er an der Schnur gezogen hatte, öffnete sich ein kleiner Zugfallschirm auf der Rückseite seiner Jacke und riss die Klettbänder auf, die das Rückenteil der Jacke zusammenhielten. Einen winzigen Augenblick später entfaltete sich wie bei einem chinesischen Kampfdrachen ein Paar Flügel und rastete ein. Zwei Segel, gut einen Quadratmeter groß, erschienen unter den Flügeln, fixiert von einem Schnursystem, wie Bremsklappen bei einem Flugzeug.
    Truitts Sturz verlangsamte sich ruckartig, und allmählich gewann er die Kontrolle über seinen Fall in die Tiefe.
    »Halt dich bereit«, sagte Chuck »Tiny« Gunderson, »er kommt ziemlich schnell runter.«
    Tracy Pilston sah nach oben und erblickte Truitt für einen kurzen Moment, als er durch den Lichtkegel eines Scheinwerfers glitt, der in der Nähe des Vulkans durch den Himmel wanderte. Truitt drehte sich in der Luft einmal um sich selbst und richtete sich dann aus. Er schwebte gut drei Meter über dem Bürgersteig und zwanzig Meter vor dem Jeep und vergrößerte den Vorsprung. Glücklicherweise war der Fußweg so gut wie leer. Um diese späte Uhrzeit lagen die meisten Touristen bereits in ihren Betten oder

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