Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
Vom Netzwerk:
wissen müssen, dass sein Enkel, würde ihm so etwas jemals passieren, seine Identität unter Folter preisgeben würde. Und er hätte wissen müssen, dass dies Ernies alte Rachepläne wieder zum Leben erwecken würde.«
    »Das sollte man zumindest meinen«, sagte Holly. »Aber anscheinend kam es ihm nie in den Sinn, dass die FBI-Aktion schiefgehen und die Brüder entkommen könnten. Das Ganze ist …« Sie machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Semtex an diese Leute verkaufen? Du magst ja recht haben, Nathan. Rein rechtlich gesehen hat Direktor Lansing sich nichts zuschulden kommen lassen. Aber aus ethischer Sicht sieht die Sache anders aus. James Ortega einzusetzen, stellte einen ernsthaften Interessenskonflikt dar. Illegal war es wohl nicht, aber es könnte seine Karriere beenden. Ich denke mal, die wirklich entscheidende Frage lautet: Was machen wir jetzt damit?«
    »Nichts«, sagte Nathan.
    »Nichts?«
    »Wir haben nichts davon, wenn wir ein großes Trara um die Sache machen. So sehr Harv und ich es auch hassen, wenn man uns ausnützt, ist das nichts im Vergleich zu dem Leid, das FrankOrtega durchmachen musste. Immerhin hat er wegen der Bridgestones seine Tochter und seinen Enkel verloren.«
    »Du überraschst mich immer wieder, Nathan. Ich an deiner Stelle wäre weit weniger versöhnlich gestimmt.«
    »Es geht hier nicht um mich oder um Harv, sondern um Gerechtigkeit – für den toten SWAT-Agenten, für James Ortega, für deine beiden Überwachungstechniker und für die vierundzwanzig FBI-Mitarbeiter, die bei dem Bombenanschlag ums Leben kamen. Allerdings habe ich keinerlei Hemmungen, mein Wissen zu benutzen, um mir Lansing vom Leib zu halten.«
    »Dann halten wir uns also an den Plan«, sagte sie.
    »Richtig«, sagte Nathan. »Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.«
    »Nathan, das mit Direktor Lansing und Ortega tut mir leid.«
    »Dafür kannst du doch nichts. Das ändert nichts zwischen uns beiden.«
    »Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen, vor allem nach all dem Mist, mit dem du dich herumschlagen musstest.«
    »Ich brauche es dir ja wohl nicht extra zu sagen, aber ich tue es trotzdem. Pass auf dich auf, Holly, und sei vorsichtig, was du sagst.« Er drückte ihre Hand und erhob sich. »Die Wände haben Ohren.«

    Die Pressekonferenz fand auf den Stufen des State Capitol in Sacramento unter einem wolkenlosen Nachmittagshimmel statt. Auf dem Rednerpult befanden sich mehr als zwei Dutzend Mikrofone, sechs davon aus dem Ausland. Der Bombenanschlag auf das FBI-Büro hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Reporter und Kameraleute saßen in zehn halbkreisförmigen Reihen etwa fünf Meter vom Podium entfernt. Der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, stellte Assistant Special Agent in Charge Breckensen vor. Der ASAC war gut gekleidet und wirkte äußerst konzentriert. Sein maßgeschneiderter Anzug glänzte in derNachmittagssonne. Er schüttelte dem Gouverneur die Hand und trat an das Rednerpult.

    Leonard und Ernie Bridgestone hielten sich noch immer in der Hütte versteckt, in die sie nach der FBI-Razzia in ihrem Lager eingebrochen waren. Hier planten sie in Ruhe ihre nächsten Schritte und konnten dank der Tatsache, dass der Besitzer seine Hütte mit einer Satellitenschüssel ausgestattet hatte, fast ununterbrochen die Berichterstattung über ihr Teufelswerk mitverfolgen. Sie waren beide einer Meinung, dass es vorerst am besten war, nichts zu unternehmen. Bevor sie sich auf den Weg nach Kanada machten, mussten sie erst einmal warten, bis sich die erhitzten Gemüter abgekühlt hatten. Aber dann würden sie das Land für immer verlassen. Sie hatten oft darüber gesprochen, wann sie zu ihrem geheimen Geldversteck im Norden von Montana aufbrechen würden. Je länger sie sich hier versteckt hielten, desto größer war die Chance, dem FBI still und leise durch die Lappen zu gehen. Leonard empfand es als eine Ironie, dass er nervös war, während Ernie in aller Ruhe das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgte.
    Ernie beugte sich auf seinem Stuhl ein wenig vor. »Das wird echt gut.«
    »Noch haben wir es nicht geschafft, Ern.«
    »Ach was, diese FBI-Wichser bekommen doch ihren Arsch nicht hoch.« Ernie stellte den Fernseher lauter und lehnte sich zurück.
    Das Gesicht von ASAC Breckensen füllte den Bildschirm. »Danke, Herr Gouverneur. Und danke an die Presse, dass Sie so kurzfristig gekommen sind. Wie Sie alle wissen, wurde am 17. Oktober ein Bombenanschlag auf die FBI-Dienststelle

Weitere Kostenlose Bücher