Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Semtex bei dem Anschlag auf die USS
Cole
verwendet, als das Schiff in Jemen vor Anker lag. Ferner kam Semtex bei dem Bombenanschlag auf unsere Botschaft in Nairobi zum Einsatz.«
»Und nun«, sagte Stone McBride, »kommen wir zum eigentlichen Zweck dieses Treffens. Bei unserem vermissten Mann handelt es sich um niemand anderen als Special Agent James Ortega.Sein Nachname sagt Ihnen allen etwas, denn sein Großvater ist der ehemalige FBI-Direktor Frank Ortega, ein Mann, der unter zwei der Präsidenten gedient hat, deren Porträts diese Wand zieren. Frank Ortega ist außerdem ein lebenslanger Freund von mir. Wir haben in derselben Einheit in Korea gedient. James Ortega ist also FBI-Agent der dritten Generation.«
»Er hat sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet«, fügte Watson hinzu. »Als er sich nicht zu einem vorher vereinbarten Zeitpunkt gemeldet hat, musste das FBI vom Schlimmsten ausgehen, und er gilt seitdem offiziell als vermisst. In seinem letzten Bericht erwähnte Ortega, er hätte gesehen, wie mehrere Paletten mit Semtex aus einem gemieteten Lastwagen entladen und im Hauptgebäude auf dem Gelände gelagert wurden. Seit diesem Bericht observieren wir das Gelände ohne Unterbrechung. Soweit wir wissen, befindet sich das Semtex immer noch dort.«
Der Vorsitzende stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte. »Ich habe diese Besprechung einberufen, um Sie alle darüber in Kenntnis zu setzen, was als Nächstes geschehen wird. Das FBI wird morgen um 14.30 Uhr Ortszeit das Gelände stürmen. Da die Joint Terrorism Task Force diese Operation durchführen wird, müssen wir mit einem Medienecho rechnen. Eine Aktion dieser Größenordnung kann man nicht lange vor der Presse verheimlichen. Wir werden morgen mit voller Kraft zuschlagen und ich werde Sie danach auf dem Laufenden halten, was James Ortega, das Semtex und die Teams angeht, die zum Einsatz kommen. Bis dahin möchte ich Ihnen allen noch einmal danken, dass Sie so kurzfristig gekommen sind.«
Die Mitglieder des Ausschusses erhoben sich, packten ihre Sachen zusammen und verließen schweigend den Raum.
Watson machte ebenfalls Anstalten zu gehen, aber Stone bedeutete ihm zu warten. »Sie nicht, Leaf.«
Watson sah den Senator an.
Nathan McBrides Vater deutete auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich. Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen. Es gibt da ein paar Dinge, über die wir reden müssen.«
Die integrierten Funkgeräte in den Pilotenhelmen von Nathan und Harv erwachten knisternd zum Leben, als die Stimme des Fluglotsen ertönte.
»Helikopter Fünf-November-Charlie, rufen Sie den Sacramento Executive Tower auf eins-eins-neun-Komma-fünf
. Frequenzänderung genehmigt. Gute Nacht.«
Vom linken Sitz aus drückte Harvey auf die Preset-Taste mit der einprogrammierten Frequenz des Towers und betätigte den Sendetrigger. »Sacramento Exec, Helikopter Fünf-November-Charlie hat Ihre Informationen verstanden, Sierra.«
Die Antwort des Towers kam prompt.
»Helikopter Fünf-November-Charlie, Radarkontakt bestätigt. Behalten Sie für die Landung auf Rollbahn Hotel Kurs und Geschwindigkeit bei. Melden Sie Endanflug bei zwei Meilen.«
Nathan nahm eine leichte Kurskorrektur vor und senkte das Höhensteuer ein wenig. Harv bestätigte die Anweisungen des Towers. Obwohl sie jederzeit über die Bordverständigungsanlage miteinander sprechen konnten, hatte Nathan nicht der Sinn danach gestanden. Er wusste, dass Harvey seine Stimmung spürte. Es gab kaum etwas, das er vor seinem Freund verbergen konnte. Er wusste es zu schätzen, dass Harvey sein Bedürfnis respektierte, aber früher oder später würde Harvey ihn darauf ansprechen und eine Bemerkung machen wie:
Du bist in letzter Zeit ziemlich still, bedrückt dich etwas?
Nathan nahm sich vor, es seinem Freund zu sagen, aber im Augenblick hatte er keine Lust dazu.
Als könne er Gedanken lesen, sprach Harvey ihn an. »Du bist ziemlich still, seit wir in San Diego losgeflogen sind. Möchtest du darüber reden?«
So, jetzt war es heraus und ließ sich nicht länger vermeiden. »Ich weiß nicht. Ich muss ständig an Ortegas Enkel denken und daran, wie lange es schon her ist, dass er zuletzt ein Lebenszeichen von sich gegeben hat.«
»Du glaubst also, er ist aufgeflogen und man hat ihn in die Mangel genommen.«
»Ich hasse es, daran zu denken. Wahrscheinlich haben sie den armen Kerl brutal gefoltert. Vielleicht tun sie es immer noch.«
»Das ist längst nicht alles, was dich bedrückt.«
Nathan erwiderte
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