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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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sagte Nathan.
    In der Ferne sah Sacramento aus wie eine Million glänzender Juwelen auf schwarzem Samt. Nach einem reinigenden Gewitter war die Luft klar und die Sichtweite gut, fast hundert Kilometer. Drei Kilometer vom Flughafen entfernt betätigte Nathan den Sendetrigger. »Helikopter Fünf-November-Charlie auf Zwei-Meilen-Endanflug.«
    Der Fluglotse im Tower gab ihnen die Erlaubnis, auf Rollbahn Hotel zu landen.
    Harv flog den zweieinhalb Tonnen schweren Bell 407 mit Präzision und Selbstvertrauen und legte einen fast perfekten Anflug hin. Sein einziger Fehler bestand darin, die Geschwindigkeit ein bisschen zu früh zu drosseln. Kein gefährliches Manöver, aber anTagen, an denen viel los war und mehrere Flugzeuge sich in der Warteschleife befanden, hätte der Tower sie wahrscheinlich zu einer beschleunigten Landung aufgefordert, was im Klartext bedeutete:
Setz deinen Arsch in Bewegung und lande endlich
. Harv setzte gemäß der Anweisung des Fluglotsen nahe dem großen weißen H auf dem Asphalt westlich von Rollbahn Hotel auf. Zwei weitere Helikopter standen im Übergangsbereich. Der eine gehörte der California Highway Patrol, der andere war ein Löschhubschrauber der staatlichen Forstverwaltung. Nathan fuhr den Hubschrauber Schritt für Schritt herunter, indem er den Motor abkühlen ließ und mehrere Schalter betätigte. Die vier Rotorblätter, jedes fünf Meter lang, drehten sich immer langsamer.
    »Gut gemacht«, sagte Nathan und nahm seinen Helm ab.
    »Danke.«
    Während Nathan weiterhin mit der Abschaltprozedur beschäftigt war, stieg Harv aus und checkte den Laderaum. Nathan wusste, dass sein Freund sich vergewissern wollte, ob alles sicher war. In ihren Seesäcken hatten sie alles, was sie für den Einsatz am nächsten Tag benötigten. Nathans Remington 700 befand sich in einem separaten Aluminiumkasten. Die Seesäcke enthielten Munition, Ferngläser, Spektiv, Sender-Detektor, MARPAT-Tarnuniformen, Rucksäcke und Wasserflaschen sowie die vielleicht wichtigsten Ausrüstungsgegenstände eines Scharfschützen, ihre Ghillie-Anzüge. Diese besondere Art von Tarnanzug war wirklich erstaunlich. Er ließ die scharfen Umrisse des menschlichen Körpers verschwommen erscheinen und mit der Umgebung verschmelzen – ein Effekt, den man durch Anbringung von Tausenden zerfetzten und zerfaserten Jutestreifen erreichte, die wirr durcheinander von dem Anzug herabhingen. Der Träger sah darin aus wie das Swamp Thing, die Sumpfkreatur aus der berühmten Comicserie.
    Als Harv zurückkam, brachte er die Reisetaschen mit ihrem persönlichen Gepäck mit.
    »Wusstest du, dass Frank Ortega eine Tochter hatte?«, fragte Nathan. »Ich dachte immer, Greg wäre ein Einzelkind.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe ein Bild in Franks Büro gesehen.«
    »Das ist ein wunder Punkt. Sie kam vor fünfzehn oder zwanzig Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Wenn ich mich richtig erinnere, am selben Tag, an dem sie ihre Zulassungsprüfung als Anwältin bestanden hatte.«
    »Das ist schlimm. Tut mir leid, das zu hören.«
    »Eine Zeit lang war es wirklich furchtbar für die Familie. Greg hat nie darüber geredet, es war zu schmerzhaft für ihn. Ich glaube, er stand seiner Schwester sehr nahe. Ihr Tod hat ihn ziemlich mitgenommen. Wir haben über ein Jahr lang nicht miteinander gesprochen. Ich habe ihn in Ruhe gelassen. Druck war das letzte, was er in dieser Zeit brauchen konnte.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Als der Hauptrotor zum Stillstand gekommen war, überprüfte Nathan noch einmal sämtliche Systeme und Schalter, bevor er aus dem Hubschrauber stieg. Der Abend war kühl, es ging ein leichter Wind. Einer alten Pilotentradition folgend, gab Nathan dem Bell-Helikopter einen liebevollen Klaps auf den Rumpf, nachdem er abgeschlossen hatte. Dann gingen die beiden schweigend auf das Flughafengebäude zu.
    Es dauerte zwanzig Minuten, bis das Taxi kam, und dann noch mal so lange, bis sie im Hyatt Regency im Zentrum von Sacramento eincheckten.

    Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, trafen sich Nathan und Harv in der Hotellobby. Beim Frühstück sprachen sie kurz über ihre Erwartungen im Hinblick auf den Einsatz und vor allem über Frank Ortegas Hinweis, er könne nicht garantieren, dass die Mitglieder der Task Force über ihre Anwesenheit Bescheid wüssten. Nathan kümmerte das nicht, ganz im Gegenteil, ihm war es so lieber. Schließlich waren sie es gewohnt, alleine zu arbeiten.
    Nach dem Frühstück begaben sie sich in
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