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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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Nathans Zimmer und sahen sich die Akte, die Frank ihnen gegeben hatte, genauer an. Siegingen jedes noch so kleine Detail durch, von den topographischen Karten und Luftaufnahmen bis zu den militärischen Personalakten der Bridgestone-Brüder. Außerdem lasen sie interne Aktennotizen des FBI und James Ortegas Berichte. Es war viel Material, aber als sie damit fertig waren, hatten sie sich ein ziemlich gutes Bild der Lage gemacht. Danach begab sich jeder auf sein Zimmer, um sich vor dem Einsatz am Nachmittag noch ein wenig hinzulegen.
    Was Nathan anging, so war an Schlaf nicht zu denken. Er starrte an die Zimmerdecke, während seine Gedanken ständig um James Ortega und die schrecklichen Dinge kreisten, die der arme Kerl womöglich in diesem Moment erleiden musste: Todesqualen, Angst, Hoffnungslosigkeit und das Gefühl, völlig allein zu sein. Es tat Nathan in der Seele weh, wenn er daran dachte, dass die Bridgestone-Brüder mit ihrem Gefangenen anstellen konnten, was sie wollten. Hatten sie James an einen Stuhl gefesselt und Elektroden an seinen Genitalien angebracht? Schrie der Gefolterte, bis seine Kehle blutete? Nathan schloss die Augen und versuchte, diese unangenehmen Gedanken zu verdrängen. Im Augenblick konnte er für James ohnehin nichts tun. Erst mussten sie ihn finden. Tief in seinem Innern hoffte er, dass der Junge tot war und nicht mehr misshandelt wurde. Nathan gab sich selbst ein Versprechen: Wenn die Bridgestone-Brüder James Ortega gefoltert hatten, würden sie beide sterben.
    Später am Vormittag fuhren sie in ihrem Mietwagen, einem Chevy Tahoe, zum Flughafen, wo sie ihre Ausrüstung aus dem Hubschrauber holten. Zehn Minuten darauf ließen sie Sacramento hinter sich und folgten dem Highway 70 über Marysville und Oroville, bis er nach Nordosten in die Sierra Nevada abzweigte, wo er offiziell als »Scenic Highway« galt, eine landschaftlich schöne Strecke. Die Straße führte, langsam ansteigend, in eine der schönsten Naturlandschaften Kaliforniens – erst Eichen und Grasland, dann weiter oben ausgedehnte Kiefernwälder. Eine Stunde später erkannte Harv die Abzweigung auf die Forststraße, die sie auf den Luftaufnahmen gesehen hatten. Er folgte der Schotterstraße etwa acht Kilometer weit, bis er mithilfe seinesGPS-Handgeräts genau die Stelle fand, die sie suchten. Dort angekommen, lenkte Harv den Tahoe von der Piste in den Wald und parkte ihn zwischen den Bäumen, wo man ihn von der Straße aus nicht sehen konnte.
    Sie tauschten rasch ihre Zivilkleidung gegen ihre MARPAT-Tarnanzüge, die ihre Körper mit den natürlichen Farben des Waldes verschmelzen würden, und schlüpften in ihre Kampfstiefel. Nathan hatte einen Stollen von der rechten Sohle abgeschnitten und Harvey hatte dasselbe mit seinem linken Stiefel getan. Dies machte ihre Fußabdrücke unverwechselbar, – für den Fall, dass sie sich aus irgendwelchen Gründen trennen mussten.
    Harv packte sein Kowa-Spektiv und fünfundzwanzig Ladestreifen in seinen Rucksack, von denen jeder fünf selbst geladene Patronen vom Kaliber .308 enthielt. Währenddessen inspizierte Nathan gründlich sein in ein Tuch gewickeltes Remington-700-Scharfschützengewehr. Dann überprüften sie ein letztes Mal, ob sie wirklich alles dabei hatten. Harv nahm zwei Sig-Sauer-P-226-Pistolengürtel aus einem der Seesäcke und reichte einen davon Nathan. Als Nächstes befestigten sie die Ghillie-Anzüge an ihren Rucksäcken. Zuallerletzt schmierten sie sich Tarnfarbe auf die bloßen Stellen ihrer Haut.
    Nathan sprach während dieses Teils der Operation kein Wort – es war nicht nötig –, bemerkte jedoch die gelegentlichen Seitenblicke, die Harv ihm zuwarf. Sie dachten beide dasselbe und brauchten es nicht in Worte zu fassen. Bereits vor über zehn Jahren hatten sie sich damit arrangiert. Harv klopfte Nathan auf die Schulter. Es fühlte sich gut und beruhigend an. Ein Leben ohne Harv konnte er sich überhaupt nicht mehr vorstellen. Er nickte seinem Partner schweigend zu.
    Harv schloss den Tahoe ab und legte die Schlüssel auf den rechten Vorderreifen. Das Letzte, was sie brauchen konnten, war ein Klimpern in der Hosentasche zur falschen Zeit. Menschen konnten dieses Geräusch zwar von Weitem nicht hören, Hunde aber schon, und mit Hunden musste man immer rechnen. Einen angreifenden Hund zu erschießen, war eine todsichere Methode,seinen Standort preiszugeben. Außerdem mochte Nathan Hunde lieber als die meisten Menschen.
    Endlich waren sie fertig zum Aufbruch und
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