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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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noch nie jemanden wie Sie kennengelernt.«
    »Ich bin nichts Besonderes. Ich habe mich einfach irgendwann entschieden, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Jeder Mensch erlebt irgendwann im Leben Tragisches. Entscheidend ist jedoch, wie man damit umgeht. Ich hasse das nicaraguanische Volk nicht wegen der Dinge, die ich dort unten erlitten habe. Früher schon, aber jetzt nicht mehr. Warum sollte eine Frau, die vergewaltigt wurde, für den Rest ihres Lebens alle Männer hassen? Wut und Bitterkeit sind normale Gefühle, aber wenn man sie nicht kontrolliert, wuchern sie wie Krebsgeschwüre.«
    »Ich hatte noch nie eine ernsthafte Bewährungsprobe. Daher kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, wie ich damit klarkommen würde.«
    »Das kann keiner.«
    Die restliche Fahrt von Oroville in die Berge verging schnell. Der Highway 70 folgte einem tief eingeschnittenen Flusstal mit steilen Felswänden. Sie überquerten Brücken und fuhren durch kurze Tunnel, die in den harten Granit gesprengt worden waren. Unter ihnen schimmerte der Fluss im Mondlicht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Canyons verliefen Eisenbahnschienen parallel zum Highway. Hin und wieder kamen sie an kleinen Wasserkraftwerken vorbei, deren rechteckige Formen einen Kontrast zu den willkürlich geformten Felsen bildeten. Obwohl Nathan vom vielen Fliegen und wenigen Schlafen müde war, empfand er die Unterhaltung mit Holly als wohltuend und entspannend. Sie hatte einen ausgeprägten Sinn für Humor und eine positive Einstellung, trotz der Situation mit Ortegas Enkel.
    »Tagsüber ist das eine schöne Fahrt«, sagte Nathan. »Harv und ich sind auf dem Weg zu unserem Einsatz hier entlanggefahren.«
    »Ich war auch schon ein paarmal hier oben. Dieser Highway ist offiziell eine landschaftlich schöne Strecke.«
    Die Straße stieg weiter an und schlängelte sich durch die felsige Schlucht in die mit Kiefern bewaldeten Berge.
    Plötzlich knisterte Hollys Funkgerät. Es war Henning. »
Wir nähern uns der Abzweigung
.
Es ist besser, wenn wir die Scheinwerfer ausschalten

    »Verstanden«, gab sie zurück.
    Bei allen drei Fahrzeugen gingen die Lichter aus. Henning, der immer noch vorausfuhr, bog links in eine schmale Schotterpiste, die in nördlicher Richtung vom Highway abzweigte. Es gab weder Schilder noch Markierungen, nur Stacheldrahtzäune zu beiden Seiten. Hohe Bäume säumten die Piste und schirmten den Schein des Halbmondes ab, der niedrig am östlichen Horizont stand. Nach etwa hundert Metern hielt die Wagenkolonne an und alle stiegen aus. Im Wald herrschte eine unheimliche Stille, ganz im Gegensatz zu dem Zirpen der Heuschrecken unten bei der Farm. Das einzige Geräusch war das sanfte Rauschen des Windes in den Wipfeln der Kiefern. Hier oben war es kühl, vielleicht fünf oder sechs Grad Celsius. Nathan schätzte, dass sie sich auf etwas über zweitausend Metern Höhe befanden. Er hatte auf die Hinweisschilder am Straßenrand geachtet und auf dem letzten, das ein paar Kilometer zurücklag, hatte 1800 m gestanden.
    Sie nahmen dicht gedrängt neben Hollys Wagen Aufstellung. Nathan fiel auf, dass die Innenbeleuchtung dunkel blieb, als die Türen der FBI-Fahrzeuge geöffnet wurden. Er sah Holly dabei zu, wie sie in eine dunkelblaue Jacke schlüpfte, auf deren Rückseite in großen Buchstaben
FBI
stand. Henning stellte sich ganz bewusst zwischen ihn und Holly.
    Henning schilderte, was die Bridgestone-Cousins ihm erzählt hatten. »Laut unserer Gäste befindet sich der Eingang zu dem Grundstück etwa einen Kilometer weiter die Piste entlang. Es ist das erste verschlossene Tor auf der rechten Seite. Von dort bis zur Hütte sind es dann noch einmal fünfhundert Meter. Das gesamte Grundstück ist mit Stacheldraht eingezäunt. Ich schlage vor, dass wir an der am weitesten von der Hütte entfernten Ecke ein Loch in den Zaun schneiden und uns von dort aus anschleichen.«
    Holly erteilte Collins und Dowdy mit leiser Stimme Anweisungen. »Ich möchte, dass Sie sich die Hütte erst einmal aus sicherer Entfernung ansehen. Machen Sie sich bereit. Wir warten hier, bis Sie zurück sind und uns Meldung erstatten.«
    Die beiden SWAT-Agenten eilten zu Giffords Wagen und öffneten den Kofferraum.
    »Das Gelände ist womöglich mit Claymore-Minen gesichert«, gab Nathan zu bedenken. »Sagen Sie Ihren Männern, sie sollen auf Stolperdrähte aufpassen. Bei den vielen Rehen hier ist das zwar unwahrscheinlich, aber man kann nie wissen.«
    »Gute Idee«, sagte Holly.
    Gifford nickte und

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