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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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erhöhen. Vielleicht sollten Sie ja doch Urlaub nehmen und für eine Weile verschwinden.«
    »Aber wenn dann in meiner Abwesenheit einem von meinen Leuten was passiert, könnte ich nicht damit leben.«
    »Vielleicht sind sie auch schon längst über alle Berge. Möglich, dass sie sich nicht groß um Rache scheren. Wahrscheinlich wird es auf zwei Möglichkeiten hinauslaufen. Entweder sie suchen augenblicklich das Weite oder sie verschwinden erst, nachdem sie ihren kleinen Bruder gerächt haben. Man kann nie wissen.«
    »Was glauben Sie denn?«
    Nathan atmete tief durch und seufzte. »Während der Aktion oben am Lager ist einer der beiden Brüder, ich bin mir ziemlich sicher, es war Ernie, etwa hundertfünfzig Meter durch offenes Gelände gespurtet, um seinen jüngeren Bruder zu retten, nachdem er erkannt hatte, dass sich SWAT-Teams in der Umgebung aufhielten. Ich wollte ihn gerade aufs Korn nehmen, als der andere Bruder ein paar Schüsse in unsere Richtung feuerte. Entweder war das, was er getan hat, das absolut Dümmste oder ein Paradebeispiel an aufopfernder Tapferkeit. Ich neige zu Letzterem, aber wahrscheinlich war es ein bisschen von beidem.«
    »Sie glauben also, dass sie etwas gegen uns unternehmen, bevor sie abhauen?«
    »Ich würde sagen, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist.«
    »Im Alleingang gegen uns, das FBI?«
    Nathan nickte. »Wir haben es hier nicht mit Terroristen zu tun, Holly. Die Motivation, die die beiden antreibt, ist nicht irgendeine fanatische Ideologie oder Religion oder Hass, wie bei Al Kaida. Es geht denen in erster Linie ums Geld. Sie werden sich also zu keiner Aktion gegen unbeteiligte Ziele hinreißen lassen. Das heißt, sie legen keine Bombe in einem Bus, einem Bahnhof oder einem Stadion. Wenn sie zuschlagen, dann gegen Leute, die ihnen etwas angetan haben. Viel Zeit haben sie nicht, also werden sie die erste sich ihnen bietende Gelegenheit nutzen, ein Ziel auszusuchen, das man nicht über einen längeren Zeitraum observieren muss. Wer weiß, vielleicht haben sie schon etwas geplant. Wundern würde es mich nicht.«
    »Was können wir tun?«
    »Das ist genau der springende Punkt – viel können Sie nicht tun, außer die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen. Wenn man es sich genau überlegt, leben wir in einer Gesellschaft, die äußerst anfällig für Störungen ist. Eine einzige größere Katastrophe, und schon bricht das Chaos aus. Erinnern Sie sich noch an den Blackout in New York City Ende der Siebzigerjahre?«
    »Ein bisschen.«
    »Ich habe neulich im Internet darüber gelesen. Die Krawalle und Plünderungen gerieten völlig außer Kontrolle. Es gab über tausend Fälle von Brandstiftungen und ganze Straßenblöcke sind abgebrannt. Als alles vorüber war, hatte die Polizei fast viertausend Menschen festgenommen und der Sachschaden belief sich auf dreihundert Millionen Dollar. Und dabei war das weder ein Hurrikan noch ein Erdbeben oder eine Flut. Überall gingen die Lichter aus. Danach haben die Leute der Stadtverwaltung die Schuld gegeben und gemeint, sie hätte besser vorbereitet sein und dies und das tun sollen. Was ich damit sagen will, es ist unmöglich, die Gesellschaft vor sich selbst zu schützen. Das hat man im Laufe der Zeit immer wieder gesehen.«
    »Sie zeichnen da ein ziemlich düsteres Bild.«
    »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Wenn man genau nachrechnet, stellt man fest, dass in jener Nacht vielleicht einer von tausend über die Stränge geschlagen hat. Das war eine kleine Minderheit von Kriminellen, die die Situation ausgenutzt und all diese Probleme verursacht haben. Die überwiegende Mehrzahl der Bürger hat sich vorbildlich verhalten, indem sie anderen geholfen haben und wildfremden Menschen Kerzen und Taschenlampenbatterien gegeben haben. Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich in Extremsituationen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie in Bestform wären, wenn das Schlimmste eintritt.«
    »Wäre schön, wenn es so wäre.«
    »Glauben Sie’s mir. Sie sind schließlich nicht wegen des Geldes zum FBI gegangen. Es gibt jede Menge Jobs, wo man mehr verdient, und das bei kürzeren Arbeitszeiten. Na ja, vielleicht nicht jede Menge, aber Sie wissen schon, was ich meine. Sie wollen doch bestimmt eines Tages auf Ihr Leben zurückblicken und das Gefühlhaben, dass Sie etwas bewirkt haben, dass die Welt dank Ihres Einsatzes ein besserer Ort ist. Lassen Sie sich nicht beirren, Holly. Machen Sie weiter und geben Sie nicht auf.«
    »Wie ich schon sagte, habe ich

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