Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
befragst.«
Klartext: Wende keine Gewalt an, es sei denn, es lässt sich überhaupt nicht vermeiden
. »Kein Problem«, sagte er.
Holly fuhr fort: »Wir haben Kopien der Videoaufzeichnungen des Bombenanschlags angefertigt und sie nach Washington an das Komitee deines Vaters geschickt. Sie versuchen, so viele Informationen wie möglich daraus zu gewinnen. Wir haben die größte Menschenjagd in der Geschichte des FBI eingeleitet. Hunderte von Agenten arbeiten an dem Fall. Gestern Nacht starben drei weitere von unseren Leuten. Der Rest wird wahrscheinlich durchkommen. Sechs davon werden allerdings nie wieder gehen können.«
»Das tut mir leid, Holly.«
»Es war nicht deine Schuld. Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht.«
»Vielleicht hätte ich den jüngsten Bruder nicht töten sollen. Ich hätte ihn nur verwunden können. Ich hätte …«
»Hör zu, Nathan, ich habe sämtliche Berichte gelesen. Bitte lass das. Sammy Bridgestone hat mit einem Scharfschützengewehr auf unsere SWAT-Teams gezielt. Du hast in dieser Situation das Richtige getan. Wenn unsere Scharfschützen ihn zuerst gesehen hätten, hätten sie genauso gehandelt. Jeder Polizist in Amerika würde in so einer Situation einen Todesschuss abgeben. Mach dir keine Vorwürfe. Dich trifft keine Schuld. Ist das klar?«
»Ja«, sagte er.
»Wir haben eine Hotline eingerichtet. Inzwischen sind bereits Hunderte von Hinweisen aus der Bevölkerung eingegangen, darunter einige von potenziellen Augenzeugen. Wir gehen ihnen nach. Assistant Special Agent in Charge Perry Breckensen hat vorübergehend das Kommando übernommen. Nathan?«
»Ich bin noch dran.«
»Trotz der vielen Leute, die man uns zugeteilt hat, bist du immer noch unsere beste Chance, die Kerle zu finden.«
Nathan schwieg.
»Ich muss jetzt Schluss machen. Die Krankenschwester ist gerade gekommen. Sag bitte Harvey, er soll sofort ASAC Breckensen benachrichtigen, wenn er neue Informationen hat.«
»Klar, Holly, mache ich.«
»Bruce, denken Sie daran, dass Sie als Gesetzeshüter an Ihren Amtseid gebunden sind. Was Nathan betrifft, so lautet die Devise: nichts fragen, nichts sagen.«
»Verstanden«, sagte er leise.
»Falls Sie nichts mehr von mir hören, bevor Sie Fresno verlassen, rufen Sie mich vom Flugzeug aus an.«
»Das werde ich tun«, sagte Henning.
»So, ich muss jetzt endgültig Schluss machen.« Das Handy verstummte.
»Sie ist wirklich eine bemerkenswerte Frau«, sagte Nathan.
Henning griff nach seinem Laptop. »Packen wir unsere Sachen und machen wir uns auf den Weg.«
Nathan rief Harv von seinem Zimmer aus an und setzte ihn über die neuesten Ereignisse ins Bild. Harv versicherte, ihm die Zeitungsausschnitte und die anderen Dokumente zukommen zu lassen, sobald er sie von Fitzgerald erhielt. Außerdem erwähnte er, dass Thorny ihm Informationen zu Leonards Kontakten aus dessen Zeit im Irak besorgt hatte.
»Wir haben soeben mit Holly gesprochen.«
»Wie geht es ihr?«, fragte Harv.
»Sie klang ein wenig müde, aber ansonsten geht’s ihr nicht schlecht.«
»Hör zu, ich habe das Band, auf dem man hört, wie die Bridgestones die beiden FBI-Überwachungstechniker gefoltert haben. Es ist ziemlich übel, aber ich habe daraus nichts erfahren, was wir nicht ohnehin schon wussten. Die Techniker konnten ihnen nicht mehr sagen als deinen Namen und dass Stone McBride dein Vater ist. Übrigens kommt man an unsere persönlichen Daten nicht ran. Ich habe Mason gesagt, er solle es versuchen. Du weißt schon, Führerschein, Sozialversicherung, Finanzamt. Er hat nichts gefunden. Wir müssten also sicher sein. Um an unsere Daten heranzukommen,bräuchten sie einen hochrangigen Kontakt im Verteidigungsministerium, und dass sie den haben, kann ich mir nicht vorstellen. Bei deinem Vater sieht es jedoch anders aus. Ich weiß nicht, wie geschützt seine persönlichen Daten sind.«
»Ich auch nicht«, sagte Nathan.
»Wenn sie sich an der Ostküste aufhalten, könnten sie ihn über seine öffentlichen Auftritte finden. Wir sollten ihn warnen, damit er sich eine Zeit lang im Hintergrund hält und ein paar Personenschützer anheuert.«
»Ich hab ihm diesbezüglich schon Bescheid gesagt. Bleib an Leonards Kontakten dran. Mein Gefühl sagt mir, dass einer von denen ihre Kontaktperson bei einem Finanzinstitut ist. Wir sollten die Suche auf Kandidaten beschränken, die nicht weiter als einen oder zwei Tage Autofahrt entfernt wohnen.«
»Die Liste ist ziemlich lang und das entsprechende Gebiet
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