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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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ihn vom Apartment der Zielperson aus nicht sehen konnte. Laut Information aus der NCIC-Datenbank wohnte Sheldon in Apartment Nummer 46.
    »Wenn sie nicht zu Hause ist und einen Mitbewohner hat, fliegen wir auf«, sagte Henning. »Der Mitbewohner wird sie bestimmt anrufen und ihr sagen, dass jemand vom FBI da war.«
    »Uns bleibt gar nichts anderes übrig«, sagte Nathan. »Wir haben keine Zeit für eine ausgedehnte Observierung. Wenn sie nicht daheim ist, erkundigen wir uns, wo sie arbeitet. Auf diese Weise vermitteln wir dem Mitbewohner den Eindruck, dass wir es nicht wissen.« Nathan wandte sich Andrews zu. »Wissen Sie, wo Pete’s Truck Palace ist?«
    »Am Highway 99, ungefähr dreißig Kilometer südlich von hier.«
    »Okay«, sagte Henning. »Wahrscheinlich ist es am besten, wenn nur zwei von uns an ihrer Tür klopfen. Andrews, Sie behalten solange die Treppen im Auge und geben uns Rückendeckung, falls die Bridgestones sich in der Nähe aufhalten. Erst schießen, dann Fragen stellen.«
    »Wird gemacht.«
    Sie gingen einen asphaltierten Gehweg entlang, der parallel zu dem Gebäude verlief, und nahmen dann die Abkürzung über den Rasen zur westlichen Treppe. Apartment 46 befand sich im ersten Stock. Die Gegend war anscheinend ziemlich sicher, denn ein Dreirad und mehrere Kinderfahrräder lehnten ohne Sicherheitsschlösser an der Wand. Zwar sah man hier und da Abfall, aber es war längst nicht so schlimm wie in Wohnanlagen, in denen vorwiegend asoziale Elemente lebten. Auf der untersten Treppenstufe saß eine Katze mit geschecktem Fell und leckte sich die Pfoten. Als die beiden Männer an ihr vorbeigingen, blinzelte das Tier sie freundlichan. Die Vorhänge in den Fenstern zu beiden Seiten von Sheldons Wohnungstür waren zugezogen. Nathan und Henning warteten einen Augenblick und hörten gedämpfte Fernsehgeräusche.
    Nathan flüsterte kaum hörbar: »Bridgestone könnte da drinnen sein. Ich stelle mich auf die linke Seite und Sie auf die rechte.«
    Henning nickte und legte die Hand auf den Pistolengriff. Dann nahm er seitlich von der Tür Aufstellung und klopfte zweimal. Der Fernseher verstummte. Kurz darauf rief jemand: »Wer ist da?«
    »Das FBI, Ma’am. Wir möchten Ihnen nur ein paar Fragen stellen. Niemand braucht etwas zu befürchten.«
    Die Vorhänge gingen auf und gaben den Blick auf eine etwas korpulente dunkelhaarige Frau frei. Sie war höchstens zwanzig, vielleicht auch etwas jünger. Ihr gelbes Oberteil zeigte mehr, als es verbarg.
    »Meine Mom hat nichts mehr mit diesem Mann zu tun.« Soweit Nathan durch das Fenster hören konnte, hatte Amber Sheldons Tochter ihren Südstaatenakzent weitgehend behalten.
    »Dürfen wir bitte reinkommen?«, fragte Henning.
    »Haben Sie einen Ausweis?«
    »Ja, Ma’am.« Henning zückte seine FBI-Dienstmarke.
    »Kann ich auch Ihre Pistole sehen? Jeder FBI-Agent trägt doch eine Pistole, oder?«
    »Das ist richtig, Ma’am.« Henning öffnete seine Windjacke.
    Sie hörten, wie der Bolzen des Sicherheitsschlosses klickte und die Türkette entfernt wurde. Die Tür ging auf und ein Zimtgeruch schlug ihnen entgegen.
    Henning stürzte sich mit gezogener Waffe ins Zimmer und fuhr nach rechts herum.
    »Hey«, protestierte das Mädchen. »Was zum Teufel machen Sie da?«
    Nathan eilte in die Küche und sah hinter dem Tresen nach. »Sicher.«
    Henning überprüfte das Bad, einen Wandschrank im Flur und beide Schlafzimmer. »Sicher«, rief er und kam ins Wohnzimmer zurück. »Tut mir leid, Ma’am, aber wir mussten uns davon überzeugen,dass niemand Sie hier gegen Ihren Willen festhält. Wir suchen einen extrem gefährlichen Mann.«
    »Sie hätten mich bloß zu fragen brauchen.«
    Nathan und Henning dachten dasselbe und tauschten einen schnellen Blick aus.
    »Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, Ma’am«, sagte Henning.
    Nathan ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Es herrschte zwar kein völliges Durcheinander, aber ein bisschen aufgeräumter hätte es schon sein können. Hier und da lagen Kleider auf Möbelstücken verstreut und Geschirr stand an Stellen, wo es nicht hingehörte. Aber ansonsten wirkte es durchaus vorzeigbar. Nathan sah das Mädchen an und bemerkte, dass sie erschrak, als ihr Blick auf sein Gesicht fiel.
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?«, fragte sie.
    Ein bisschen mehr Taktgefühl könnte wirklich nicht schaden
, dachte er. »Ein Arbeitsunfall.«
    Sie schüttelte ihre hüftlangen Haare zur Seite. Zu dem Oberteil trug sie eine

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