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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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Jeans – zu eng an den falschen Stellen – und rosa Plüschpantoffel. Ihre Knöchel waren geschwollen. Sie stellte sich als Janey »nicht Jane« Sheldon vor.
    Henning fragte, ob ihre Mutter bald nach Hause kommen würde.
    »Nein, und ich hab keine Ahnung, wo sie ist.«
    Das hat er auch nicht gefragt
, dachte Nathan.
    »Hat sie ein Handy?«
    »Wohl kaum. Wir können gerade mal die Miete bezahlen. Die hat man uns erst vor Kurzem um fünfzig Dollar erhöht.«
    »Wir müssen dringend mit ihr reden.«
    Janeys Gesicht verdüsterte sich. »Sie ist wirklich keine schlechte Mutter, aber sie hat ein Problem, Sie wissen schon … mit Alkohol.«
    »Das tut mir leid. Gibt es einen Ort, wo sie regelmäßig hingeht?«
    Janey legte den Kopf leicht zur Seite. »Wahrscheinlich schon, aber nicht hier in der Nähe. Ich hab schon sämtliche Kneipen in der Umgebung abgeklappert.«
    Nathan achtete gründlich auf ihre Körpersprache, während Henning die Befragung fortsetzte. »Hat sie in letzter Zeit irgendwelche Anrufe bekommen?«
    »Meinen Sie diesen gefährlichen Mann, von dem Sie vorhin geredet haben?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Ich weiß nicht genau, ob er es war, aber gestern Nacht hat jemand angerufen. Sie war danach ziemlich wütend, hat sich volllaufen lassen und ist hier, wo Sie jetzt stehen, zusammengebrochen.«
    »Haben Sie mitbekommen, worum es ging?«
    »Nicht wirklich. Ich hab mir
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angeschaut.«
    Nathan betrachtete Janeys Augen genauer. Strahlend blau. Er überschlug in Gedanken ihr Alter.
    »Um wie viel Uhr geht sie zur Arbeit?«
    »Acht Uhr abends. Sie hat Nachtschicht.«
    »Schaut sie normalerweise vor der Arbeit hier vorbei?«
    »Manchmal, aber nicht immer.«
    Henning wandte sich Nathan zu. »Sonst noch was?«
    »Dieser gefährliche Mann ist Ihr Vater.«
    Henning zuckte bei Nathans Bemerkung zusammen.
    Janey kniff die Augen zusammen und blickte angewidert drein. »Ich glaube, Sie gehen jetzt lieber.«
    »Sie sind eine schlechte Lügnerin, Janey.«
    »Ich hab gesagt, Sie sollen verschwinden.«
    Nathan trat einen Schritt auf sie zu. »Und was, wenn wir das nicht tun?«
    »Dann rufe ich die Polizei.«
    »Wir sind von der Polizei.«
    »Ich rufe trotzdem an.«
    Nathan trat noch einen Schritt nach vorne. »Das dürfte schwierig werden, wenn ich Ihnen den Kiefer an drei Stellen gebrochen habe.« Er blickte sich schnell nach dem Telefon um. Es war in der Küche.
    »Hören Sie zu, Sie Arschloch. Sie können hier nicht einfach so reinspazieren und mir drohen.«
    Nathan warf einen Blick über die Schulter und sagte zu Henning: »Könnten Sie mal kurz draußen warten?«
    Henning wollte etwas erwidern, zögerte aber, als wüsste er nicht, was er tun sollte. »Ja, das ist vielleicht keine schlechte Idee«, sagte er schließlich. Dann ging er zur Tür hinaus und zog sie hinter sich zu.
    Sobald Janey mit Nathan alleine war, warf sie einen verstohlenen Blick auf das Telefon. Schließlich sagte sie mit zitternder Unterlippe: »Was wollen Sie von mir?« Sie war den Tränen nahe.
    »Die Wahrheit«, sagte Nathan und versperrte Janey den Weg in die Küche, damit sie nicht ans Telefon konnte. Sie verschränkte die Arme über ihrer Brust, sagte aber nichts. Eine Träne kullerte über ihre Wange.
    »Die Sache ist die, Janey. Ich glaube Ihnen, dass Ihre Mutter trinkt und dass Sie darunter leiden. Ich glaube aber auch, dass Sie sie vorhin, als Sie nach ihr suchten, in einer Kneipe hier in der Nähe gefunden haben. Und ich glaube, da ist sie jetzt immer noch.«
    »Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr sie die Bullen hasst. Wenn Sie da jetzt hingehen, flippt sie aus.«
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Janey. Ich mache Sie nicht dafür verantwortlich, was Ihr Vater getan hat. Sie haben sich ihn nicht ausgesucht und können nichts dafür. Es ist unfair, aber so ist das Leben nun mal.« Er deutete auf sein Gesicht. »Mir wurde auch übel mitgespielt, aber das Leben geht weiter. Die Bombe, die in Sacramento hochging, bestand aus zwanzig Kilo tschechischem Plastiksprengstoff. Wir vermuten, dass Ihr Vater noch hundertfünfzig Kilo davon hat. Er hat vierundzwanzig Menschen getötet und weitere fünfundfünfzig schwer verletzt. Sechs davon werden nie wieder gehen können und sitzen für den Rest ihres Lebens im Rollstuhl. Die Druckwelle der Explosion hat einigen Menschen Arme und Beine abgerissen und die Hitze war so stark, dass sich ihre Haut vom Körper gelöst hat wie bei einem Brathähnchen. Haben Sie jemals einen Menschen mit

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