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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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fickst dieses kleine, blonde Luder aus Nummer achtzehn. Du bist so ein fieses Schwein … Eine fremde Frau zu ficken, wenn unsere Tochter ermordet worden ist, das muss man sich mal vorstellen. Ich hasse dich! Ich hasse …«
    Steffen drehte sich mit einer schnellen Bewegung zu ihr um, legte die Hände um ihren Hals und drückte Anita mit einer solchen Kraft gegen die Wand, dass das Bild hinter ihr mit einem lauten Knall zu Boden fiel.
    »Halt deinen verdammten Mund!«, zischte er, während Anita nach Luft rang und in seinem Griff zappelte. Ihre Füße erreichten den Boden nicht. Er drückte ein wenig fester zu, spürte ein Gefühl des Wohlbehagens im ganzen Körper. Anitas Augen traten hervor, sie wurde langsam blau.
    »Mama!«
    Patricks helle Stimme erfüllte die Küche, und Steffen ließ Anita los, die wie ein Sack Kartoffeln auf dem Boden zusammensank, während sie nach Luft rang. Der Junge sah sie mit großen, erschrockenen Augen an. Dann ging er mit geballten Fäusten auf Steffen los und schlug ihn auf die Oberschenkel.
    »Dummer Papa, du darfst Mama nicht schlagen!«, rief er und Steffen musste lachen. Er beugte sich zu seinem Sohn hinunter, griff ihn bei den Armen und schwang ihn sich über die Schulter. Patrick stieß einen lauten Schrei aus, eine Mischung aus Lachen und Weinen. Steffen ließ den Jungen in seine Arme rutschen und kitzelte ihn, dass er sich vor Lachen krümmte.
    »Patrick?« Steffen lächelte ihn strahlend an. »Wollen wir uns die Schlangen ansehen?«
    »Juchu!«, jubelte der Junge. Steffen trug ihn aus der Küche und ließ Anita als wimmerndes Häufchen auf dem Boden zurück.

SEPTEMBER
    »Søren, verdammt!« Der Ermittler mit dem rotwangigen Gesicht, Gundersen, beugte sich über den Tisch. »Wir sitzen jetzt seit Wochen hier. Begreifen Sie es endlich. Wir wissen mit Sicherheit, dass Sie Sofie umgebracht haben. Sie lieben kleine Mädchen. Wie Sie wissen, haben wir die Ergebnisse der DNA -Proben von den Mädchenunterhosen bekommen, die wir bei Ihnen gefunden haben. Auf zwei der Höschen war DNA von Sofie, und auf vielen weiteren ist noch nicht identifizierte DNA . Karina hat uns von den kleinen Spielchen erzählt, die Sie mit ihr und den anderen Mädchen gespielt haben. Sie kommen nicht ungeschoren davon, Søren. Es ist aus. Erzählen Sie uns endlich, was genau an dem Tag passiert ist, an dem Sofie verschwunden ist. Hat Sofie Ihnen erzählt, dass sie an diesem Tag mit ihrer Familie einen Ausflug zum Naturspielplatz machen wollte? Haben Sie sie zufällig gesehen und Lust bekommen …«
    Gundersen kam immer näher. Søren konnte ihn riechen, sein Atem roch nach Kaffee und etwas anderem, etwas Säuerlichem, das Søren nicht identifizieren konnte. Er wich auf dem Stuhl zurück. Er war müde, und plötzlich spürte er Tränen über sein Gesicht laufen. Die Polizei hatte in den letzten Wochen jeden Tag auf ihn eingeredet, ohne Pause geredet und geredet. Einige Ermittler waren nett, boten ihm Limo und Kekse an und sprachen in einem kameradschaftlichen Ton mit ihm, andere waren barsch und so einschüchternd, dass er sich Mühe geben musste, nicht in die Hose zu machen. Der Rotwangige war der Schlimmste.
    »Es wird Ihnen sehr viel besser gehen, wenn Sie gestehen, Søren. Sie werden Ruhe haben, wir stellen Ihnen nicht mehr all die unangenehmen Fragen, wenn wir erst wissen, was mit Sofie passiert ist.«
    Ruhe. Er sehnte sich nach Ruhe. Allein der Gedanke, dass die Fragen aufhören, die fremden Stimmen verstummen würden, war verlockend. Søren trank einen Schluck Cola. Sie war lauwarm und prickelte leicht auf der Zunge. Er musste nur sagen, dass er es getan hatte, dann war es überstanden. Das war einfach. Mehr bedurfte es nicht, sagten sie. Er räusperte sich leicht und blickte hoch.
    »Ja, ich war es.«
    Die Augenbrauen des Ermittlers schossen vor Überraschung in die Höhe. »Wiederholen Sie das bitte, Søren – ins Mikrofon.« Der Rotwangige zeigte auf ein kleines Mikrofon in der Ecke, das Søren bis jetzt gar nicht wahrgenommen hatte.
    »Ich habe Sofie umgebracht. Ich war das …« Seine Stimme erstarb. Die beiden Ermittler sahen sich zufrieden an.
    »Lassen Sie mich jetzt in Ruhe? Ich möchte allein sein.« Die Worte purzelten aus seinem Mund, und er drückte seine verschwitzten Handflächen gegeneinander. Er sehnte sich nach Stille, er sehnte sich danach, seinem eigenen Rhythmus folgen zu können. Er vermisste seine Filme, den fröhlichen Karl Stegger und seine Kekse und seinen Tee. Er

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