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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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wenn wir uns in einer Sache sicher sein können, dann ist es, dass Søren Thomsen nicht hinter dem Verschwinden von Caroline stehen kann. Er sitzt schließlich in seiner Zelle.«
    »Ich bin einig mit dir, dass es ein höchst ungewöhnlicher Zufall ist, dass zwei kleine Mädchen verschwinden, aber lass uns erst einmal sehen, ob wir Caroline Nørvang nicht finden …«
    »Das werden wir nicht«, brach es aus ihr heraus, und Brodersen sah sie überrascht an.
    »Wie meinst du das? Du glaubst also, dass Caroline Nørvang tot ist?«
    Rebekka nickte. Brodersen brummte ein wenig, während er nachdenklich mit seinem Kugelschreiber gegen die Tischkante klickte.
    »Mir ist der Gedanke natürlich auch gekommen, aber es sind schließlich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden vergangen, seit Caroline verschwunden ist.«
    »Das ist richtig, aber es wäre mir sehr wichtig, mit Søren Thomsen zu reden. Jetzt. Heute noch.«
    »Rebekka, du weißt doch, dass er in Isolationshaft sitzt. Ich brauche eine Genehmigung von seinem Anwalt …«
    »Das weiß ich, aber das lässt sich arrangieren. Ich muss mit ihm reden.«
    Rebekka sah Brodersen eindringlich an, der schließlich tief seufzte und dann ein paar Anrufe tätigte. Einige Stunden später machte Rebekka sich auf zum Westgefängnis.
    —
    Es war ein verzagter Søren Thomsen, der zu Rebekka in den Besuchsraum geführt wurde. Sie gaben sich die Hand und setzten sich auf die hellblauen, gepolsterten Holzstühle. Draußen trommelte der Regen gegen die Fensterscheiben und erfüllte das Zimmer mit einem gleichmäßigen Rhythmus.
    »Søren, wissen Sie, dass gestern noch ein Mädchen verschwunden ist? Sie heißt Caroline Nørvang.«
    Rebekka versuchte, Augenkontakt zu dem Mann aufzunehmen, der weiter auf die Tischplatte starrte.
    »Søren, bitte hören Sie mir zu. Ich bin mir nicht mehr so sicher, dass Sie etwas mit dem Mord an Sofie zu tun haben.«
    Langsam hob Søren den Kopf und sah sie ungläubig an.
    »Ich möchte Ihnen gerne helfen, Søren, aber dann müssen Sie mir auch helfen.«
    Einen Augenblick war nur der Regen zu hören, der gegen die Scheiben klatschte, dann nickte Søren unmerklich, während Tränen die runden, bleichen Wangen hinunterliefen.
    »Ich habe sie nicht umgebracht«, hickste er. »Ich habe sie doch gemocht. Sie war die Netteste von den Mädchen. Wir hatten es schön zusammen. Wir mochten dieselben Filme. Sie hat sie verstanden, obwohl sie noch so klein war. Das haben die anderen nicht. Die haben sich gelangweilt. Die wollten Barbie-Filme sehen und so was. Sofie haben meine Filme gefallen.«
    »Hatten Sie an dem Tag, an dem sie verschwunden ist, Kontakt zu Sofie?«
    Søren schüttelte den Kopf.
    »Ich meine, haben Sie mit ihr gesprochen? Telefoniert? Oder sie getroffen?«
    »Nein. Sofie hat entschieden, wann sie mich besucht hat. Ich habe ihre Telefonnummer gar nicht, ich weiß nicht einmal, wo sie wohnt.«
    »Waren Sie an dem Tag, an dem sie verschwunden ist, auf dem Naturspielplatz?«
    Søren schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe sie an dem Tag gar nicht gesehen. Sie hatte mich zwei Tage vorher besucht. Wir haben einen Film gesehen, den mag …«, Søren räusperte sich, »den mochte Sofie so gern. Und ich auch.«
    »Was ist sonst noch an dem Tag passiert?«
    Søren zuckte mit den Schultern. »Nichts. Wir haben Kekse gegessen …«
    »Hat Sofie jedes Mal, wenn Sie sich getroffen haben, ihr Höschen ausgezogen und Ihnen gegeben?«
    Søren schüttelte heftig seinen schweren Kopf. »Nein, nein. Darum habe ich sie nur hin und wieder gebeten.«
    »Wie oft hat Sofie Ihnen ihr Höschen gegeben?«
    »Ich weiß es nicht«, stammelte Søren. Das schwarze Haar klebte an seiner Stirn, und unter den Armen hatten sich nasse Schweißflecken gebildet.
    »Sie müssen doch noch mehr Höschen haben als die, die wir gefunden haben?«
    Schweigen. Søren schlug den Blick nieder, spielte mit seinen blassen Fingern.
    »Søren«, versuchte sie es und zwang ihn schließlich, sie anzusehen. »Wir zwei können doch miteinander reden, ich höre mir Ihre Erklärung gerne an, ich möchte Sie verstehen, aber dazu müssen Sie mir alles erzählen, was passiert ist.«
    Draußen vor dem Besucherzimmer war leises Stimmengemurmel zu hören und das klagende Weinen eines kleineren Kindes.
    »Ich habe sie weggeworfen.«
    »Wo?«
    »Überall im Viertel. In Mülleimer und so.«
    »Søren, haben Sie etwas mit Sofies Verschwinden zu tun? Sehen Sie mich an, wenn Sie antworten.«
    Søren hob sein Gesicht,

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