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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Honor Evans in Brasilien für Sie getan?«
    »Sie sind bei mir an der falschen Adresse …«
    Rubens trat ihm in die Nieren. Nestor wälzte sich stöhnend auf dem Boden. Rubens trat noch einmal zu. Nestor kam auf alle viere und würgte, aber nichts kam heraus.
    Er jammerte: »Ich habe doch gesagt, dass ich bezahlen werde …«
    Rubens machte einen Schritt auf ihn zu, holte aus und schlug ihm mit dem Pistolenknauf auf die Schulter. Nestor schrie. Rubens prügelte so lange mit der Faust auf Nestor ein, bis er stöhnte: »Ja, er hat für mich gearbeitet!«
    Das Aufnahmelämpchen am Rekorder auf dem Regal leuchtete.
    »Welche Art von Arbeit hat er für Sie gemacht?«
    »Er war Lobbyist, mehr nicht. Ein Mittelsmann. Das ist legal! Er kennt Leute in Washington! Er hat uns Geschäfte vermittelt. Das war alles!«
    Nestor konnte nicht weitersprechen, weil er würgen musste. Im Hintergrund war die blecherne Musik des Eiswagens zu hören.
    Rubens beugte sich ganz dicht zu Nestor hinunter. »Warum haben Sie ihn töten lassen?«
    »Ich schwöre es, Sie sind auf der falschen Fährte. Ich habe nie …«
    Rubens trat ihm wieder in die Nieren. Es war wie bei den übelsten Häftlingen, die er früher bearbeitet hatte. Rotz tropfte aus Jack Nestors Nase, und Speichel lief ihm aus den Mundwinkeln.
    »Aufhören, bitte!«
    »Reden Sie!«
    Rubens rammte Nestor den Pistolenlauf in den Mund. Er hörte, wie das Metall an den Zähnen knirschte. Nestor ruderte mit den Armen wie ein Ertrinkender. Tränen traten ihm in die Augen. Er schrie und würgte, aber Rubens verstand, was er zu sagen versuchte: ein ersticktes: »Er sollte nur mit ihm reden!«
    Rubens zog den Pistolenlauf aus Nestors Mund und drückte ihn ihm in die Wange. Nestor stank nach Knoblauch.
    »John … wollte von meinen anderen Geschäften profitieren. Er hat sich dumm angestellt. Er war zu habgierig. Er war drauf und dran, mir das ganze System zu vermasseln.«
    »System?«
    »An anderen Orten. Nicht nur in Brasilien. Es ist das System. In Südamerika. Überall.«
    »Soll das heißen, dass Sie Evans bezahlt haben, als er für die DEA gearbeitet hat?«
    »Nein … Ja!« schrie Nestor, als Rubens ihm erneut den Lauf in den Mund schieben wollte.
    »Sie haben ihn bestochen und später, als er sich selbstständig gemacht hat, weiterhin seine Dienste in Anspruch genommen.«
    »Ja.«
    »Damit Sie auch in anderen Ländern Verträge bekamen.«
    »Ja.«
    »Der Mann, den Sie zu ihm geschickt haben, hat ihn, seine Frau und das Kind umgebracht.«
    »Dazu hatte er keinen Auftrag. Ich habe ihm gesagt, er soll mit Evans reden. Er ist zu weit gegangen. Ich war entsetzt, als ich es erfahren habe.«
    Rubens’ Schläfen pochten. Irgendetwas hatte sich geändert, warnte ihn eine leise Stimme im Hinterkopf. Etwas war plötzlich anders in dem Schuppen. Aber was? Er versuchte nachzudenken. Aber er war zu sehr in Rage. Nestor sagte: »Woher soll ich wissen, was in den Köpfen meiner Leute vorgeht? Es ist nicht meine Schuld, wenn einer übers Ziel hinausschießt …«
    Nestors Gesicht war nass von Schweiß und Tränen. Was war anders?
    Rubens sagte: »Sie lassen Flugzeuge leer herumfliegen und lassen es so aussehen, als hätten Sie Hilfsgüter geliefert. Sie arbeiten mit korrupten Generälen und Politikern zusammen und fälschen Berichte über angebliche Kämpfe gegen das Drogenkartell.«
    »Ja.«
    »Sie ergaunern Millionen, die für den Straßenbau vorgesehen sind. Oder für Radarsysteme. Ein ausgeklügeltes System, nicht um irgendetwas zu bauen, sondern um Mittel zu unterschlagen.«
    »Doch, es werden Dinge gebaut, aber für mehr. Die Investoren erhalten eine Rendite. Es gibt keine Opfer. Es ist nur ein Geschäft, mehr nicht. Wer ein Risiko eingeht, sollte dafür belohnt werden.«
    »Keine Opfer?« Rubens sah rot. »Keine Opfer?« Plötzlich wusste er, was anders war. Aber nicht innerhalb des Schuppens. Es war die Musik aus dem Eiswagen. Dort lief gerade »London Bridge«.
    Das bedeutet, Katarina hat Männer bemerkt. Es ist das Signal dafür, dass ich verschwinden soll.
    Nestor lag auf dem Boden, wehrlos. Rubens trat aus dem Schuppen. Durch die Lücken zwischen den Fichten sah er einige Gestalten auf das verschlossene Tor zulaufen.
    Er ging wieder hinein, verstaute den Kassettenrekorder, zerrte Nestor auf die Füße und rammte ihm die Pistole in die Seite. »Keinen Ton!«, zischte er. Dann stieß er Nestor durch die Tür nach draußen.
    Die Männer waren jetzt am Tor und versuchten, es

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