Todesspirale: Roman (German Edition)
aus dem Café, als sie die Lobby betrat. Connie war unter ihnen, und als sie Sasha erblickte, löste sie sich von der Gruppe und kam auf sie zu. »Hi! Wo warst du?«
»Habe das Eis geprüft im Arco-Stadion.«
»Sasha, Sasha, Sasha .« Connie schüttelte den Kopf in gespielter Verzweiflung. »Ich muss dir unbedingt zeigen, wie man ein bisschen Spaß haben kann.« Sie nickte in Richtung Café. »Bist du hungrig?«
»Am Verhungern«, gab Sasha zu. »Ich habe das Frühstück übersprungen.«
Connie fasste sie am Arm und steuerte mit ihr das Restaurant an. »Na, dann komm«, befahl sie. »Ich leiste dir Gesellschaft, während du isst.«
Connie hüpfte regelrecht auf und ab vor Aufregung, während Sasha ihre Bestellung aufgab. »Heiße Neuigkeiten«, sagte sie, sobald die Kellnerin sie allein ließ. »Der neue Manager ist angekommen, während du weg warst.« Sie strich die Tischdecke glatt. »Warte nur, bis du ihn in Augenschein genommen hast, Sasha.« Sie machte einen Kussmund, verdrehte die Augen zur Decke und wedelte mit der Hand. »Hmmm.«
Absolut ungläubig sah Sasha ihre Freundin über den Rand ihres Wasserglases an, das sie langsam auf den Tisch stellte. »Das ist nicht dein Ernst«, staunte sie. »Eine Zuckerschnitte? Wir haben tatsächlich einen Manager, der gut aussieht, der heiß ist? Gibt es nicht ein Gesetz gegen so etwas?« Gott segne Connie, das war genau das, was sie brauchte. Es verscheuchte ihr Grübeln über Lon. Nakamura war einfach spitze, wenn es um etwas Albernes, Frivoles und Lustiges ging.
Aber ihre Freundin hatte sich Sashas Beschreibung durch den Kopf gehen lassen, hatte sie tatsächlich ernsthaft von allen Seiten betrachtet. »Der gut aussieht?«, murmelte sie zweifelnd. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein. So würde ich ihn nicht gerade beschreiben.«
Sasha schnaubte: »Wenn er nicht gut aussieht, was ist es dann, Connie?« Sie schürzte die Lippen, verdrehte die Augen, schüttelte die Finger, als habe sie sich verbrannt. »Ich dachte, du wolltest mir zu verstehen geben, dass die Follie-Manager tatsächlich ein richtiges Schätzchen für uns engagiert haben.«
»Haben sie ja.« Connie grinste. »Nur dass der Typ nicht übermäßig gut aussieht, das ist alles. Aber warte, bis du ihn gesehen hast, Sasha. Er ist« – sie suchte nach den richtigen Worten, um den Eindruck, den der Mann auf sie gemacht hatte, zu beschreiben, gab aber schließlich auf – » männlich «, sagte sie. »Sehr, sehr männlich.«
»Okay«, nickte Sasha weise. »Männlich ist gut.«
»Du weißt noch nicht mal die Hälfte, Kindchen. Worte werden diesem Kerl nicht gerecht.« Connie schwieg, während die Kellnerin Sashas Bestellung servierte. Sobald sie gegangen war, fuhr sie fort: »Negativ zu vermerken ist allerdings, dass er die heilige Karen bereits ernsthaft beleidigt hat.«
»Du liebe Güte.« Sashas Sandwich verharrte auf halbem Weg zwischen Teller und Mund, und ihre Miene spiegelte reine Bewunderung wider. »Er war erst – wie lange? – maximal drei Stunden auf dem Gelände, oder?«
»Versuche es mal mit eineinhalb Stunden.«
»Oh, noch besser. Wie hat er es geschafft, jemanden so schnell zu beleidigen?«
»Nicht irgendjemanden, Sasha... Karen. Und es waren Flüche. Er hat wild geflucht.«
Sie grinsten sich gegenseitig an. »Das wird dafür sorgen, dass sie ihre Hände für mindestens eine gute Woche aus seiner Hose lässt«, kommentierte Sasha trocken.
Karen Corselli war ihre Kollegin und ein wandelndes Rätsel. Blond und trügerisch zart von Erscheinung, trug sie als charakteristisches Markenzeichen immer Silber bei ihren Vorführungen, sah aus wie ein Engel und bevorzugte Nummern mit einem christlichen Thema. Sie war bekannt dafür, rüden Sprachgebrauch absolut nicht zu tolerieren und stattdessen zu beten.
Und dennoch...
Wenn man den Gerüchten Glauben schenken wollte, mochte sie Männer sehr. Wirklich sehr. Es gab welche, die darauf bestanden, dass sie eine richtige Schlampe war.
Ein so interessanter Gegensatz war Quelle endloser Spötteleien und Spekulationen für Sasha und Connie. Sie sahen nur die eine Seite von ihr. Zu ihnen, wie auch zu den anderen Frauen innerhalb der Truppe, war sie im Grunde genommen recht nett, wenn auch ein wenig distanziert und sehr spießig. Offen gesagt, kam sie ihnen prüde vor. Eine predigerhafte Prüde, und sie konnten sich Karen bei aller Liebe einfach nicht anders vorstellen.
Jedoch laut der männlichen Teilnehmer der Follies on Ice , zumindest des
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