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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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eine Kehrtwendung gemacht, aber er lächelte, und du kannst mir glauben, das war nicht von schlechten Eltern.« Sie grinste. »Es hat mich glatt umgehauen. Er sagte dann, ›Karen Corselli‹, als kenne er sie schon ewig, und mir nickte er zu. Na ja, ich bin keine Solistin, so dass er meinen Namen nicht kennt. Aber das war der Moment, als er sich als der neue Manager vorstellte. Und dann hat er sich entschuldigt... und eine hübsche kleine Rede war das.« Connie schüttelte den Kopf. »Mann. Das ist ein Typ. Ich sage dir, Sasha, er hat etwas echt Umwerfendes an sich.«
    Sasha studierte die Miene ihrer Freundin. Sie und Connie rissen oft Witze, die ein Außenstehender wahrscheinlich so interpretiert hätte, dass sie sexsüchtig wie Klosterschülerinnen waren und zweimal so viel Lust hatten. Aber in Wahrheit wussten sie voneinander, dass es zum größten Teil heiße Luft war, was sie auch gern zugaben. Connie betrachtete Männer und Beziehungen im Allgemeinen mit Humor und einem Anflug von Zynismus. Sashas Haltung glich der ihrer Freundin, was den Humor betraf, war aber durchsetzt mit etwas anderem. Etwas... Dunklerem.
    Weshalb Connies Gesichtsausdruck Sashas Neugier weckte. Weil er den gewöhnlichen Humor zeigte wie auch den ihr bekannten Zynismus. Aber da war noch etwas. Anziehung vielleicht, und wenn, dann war das ein ebenso abschreckender wie verlockender Reiz.
    »Puh.« Sasha stützte das Kinn in die Hand, schluckte den letzten Bissen ihres Sandwichs hinunter und musterte ihre Freundin. »Ich wünschte, du könntest dein Gesicht sehen«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass ich dich schon mal so gesehen habe.« Sie ließ den Blick auf ihr ruhen. »Im Ernst, Connie«, sagte sie schließlich nachdenklich. »Wenn er so eine Reaktion bei dir hervorruft, bin ich wirklich neugierig darauf, diesen Typen kennenzulernen.«

3
     
    S asha verpasste diese spezielle Gelegenheit um gerade mal fünfzehn Sekunden. Wenn ihr neuer Manager nur ein bis zwei Sekunden langsamer gewesen wäre, hätte sie ihn in ihrem eigenen Hotelzimmer begrüßen können, wo Mick gerade dabei war, ihr Telefon anzuzapfen.
    Heftig vor sich hin fluchend schraubte er hastig den Hörer wieder zusammen und schlüpfte aus ihrem Zimmer. Er konnte sich gerade noch Sekunden – Sekunden, verdammt noch mal! – bevor Miller und Nakamura aus dem Fahrstuhl traten, in einer Korridornische in Deckung bringen. An die Wand gelehnt fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar und atmete tief durch.
    Das wäre um ein Haar schiefgegangen. Er konnte es nicht fassen, dass er beinahe in Aktion erwischt worden wäre wie ein gottverdammter Anfänger.
    Dass er dem eben noch mit knapper Not entgangen war, hob seine Laune nicht gerade. Das wäre wirklich das Letzte, wenn sie ihn in ihrem Zimmer ertappt hätte wie einen Amateur. Seufzend ging er langsam zurück in sein Zimmer. Die Vorstellung, zum Gespött zu werden, bestand zwar nur in seinem überarbeiteten Kopf, aber das Geräusch weiblichen Gekichers schien ihn dennoch durch den Flur zu verfolgen.
    Er musste sein Gespür verloren haben. Wenn er die Tür nicht einen Spalt breit offen gelassen hätte, hätte er weder den Fahrstuhl gehört, noch dass Nakamura passenderweise Millers Namen aussprach, als die Fahrstuhltür sich öffnete. Dann wäre das Spiel vorbei gewesen, bevor es begonnen hatte. Schieres Glück hatte ihm den Hintern gerettet, und sich darauf zu verlassen, konnte in diesem Geschäft den schnellen und schmerzhaften Tod eines Agenten bedeuten.
    Zugegeben, eine Fangschaltung zu legen war noch nie seine Stärke gewesen, und normalerweise überließ er das den Technikern. Aber das war keine Entschuldigung. Er hätte es zu seiner Stärke machen müssen, weil sie sich keine offizielle Genehmigung dafür besorgt hatten. Mit anderen Worten, sie griffen dem Gerichtsbeschluss in diesem Fall vor.
    Er musste lachen, wenn auch etwas lahm. Was heißt hier »Sie«, Vinicor? Ist hier etwa noch jemand anwesend? Er umging den Beschluss, und niemand anderer. Er war mal wieder allein unterwegs. Ganz auf sich gestellt.
    Wieder.
    Die Sache war die, bei einer Show, die so viel unterwegs war wie diese hier, würde er das wieder und wieder durchziehen müssen, in jeder verdammten Stadt, in der die Gruppe gastierte. Nicht dass das ab jetzt noch ein größeres Problem darstellte. Als Manager hatte er die Kontrolle über die Zimmerverteilung und konnte deshalb in Millers Zimmer sein, noch bevor sie eingecheckt hatte. Theoretisch.
    Das wirkliche

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