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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Kleiderstange untergebracht war, war leer. Mick untersuchte die Koffer nach doppelten Böden, aber die Abmessungen waren bei allen Stücken dieselben drinnen wie draußen. Er tastete sie nach falschen Säumen ab.
    Es war nichts weiter als ganz normales Standardgepäck.
    Er ging die Kleidung auf den Bügeln durch, durchsuchte die Taschen, betastete die Stoffe, suchte nach verborgenen Verstecken. Nichts.
    Das Gleiche mit den Schuhen; nichts steckte in den Spitzen, und die glitzernde kleine Abendtasche, die in einer Ecke des Schrankes lag, enthielt nichts weiter als einen vergessenen Lippenstift und ein bisschen Kleingeld. Er drehte den Lippenstift heraus und roch daran.
    Dann drehte er ihn wieder zurück und stülpte die Kappe darüber. Warum verschwendete er seine Zeit? Sie war nur zum Mittagessen unten mit einigen anderen Eisläufern; er hatte nicht alle Zeit der Welt. Er trat an die Kommode.
    Seine Hände hätten gern länger in der Schublade mit der Unterwäsche verweilt, aber er untersagte sich das streng. Schnell arbeitete er sich von Schublade zu Schublade durch, ohne etwas in Unordnung zu bringen.
    Als die Schubladen ebenfalls keine Geheimnisse preisgaben, blickte er unter das Bett, fühlte zwischen die Matratze und den Lattenrost, tastete den Fernseher in dem eingebauten Wandschrank ab. Er überprüfte die Rückseiten der Bilder an den Wänden und inspizierte den Teppich nach Stellen, die jemand extra gelöst haben könnte.
    Blitzsauber.
    Er war im Badezimmer und stocherte mit einem Stift in einer Cremedose, als er einen Schlüssel im Schloss hörte.
    Verdammter Mist! Mick wischte den Stift ab, steckte ihn sich zusammen mit dem Kleenextuch in die Hosentasche und blickte suchend um sich. Mann, diesen Fall würde er nie lebend überstehen – wenn er nicht schon jetzt scheiterte, dann ginge bestimmt demnächst etwas anderes in die Hose.
    Er kletterte in die Badewanne hinter den weißen Vorhang und presste sich in die Nische unter der Dusche. Es war nur das Sahnehäubchen auf seiner Torte, dass das verdammte Ding undicht war. Während der folgenden angespannten Momente tropfte ihm mit der Regelmä ßigkeit eines Metronoms Wasser auf die Stirn und lief ihm langsam über die Nasenspitze.
    Sasha und eine andere Frau betraten das Hotelzimmer. Mick konnte ihre Stimmen hören, als sie am Bad vorbeigingen.
    »Es ist hier irgendwo«, hörte er Sasha sagen, als sie Schubladen aufzog. »Ich weiß es. Das letzte Mal, als ich es getragen habe, war... ah! Da ist es.« Die Schublade wurde zugestoßen. »Was meinst du... geht das?«
    »Oh Sasha«, sagte die andere Stimme bewundernd. »Es sieht toll aus.«
    »Ich möchte es zusammen mit deinem Kleid sehen. Was meinst du, gehen wir in dein Zimmer, damit du es mir vorführen kannst.«
    Ja, ja, ja, bettelte Mick im Stillen. Tut das. Geht in ihr Zimmer. Geht.
    »Ich muss mal ganz dringend«, sagte die andere Stimme. »Darf ich dein Bad benutzen?«
    »Nur zu.«
    Mick presste sich noch enger an die Wand. Er hörte das Rascheln von Kleidung und die üblichen Geräusche bei der Verrichtung, und er hielt den Atem an, bis die Toilettenspülung rauschte. Der Wasserkasten lief wieder voll, und er hoffte, dass sie endlich fertig war. Verschwinde hier , trieb er sie im Stillen an. Verschwinde. Endlich. Hier.
    Und er glaubte, dass sie schon verschwunden war, als er plötzlich ihre Stimme auf der anderen Seite des Duschvorhangs vernahm. »Oh, du hast eine Badewanne«, rief sie aus, und entsetzt sah er eine Hand am Rand des Vorhangs auftauchen, die sich anschickte, ihn aufzuziehen. »Mein Zimmer hat nur eine Dusche.«
    Dann war auch Sasha im Bad. »Badest du lieber?« Die andere Frau musste genickt haben, weil Sasha fortfuhr: »Sprich doch mal mit Mick Vinicor. Bestimmt kann er in Zukunft dafür sorgen, dass du eine Badewanne bekommst.«
    »Ohh, Mick«, murmelte die andere Frau. »Meine Güte, er ist ein wahres Schätzchen, nicht wahr?«, meinte sie und ließ den Vorhang los. Mick hörte die Schritte auf den Fliesen, die sich entfernten. »Würdest du dem Typen gern in die Unterhose fassen?«
    Und genau in dem Moment, in dem er nichts lieber gehört hätte als Sashas Antwort, entfernten sie sich unter lautem Gelächter und schlugen die Zimmertür hinter sich zu.
    Er stieß die angehaltene Luft aus, wartete einen Augenblick und stieg aus der Wanne. Er prägte sich die Aufhängung des Handtuchs ein, zog es vom Halter, rubbelte sich den Kopf trocken und platzierte es wieder so, wie er es

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