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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Mal durchgezogen. Wenn Garland beschloss, nach all dem Lon immer noch nicht zu engagieren, war es bedauerlich. Lonnie hatte sich ohne ihr Zutun in die Bredouille gebracht; er konnte verdammt gut …
    »Hi, dachte ich’s mir doch, dass Sie es sind«, unterbrach eine tiefe Stimme ihre Gedanken. »Was dagegen, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?«
    Sasha zuckte zusammen. Vor ihrer Sitzecke stand Mick Vinicor und strahlte mehr Energie aus, als man in Worte fassen konnte. Du lieber Himmel, woher hatte er nur diese Vitalität, die ihm praktisch aus allen Poren drang? Ihn nur anzusehen, erschöpfte sie schon. Sie wollte ihm gerade sagen, dass sie in der Tat etwas dagegen hatte, dass sie lieber allein wäre, da glitt er bereits auf den Platz neben ihr, näher, als ihr lieb war. »Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause«, meinte Sasha ironisch und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Drink.
    Er grinste und strahlte sie mit diesen unglaublich wei ßen Zähnen an. »Danke, das habe ich vor.« Eine Kellnerin erschien wie von Zauberhand. Hatte manchmal durchaus seine Vorzüge, ein potentes männliches Wesen zu sein, dachte Sasha säuerlich. Mick bestellte ein Bier, flirtete kurz mit der Kellnerin, dann lehnte er sich zurück, damit er Sasha von Kopf bis Fuß in Augenschein nehmen konnte.
    Ihren Mantel hatte sie achtlos abgestreift, er lag hinter ihr über der gepolsterten Sitzbank, und sie trug ein kleines Nichts von einem Spitzenkleid mit einem tiefen schmalen Ausschnitt. Das Kleidungsstück war von der Brust bis zum Saum gefüttert, aber ihre Schultern und Arme schimmerten leicht golden durch die enge schwarze Spitze der langen Ärmel, und kleine muschelförmige Spitzen, die über den Rocksaum ragten, erzeugten reizvolle Muster auf ihren Oberschenkeln. Man sollte doch annehmen, dass die Wirkung nachließ, wenn man das Gesicht und den Körper stundenlang beobachtet hatte. Und dennoch...
    Mick schluckte trocken, zwang sich aber zu einem provozierenden Grinsen und sorglosen Tonfall, als er eine ausholende Geste machte. »Umwerfendes Kleid.«
    »Was, dieser alte Lumpen?«, gab Sasha zurück, und sowohl ihre Stimme als auch ihre Miene waren total ausdruckslos. Sie betrachtete ihn kühl über den Rand ihres Cocktailglases hinweg.
    Okay, sie hatte also nicht vor, einen Millimeter nachzugeben. Er hatte schon lange anerkennend registriert, dass sie ein schwieriger Gegner war. »Ja, es ist klasse. Gerade zurück von einem Date, oder was?«
    Er wusste natürlich, wo sie gewesen war. Er hatte den Telefonanruf abgehört, um ihr in das Restaurant in der Innenstadt zu folgen, wo er von der Bar aus beobachtet hatte, wie irgendein alter Sack sie den ganzen Abend begrapschte. Er knirschte immer noch mit den Zähnen bei dem Gedanken daran, wie sie einfach nur dagesessen hatte und es sich gefallen ließ. Verdammt, ihn nicht nur gewähren ließ, sondern dazu auch noch lächelte. Lächelte und lachte.
    »Ich möchte wirklich nicht über meinen Abend reden, Mick, wenn Sie nichts dagegen haben.« Sie trank ihr Glas aus. »Das war nicht gerade der beste Abend meines Lebens.«
    Das überraschte ihn jetzt aber. Er hatte nicht erwartet, dass sie irgendeine Schwäche zugab. Aber bevor er sich diese Gelegenheit zunutze machen konnte, vielleicht die einzige, die sie ihm je bot, machte sie schon Anstalten zu gehen. Sie nahm ihren Mantel von der Sitzbank, legte ihn sich über die Schulter und griff nach ihrer Tasche. Dann rutschte sie zum anderen Ende der Sitzbank. Weil ihr Rock bei jeder unvorsichtigen Bewegung gewagt hochglitt, war das zwangsläufig ein langsamer Prozess, und Mick nutzte das aus, griff über den Tisch und packte ihr Handgelenk. »Warten Sie«, hielt er sie auf. »Gehen Sie nicht.«
    Sasha erstarrte, und die gleiche Hitzewelle wie vor einigen Tagen, als er abends auf der Tribüne ihre Hand zu lange gehalten hatte, stieg in ihr auf. Sie sah ihn misstrauisch an. »Warum?«
    »Warum?« Er zog die dichten Augenbrauen zusammen. »Verdammt, ich weiß auch nicht.« Und er wusste es auch nicht. Er wusste, dass er heute Nacht nichts weiter aus ihr herausbekommen würde. Sie wirkte ziemlich angeschlagen und absolut nicht offen für sexuelle Avancen, und es war verdammt sicher, dass sie ihm einen Dreck erzählen würde.
    Und sowieso konnte er auf ihre Unterstützung verzichten. Alle notwendigen Informationen über den alten Sack, mit dem sie sich getroffen hatte, konnte er auch ohne ihre Kooperation bekommen. Teufel auch, dieser Teil war ein Kinderspiel:

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