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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Konzentriere dich .«
    Es sprach für ziemlich große Vertrautheit, jemanden so gut zu kennen, wie Sasha offenbar Morrison kannte, und das gefiel Mick ganz und gar nicht. Es verunsicherte ihn auf eine Weise, die er nicht richtig definieren konnte, und das nagte ziemlich heftig an ihm. Welche Gefühle auch immer dafür verantwortlich waren, sie waren ungerechtfertigt, unwillkommen und ganz sicher keine, die er genauer analysieren wollte. Streng verwies er sie in eine hintere Ecke seines Verstandes.
    Morrisons nächste Landung war zwar nicht perfekt aber schon sehr viel glatter. »Besser«, lautete Sashas Urteil. Sie drehte sich um zu Connie. »Er braucht Training, aber nicht annähernd so viel, wie ich befürchtet habe«, meinte sie. »Ich kenne wirklich nicht viele, die so gut sind, nachdem sie so lange pausiert haben.« Mit einer für sie typischen Geste fuhr sie ihrer Freundin sanft mit den Fingerspitzen über den Arm. »Hör zu, Connie, möchtest du vielleicht helfen?«
    »Sicher.«
    »Gut. Geh aufs Eis und zeige ihm die Kombination für die erste Nummer. Wie ich Lonnie kenne, juckt es ihn mächtig, etwas Schwieriges auszuprobieren, bevor er auch nur die Grundkenntnisse wieder aufpoliert hat.«
    Connie legte ihre Schlittschuhe an und stand auf. Sie lief zu Lon und unterhielt sich einige Minuten mit ihm. Sobald sie begriffen, was anlag, sprangen Brenda und Sara ebenfalls in ihre Schlittschuhe und leisteten ihnen Gesellschaft. Lonnie und die drei Frauen berieten sich kurz. Sie demonstrierten ihm einige Bewegungsabläufe, und dann liefen sie gemeinsam, übten die Nummer zusammen mit ihm.
    Sashas Nacken war steif vor Anspannung, während sie zusah. Sie hätte heute wirklich gut auf Publikum verzichten können; es war auch so schon seltsam genug, Lon wieder auf dem Eis zu sehen, nachdem er so viele Jahre lang weg gewesen war. Es war ein gefühlsmäßiger Meilenstein, einer, der ihnen beiden allein hätte gehören sollen. Dann zuckte sie unwillig die Achseln. Tja, wie die alten Philosophen The Stones so gern sagten, »You can’t always get what you want«. Und das war eine verdammte Schande.
    Micks Nähe, seine warme Schulter, die er gegen ihre drückte, seine ausgestreckten Beine, das linke Knie nur Millimeter von ihrem rechten entfernt, taten ein Übriges für ihre Nervosität und trugen dazu bei, dass sie abgelenkt wurde. Jetzt, wo Connie nicht mehr da war, erwartete sie, dass er jede Minute etwas sagen würde, dass sich die Hitze, die er, wann immer sie sich dieser Tage begegneten, unweigerlich ausstrahlte, verstärkte. Aber er blieb schweigend sitzen. So sehr er sie auch physisch bedrängte, mental ließ er ihr ein wenig Spielraum.
    Und die Tatsache, dass sie geradezu Mitleid erregend dankbar war für eine Rücksichtsnahme, die schließlich absolut zufällig sein konnte, sprach Bände, was ihren gegenwärtigen Zustand betraf. Es war offenbar dringend notwendig, dass sie einen großen Schritt zurückmachen musste, um etwas Distanz zwischen sich und die Ereignisse zu bringen, die in den letzten paar Wochen passiert waren.
    Die Tatsache blieb jedoch bestehen, dass, egal ob er es verdiente oder nicht, Sasha Mick dankbar dafür war, so sensibel zu sein, sie heute nicht unter Druck zu setzen. In Wahrheit glaubte sie nicht, dass sie zusätzlich zu allem anderen auch noch mit seinen hochgesteckten Erwartungen klarkommen würde.
    Alles quatsch, die eigentliche Wahrheit war, dass sie sich auf nichts anderes konzentrieren wollte, als auf ihre Sehnsucht, wieder mit Lon zu laufen. Es war so lange her, dass sie zusammen gelaufen waren, und es gehörte zu den Dingen, die sie mit Abstand am liebsten tat. Sie hatten eine Verbindung auf dem Eis, die sie nirgendwo anders erlebt hatte. Mit niemandem sonst.
    Während sie zusah, wie er mit den drei anderen Frauen aus der Truppe lief, konnte sie schon einen Fortschritt erkennen in der kurzen Zeitspanne von einigen Wiederholungen der Nummer bis zu einer recht anständigen Vorstellung komplett mit Musik unterlegt. Sie konnte nichts weiter tun als einfach nur still dazusitzen und zuzusehen. Sie wollte da draußen sein, und wenn es nur sie beide gewesen wären, nur sie und Lon, hätte sie ihm etwas Zeit gelassen, sich wieder zu akklimatisieren – sagen wir zehn Minuten – und dann wäre sie zu ihm gelaufen.
    Aber so wie die Dinge lagen, war sie total angespannt bei all den aufmerksamen Blicken um sie herum.
    Lonnie litt offenkundig nicht unter derartiger Anspannung, weil er plötzlich

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