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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dass alles genauso laufen würde, wie sie es sich vorstellte. Das tat es immer; sie sorgte ziemlich gewissenhaft dafür, dass es das tat. Wie immer würde sie allerdings ihre Nachtgebete sprechen, vielleicht mit ein bisschen mehr Inbrunst als gewöhnlich.
    Aber in der Zwischenzeit würde Sasha Miller gut daran tun, ihr zum Teufel nochmal aus dem Weg zu gehen.

8
     
    Die letzte Show in Tacoma fand vor nahezu ausverkauftem Haus statt. Der Dome war bis auf einzelne Scheinwerfer, die das Bühnenbild und die glitzernden Farben von Sashas Kostüm hervorhoben, verdunkelt worden. Als die Musik ihrer Nummer von langsam und verführerisch zu schnell und sexy wechselte, wechselte auch der Beleuchter die Farben der Scheinwerfer und akzentuierte damit den Stimmungswechsel.
    Unten auf dem Eis fürchtete Sasha, dass sie in echten Schwierigkeiten war. Sie hatte das leichte Wackeln ihrer Schlittschuhkufe schon bei der letzten Drehung bemerkt. Warum hatte sie ihren Schlittschuhkoffer nur im Bus gelassen gestern Nacht? Normalerweise überprüfte sie ihre Ausrüstung nach jedem Auftritt sorgfältig, aber wegen des Streits zwischen Lon und Mick war sie immer noch sauer gewesen und hatte einfach gedacht, ach, was soll’s – warum das verdammte Ding mit ins Zimmer schleppen, nur um es am nächsten Tag wieder zurückzuschleppen? Niemand verhielt sich so zwanghaft mit seiner Ausrüstung, und mal ehrlich, was konnte den Sachen schon passieren in der Gepäckablage des Busses?
    Dennoch fühlte es sich verdächtig danach an, als sei die Kufe ihres linken Schlittschuhs locker. Aber wie wahrscheinlich war das? Die Kufen waren geschraubt und geklebt; sie lockerten sich nicht einfach von selbst. Oh, sicher, Schrauben lockerten sich regelmäßig, und Fäulnis durch Feuchtigkeit setzte irgendwann unweigerlich ein, aber sie hatte ihre Schlittschuhe erst vorgestern überprüft, und da waren sie in gutem Zustand gewesen.
    Und sogar wenn ihre Kufen nur noch an einem seidenen Faden an ihren maßgefertigten Stiefeln hingen, was konnte sie schon tun mitten in ihrer Vorstellung?
    Sie lief einfach im gleichen Tempo weiter. Sie konnte nicht aufhören und eine defekte Kufe mitten in einer Nummer überprüfen, und sie konnte ihr Publikum nicht betrügen und ganz auf Nummer sicher gehen, keine Sprünge, sich quasi auf Zehenspitzen durch ihre Nummer schleichen. Sie konnte nur ihr Bestes geben und hoffen und beten, dass sie sich getäuscht hatte bei der Kufe.
    Sie hatte sich nicht getäuscht.
    Sie flog ihr bei der Landung nach einem Doppelaxel um die Ohren. Sie hörte oder sah nicht, wie die Kufe bei der Landung wegschnellte; sie wusste nur, dass sie eben noch eine ganz wunderbare Landung vollendet hatte nach einer schönen, hohen Drehung, und im nächsten Moment ihr Bein unter ihr wegknickte, sie sich drehte und über das Eis rutschte, um mit dem Kopf voran gegen die Bande zu knallen, die die Eisbahn von den Zuschauerrängen trennte.
    Sie registrierte das kollektive Keuchen der entsetzten Menge eine Millisekunde, bevor ein immenser Schmerz in ihrem Kopf explodierte. Alles verschwamm ihr vor den Augen, und in ihren Ohren dröhnte es. Dann wurde es schwarz um sie.
    Als sie zu sich kam, huschten die Wände der unter den Tribünen gelegenen Korridore des Stadions an ihr vorbei, und ihr Magen rebellierte. Sie verengte die Augen in dem Versuch, sich zu konzentrieren, und schluckte die aufsteigende Übelkeit hinunter. Als sie sie überwunden hatte, wurde ihr bewusst, dass sie auf einer Liege durch den Flur gefahren wurde.
    Eine Tür ging auf, und das grelle Flurlicht verschwand, als sie von drinnen nach draußen kamen. Eine kalte, feuchte Brise wehte, und sie erschauerte; im nächsten Moment wurde sie hochgehoben, in ein Ambulanzfahrzeug verfrachtet und eine Decke wurde um sie festgesteckt.
    »Ich fahre mit ihr«, hörte sie eine Männerstimme sagen, und fragte sich vage, wer das war.
    »Nein, nicht hier drinnen«, erwiderte der Sanitäter. »Sie müssen in Ihrem eigenen Wagen folgen.« Er wendete sich an seinen Kollegen. »Schließ die Tür, Kenny.«
    Das Nächste, was Sasha sah, waren Hände am Rande ihres Gesichtsfeldes, die den jungen Mann am Revers packten. Er wurde an ihr vorbeigezerrt, obgleich er lauthals protestierte, und auf die Straße befördert.
    »Hören Sie«, hörte sie eine tiefe, gebieterische Stimme mit zusammengebissenen Zähnen sagen, »ich bin der Manager der Follies on Ice , und ich habe keinen Wagen. Also, Sie haben hier eine bewusstlose Frau,

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