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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Mann, er steckte echt in der Klemme. Er hatte immer geglaubt, Liebe sei etwas für andere Menschen, nicht für ihn, aber er hatte sich Hals über Kopf verliebt in eine hübsche kleine Eisläuferin mit großen grauen Augen und einer schwarzen Lockenmähne. Die Gefühle, die sie so mühelos wachrief, durchdrangen ebenso mühelos seinen Schutzpanzer, und er hatte nicht mal genug Verstand, um das zu bedauern. Das war es also, in Ordnung, Liebe mit einem großen L. Und egal was passierte, er würde sie mit Zähnen und Klauen verteidigen.
    Die Frage war nur, wie?
    Er hatte noch nie eine Beziehung gehabt, die länger als sechs Stunden gedauert hatte, war aber in seiner Überheblichkeit tatsächlich davon überzeugt gewesen, dass er alles richtig gemacht hatte, hatte geglaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Solange er sie so fair wie möglich behandelte, ihr seine Gefühle zeigte und die Zeit nutzte, um seine Position zu festigen.
    Dann hatte sie ihm gestern Nacht gesagt, dass sie ihn liebte.
    Er sah sie immer noch vor sich, wie sie sich in seinen Armen verlor, schwer atmend, die Augen verschleiert und flüsterte: »Ich liebe dich, Mick, oh, Micky, ich liebe dich.« Erst in dem Augenblick war ihm klar geworden, wie gefährlich diese Beziehung für ihn wirklich war. Früher oder später , meldete sich sein Gewissen genau in dem Moment, wo all seine Träume wahr wurden, wirst du ihr die Wahrheit sagen müssen, du Trottel. Du musst ihr in die großen, vertrauensvollen Augen blicken und ihr sagen, dass du sie von Anfang an belogen hast.
    Und das wäre das Ende all seiner Träume.
    Weil er inzwischen wusste, was ihr wichtig war. Sie gab jeden Tag ein Stück mehr von sich preis. Es kam ihr nie in den Sinn, irgendetwas zurückzuhalten, und sobald ihr klar werden würde, wie schutzlos sie sich ihm ausgeliefert hatte, würde sie ihn dafür hassen. Mehr als alles andere wünschte er, dass es einen Weg gäbe, sich für ihre Offenheit zu revanchieren, aber es gab einfach zu viele Dinge in seinem Leben, die er nicht mit ihr teilen konnte, jedenfalls noch nicht. Teufel auch, womit er in den letzten zehn Jahren sein Geld verdient hatte, und zwar ganz ordentlich, das war sein Privatleben, und das schränkte weiß Gott die Zahl der harmlosen Gesprächsthemen ziemlich drastisch ein.
    Also hatte er stattdessen über Dinge geredet, die ihm wichtig waren. Was er dachte, was er fühlte, womit er leben konnte, womit nicht.
    Und wusste, auch ohne dass sie es ihm sagte, dass das nicht reichte. Nicht annähernd. Nach all der Unehrlichkeit, die ihr Leben vergiftet hatte, wäre es eine Lüge zu viel, wenn sie herausfände, dass auch er sie belogen hatte.
    Sein Bauch sagte ihm, diese eine wäre für sie absolut nicht tolerierbar.
     
    Lon löste sich von Karen und streckte sich auf dem Rücken aus, lächelte befriedigt. Also, das gefiel ihm schon besser. Es war erholsam, sich in Gesellschaft von jemandem zu befinden, der nicht die ganze Zeit von ihm verlangte, ein braver Junge zu sein. Wenn Karen ihn ansah, sah sie genau das in ihm, was er war. Ihre Wunschvorstellung von einem Mann war kein Pfadfindertyp.
    Er wünschte sich mehr als alles andere auf der Welt, dieser Pfadfindertyp zu sein. Gleichzeitig war er es mehr als leid zu versuchen, jemand zu sein, der er nicht war.
    Karen drehte sich auf den Bauch. Sie legte sich auf ihn, fuhr ihm mit den Fingernägeln sanft über den Bauch. Lonnie legte ihr liebevoll den Arm um die Schultern und streichelte ihr Haar, das auf seiner Brust lag. Er wartete darauf, dass sie wieder auf ihr geschmuggeltes Heroin zurückkam. Er war endlich bereit, sich überreden zu lassen, es zu verteilen – seine Tage als unschuldiger Chorknabe gingen definitiv zu Ende.
    Normalerweise fing sie in den Pausen zwischen ihren Liebesspielen an, ihn herumzukommandieren, aber seit Seattle war sie ungewöhnlich wortkarg. Lieber wäre ihm ihre Annahme gewesen, dass er ihre Wünsche erfüllte, aber ihr Schweigen machte ihn ruhelos. Jetzt, wo er sich endlich entschieden hatte, fragte er sich, was ihre Zurückhaltung bedeutete. Wenn sie nicht bald das Thema anschnitt, musste er selbst es auf den Tisch bringen.
    Er überlegte sich gerade, wie er das am geschicktesten anstellen sollte, als die kleine Nachttischlampe, die einzige Beleuchtung in dem Zimmer, mit einem hohlen Knall ausging. Beide fuhren zusammen, dann lachte Lon. Er tastete mit einer Hand in der Dunkelheit nach der Lampe auf dem Nachttisch. »Hat sich beinahe wie ein Schuss

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