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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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zerfallen.
    Ein Schlüssel war im Türschloss zu hören, und Sasha verharrte regungslos. Sie starrte zur Tür, beobachtete, wie Mick sie aufschloss, beobachtete, wie er den Schlüssel aus dem Schloss zog. Beobachtete ihn immer noch, als er sie erblickte. Sah das strahlende Lächeln, das sich oh so spontan ausbreitete in seinem wettergegerbten Gesicht.
    Du Lügner. Du mieser, gottverdammter Lügner.
    Sie beobachtete, wie die Erkenntnis ihn traf, wie das Lachen ihm verging und er erblasste.
    »Ich kann das erklären«, sagte Mick heiser. Aber dann stand er nur stumm da, weil er nicht wusste, ob er das wirklich konnte, auf jeden Fall nicht zu ihrer vollständigen Befriedigung. Er schloss die Tür und lehnte sich – die Arme über der Brust verschränkt, die Hände unter die Achselhöhlen gesteckt – dagegen und starrte sie an. Sasha sah aus, als ginge sie gleich in die Luft.
    »Willst du etwas Komisches hören, Special Agent Vinicor?«, fragte sie mit vor Wut bebender Stimme, während sie sich erhob. »Ich hielt Lonnie immer für unsagbar paranoid, weil er darauf bestand, diese schwachsinnigen Versteckspiele zu spielen. Er hatte jede Menge dämliche Regeln. Ich musste immer seine Briefe verbrennen, sobald ich sie gelesen hatte. Ich durfte ihn nie von meinem Zimmer aus anrufen, sondern immer von einem Münzapparat aus. Als er noch im Gefängnis war, verstehst du. Aber, hey, warum erzähle ich dir das? Ich bin sicher, dass du das alles längst weißt. Es muss dich verrückt gemacht haben, als du meine ganzen Anrufe abgehört hast, dass nicht ein einziger vom guten alten Lon war. Hast du da beschlossen, die Wahrheit aus mir herauszuvögeln?«
    »Sasha -«
    »Das hättest du nicht tun sollen, Special Agent Vinicor. Du hättest nie mit einer Verdächtigen vögeln sollen -«
    »Du bist keine Verdächtige.«
    »- Aber warum eigentlich nicht, richtig? Schließlich steht ja im Bericht, dass ich eine Schlampe bin, so dass das schon in Ordnung geht, schätze ich. Hey, die Regierung hält es wahrscheinlich für in Ordnung, die Hure von Kells Crossing zu ficken, weil Huren ja nicht verdienen, dass man sie mit Respekt behandelt. Sie haben schließlich keine Gefühle oder so. Das Einzige, was eine Hure wirklich versteht, ist ein guter, harter Fi -«
    »HÖR AUF!«, brüllte er, und sie zuckte zusammen. Er wagte immer noch nicht, sie zu berühren, aber er trat so nah an sie heran, wie er sich traute, und starrte auf sie hinunter. Du liebe Güte, sie sah grauenhaft aus. »Wir lieben uns, du und ich«, sagte er leise. »Wir ficken nicht.«
    »Sicher tun wir das.« Sie lächelte ihn flüchtig an. »Du musst nicht länger lügen, Vinicor. Ich meine, wirklich, wie oft habe ich dich selbst das sagen hören?« Sie äffte ihn im Zustand höchster Erregung nach: »Ich will dich ficken, Sasha... oh Himmel, ich will dich ficken, will dich wie ein Verrückter ficken!«
    Er konnte sich nicht einfach anhören, wie sie seine Worte zu etwas Obszönem verdrehte, wenn sie völlig anders gemeint waren. »Du mochtest es, wenn ich so geredet habe!«, fauchte er frustriert und sah ihr an, dass sie sich deswegen jetzt schämte. Gerede über Sex war okay, war irgendwie erregend, solange sie dachte, dass er sie liebte. Aber jetzt glaubte sie, dass er sie nur benutzt hatte.
    Ihre Miene glättete sich wieder, und sie zuckte betont gleichgültig die Achseln. »Tja, was kann man schon anderes erwarten von der Schlampe von Kells Crossing? Du weißt ja, was man sagt – einmal eine Hure, immer eine Hure.«
    Mick beugte sich drohend über sie. »Wenn du dich noch einmal selbst als Hure bezeichnest, werde ich...« Seine Stimme erstarb. Na prima, Vinicor. Du wirst was? Sie schlagen? Vielleicht ihr Telefon anzapfen?
    Und natürlich entging Sasha sein Zögern nicht. Sie hob das Kinn. »Du wirst was?«, fragte sie kühl. »Gibt es etwas, was du nicht bereits getan hast? Etwas, was du tatsächlich übersehen hast?«
    »Ich weiß, dass du keine Hure bist«, sagte er leise. »Okay? Vielleicht besser als jeder andere auf der Welt weiß ich das.«
    »So steht es aber nicht in deinem Bericht.«
    »Es ist nicht mein Bericht, Sasha; er ist mir geschickt worden. Außerdem – bin ich denn der Einzige, der diesen Bericht richtig gelesen hat? Darin steht, dass viele Kerl behaupten, mit dir geschlafen zu haben, aber nicht einer von ihnen auch nur den Hauch eines Beweises liefern konnte, der seine Behauptung untermauert.« Er schüttelte den Kopf und starrte sie an. »Genauso wenig

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