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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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Drecksloch«, präzisiert Fernando.
    »Kann es sein, dass er sich mit den Angels angelegt hat?«, fragt Oda.
    Dünnbier wiegt den breiten Kopf hin und her und meint schließlich mit müder Stimme: »Sein kann alles. Aber die Herrschaften sind im Moment sehr bemüht, sich ehrenwert und sauber zu geben. Selbst wenn ihnen dieser Niko irgendwie ans Bein gepisst hat, werden sie ihn wohl kaum in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Herrschaftsgebiets auf offener Straße erschießen, noch dazu vor einer Kirche. Das wäre ja eine ganz miese PR .«
    »Seh ich auch so«, meint Iwanow und verschränkt dabei die Arme vor der breiten Brust. Seine Gesichtshaut erinnert Jule an Nahaufnahmen vom Mond.
    Oscar knurrt und wird von Völxen ermahnt.
    »Aber in unserem geliebten Rechteck tummeln sich ja noch ’ne Menge anderer schräger Vögel. Wir werden uns umhören«, verspricht Dünnbier.
    »Danke für eure Hilfe«, sagt Völxen.
    »Ist uns doch ein Vergnügen.« Die beiden stehen auf und verlassen das Büro, wobei sie artig ihre leeren Kaffeetassen mitnehmen. Erst als die Tür zu ist, riskiert es Oscar sich hinzulegen, jedoch nicht, ohne sich vorher dreimal um die eigene Achse zu drehen.
    » Arbeitsgruppe Milieu . Und ich dachte schon, eine Drückerkolonne vom AWD hätte sich in unser Dezernat verirrt«, flüstert Jule, und Fernando meint: »Der Russe sieht aus, als würde er kleine Kinder fressen.«
    Völxen räuspert sich. »Wenn ihr dann fertig seid mit Lästern, können wir uns dem Fall Olaf Döhring zuwenden. Es gibt Neuigkeiten, der Provider hat die Daten von Olafs Handy geschickt, und eines ist interessant: Letzten Mittwoch, vier Tage vor seinem Tod, wurde Olaf Döhring von einem Handy angerufen, das Tahir Nazemi gehört. Das ist einer der Jungs, die in letzter Zeit durch mehrfache Straftaten auf sich aufmerksam machen. Und er war auch bei denen dabei, die Olaf und seine Freunde bedroht haben. Da scheint unser eifriger neuer Staatsanwalt also doch gar nicht so falschzuliegen, deshalb werden wir der Sache schleunigst nachgehen. Fernando, kümmer du dich darum, und nimm Jule mit. Die Adresse liegt auf deinem Schreibtisch.«
    »Aye, aye, Sir. Krieg ich den Dienstwagen?«
    »Meinetwegen. Und jemand muss rausfinden, wann der tote Zuhälter obduziert wird.«
    »Ich mach das«, erklärt sich Oda bereit. »Hat die KTU das Auto von Ruben Döhring schon untersucht?«
    »Der Luminoltest ergab keine Blutflecken. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Und den Rest können sie sich eigentlich schenken. Olafs DNA im Wagen seines Bruders ist kein Beweis.«
    Jule meldet sich zu Wort: »Ich finde, wir sollten noch einmal diese Gwen Fischer befragen, das Chormädchen. Sie war wohl so etwas wie Olafs Freundin. Vielleicht wäre es gut, wenn Oda und ich das machen würden.«
    »Einverstanden«, erklärt Völxen. »Dann komme ich mit nach Hainholz. Ich muss nur noch rasch ein paar Anrufe erledigen, warte auf mich, Fernando.«
    »Meinst du, ich werde mit so einem Früchtchen nicht allein fertig?«
    »Ich komme mit«, beharrt Völxen. »Der Junge ist angeblich fix mit dem Messer und hat noch zwei einschlägig vorbestrafte Brüder.«
    »Da hilft uns sicher der Kampfhund«, brummt Fernando.
    »Oscar bleibt bei Frau Cebulla«, entscheidet Völxen und sieht kopfschüttelnd seinen Hund an, dessen Ohren sich beim Namen der Sekretärin wie kleine Satellitenschüsseln in seine Richtung bewegen. Bestimmt ist in seinem Hundehirn der Name der Sekretärin als Synonym für Kekse abgespeichert, denkt der Kommissar missmutig.
    »Wollen wir das Mädchen herbestellen?«, wendet sich Jule an Oda.
    »Nein, wir fahren hin. Ich bin immer neugierig, wie die Leute so wohnen. Aber lass mich erst mal rausfinden, wann sie heute Schulschluss hat, damit wir sie auch erwischen.«
    »Schön, dann haben wir ja alle was zu tun«, meint Völxen und macht eine Geste, mit der man sonst Hühner verscheucht. » Vamos , an die Arbeit  … «
     
    »Sag mal, Fernando  … «, beginnt Jule, als sie zurück in ihrem Büro sind, »… du hast dir doch jetzt den Dienstwagen gekrallt  … «
    »Und?«, fragt Fernando, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. Olafs Freund Cornelius hat ihm endlich die Aufzeichnung des Grizzly -Konzerts in der Glocksee geschickt. Zwar braucht er das Video nun nicht mehr, um die Hainhölzer Gang zu identifizieren, aber er schaut sich die Sache dennoch an. Tahir Nazemi ist wie erwartet ganz vorn dabei, Fernando hat sein Bild in einer der Akten gesehen und kann ihn nun

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