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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Lauf.«
    Newman hatte sie automatisch in der Hand behalten, während er den Toten in die Toilette gezerrt hatte. Er dankte ihr und wischte rasch den Lauf ab. Paula hielt weitere Taschentücher ausgebreitet in der Hand. »Legen Sie das blutige hier drauf. Ich lasse dann alle in einem Papierkorb verschwinden …«
    Nield stand an der Eingangstür zu ihrem Abteil. Seine rechte Hand steckte in seinem Jackett. Paula sagte Butler, er sollte eine Minute warten. Dann knöpfte sie zwei Knöpfe an Newmans Hemd wieder zu, die während des Kampfes aufgegangen waren. Sie rückte seine Krawatte zurecht, sagte ihm, er sollte sich kämmen, dann erwies sie Butler ähnliche Aufmerksamkeiten.
    »Und was ist mit mir, Paula?« fragte Cardon mit gespielt jammervoller Stimme, um die Atmosphäre aufzulockern.
    »Sie sind alt genug, um für sich selbst zu sorgen«, erklärte sie ihm und hoffte, daß man ihrer Stimme das Zittern nicht anmerkte.
    Tweed saß sehr aufrecht auf seinem Platz und schaute ihnen entgegen, als sie zurückkamen. Newman und Paula nahmen ihre vorherigen Plätze wieder ein. Tweeds Miene war ernst, als er seine Frage stellte.
    »Was ist mit dem echten Schaffner?«
    »Er ist tot«, sagte Newman. »Der Kerl hat ihn umgebracht, um an seine Uniform zu kommen.«
    »Ich verstehe. Ob er verheiratet war?«
    »Keine Ahnung«, log Newman.
    Tweed war zu still. Sowohl Paula als auch Newman war klar, daß er sehr verstört war, weil er wußte, daß der Schaffner hatte sterben müssen, weil der Mörder es auf ihn abgesehen hatte. Und Newman hatte gesehen, daß der Mann tatsächlich verheiratet gewesen war. Am Mittelfinger seiner neben der Toilette herabhängenden Hand hatte ein Ehering gesteckt.
    »Das ist alles ziemlich beunruhigend«, meinte Paula. »Die Art, auf die sie uns folgen wie die Wölfe und immer genau wissen, wo wir gerade sind. Wer immer ›sie‹ auch sein mögen.«
    »Der Kopf, der hinter alledem steckt«, sagte Tweed leise, »wird einen hohen Preis zahlen müssen für diese Morde. Dafür werde ich sorgen …«

28. Kapitel
    Basel – wo die Schweiz an Deutschland und Frankreich grenzt. Sobald Tweed aus dem Zug gestiegen war und eine Telefonzelle gefunden hatte, rief er Beck in Zürich an. Zu seiner Überraschung teilte man ihm mit, daß Beck bereits in Basel sei.
    Er rief das Polizeipräsidium dieser Stadt an.
    »Beck …«
    »Ich habe leider noch mehr schlechte Nachrichten, Arthur. Im Schnellzug von Zürich nach Basel…«
    Er berichtete Beck, was im Zug geschehen war, daß sich die Leichen in der Toilette des viertletzten Wagens befanden, daß der Zug zwanzig Minuten Aufenthalt hätte, bevor er nach Deutschland weiterfuhr.
    »Bleiben Sie am Apparat«, bat Beck.
    Drei Minuten später meldete er sich wieder. Seine Stimme war geschäftsmäßig und gelassen.
    »Streifenwagen und eine Ambulanz sind unterwegs zum Bahnhof. Ich habe den Stationsvorsteher angerufen Der Zug fährt nicht weiter, bis sie angekommen sind und ihre Arbeit getan haben. In welchem Hotel werden Sie wohnen?«
    »Im Drei Könige. Ich rufe vom Bahnhof aus an.«
    »Fahren Sie direkt in Ihr Hotel und verlassen Sie es unter keinen Umständen, bevor ich bei Ihnen bin, was eine Weile dauern kann. Die Killer haben Sie aufgespürt. Schon wieder.
    Wir müssen etwas gegen sie unternehmen.
Bleiben Sie in Ihrem Hotel.«
    Tweed fuhr mit Paula und Newman zum Hotel Drei Könige. Butler, Nield und Cardon würden später eintreffen, getrennt, als kenne keiner den anderen. Der Empfangschef begrüßte Tweed herzlich.
    »Wie schön, Sie wieder bei uns zu haben, Mr. Tweed«, sagte er in seinem perfekten Englisch. »Wir haben drei hübsche Zimmer für Sie, alle mit Aussicht auf den Rhein.«
    In dem an die Rezeption angrenzenden Foyer saß ein Mann in einem Schweizer Straßenanzug und mit einer Brille mit halbmondförmigen Gläsern und las in einer Lokalzeitung. Seine Augen weiteten sich ungläubig, als er Tweed eintreten sah. Sein graues Haar war inzwischen ziemlich lang geworden, und er hob die Zeitung ein wenig höher, um seine Anwesenheit zu kaschieren. Norton mußte sich von dem Schock erholen, daß Tweed noch immer am Leben war.
    Paula machte sich auf den Weg zu Tweeds Zimmer. Sie hatte nur eine Viertelstunde gebraucht, um zu duschen und ihr blaues Kostüm anzuziehen. Tweed öffnete die Tür einen Spaltbreit, dann machte er sie ganz auf und winkte sie herein. Dann schloß er die Tür sofort wieder ab. Paula schaute sich in dem Doppelzimmer um.
    »Ein herrliches Zimmer.

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