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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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fragte Tweed.
    »Der amerikanische Millionär. Er ist von dem Chateau aus in den Lac Noir gesprungen. Niemand wußte, warum.
    Es hat jahrelang leergestanden. Wer würde einen solchen Bau kaufen?«
    »Ich habe gehört, jemand hat es getan. Ein Schweizer Bankier.«
    »Natürlich. Er hat es für ein Butterbrot gekauft. Mr. Julius Amberg aus Zürich. Vielleicht war er nicht abergläubisch und glaubte nicht, daß ihm ein vorzeitiger Tod bevorstünde.
    Ich wünsche ihm viel Glück. Er ist ein netter Mann.«
    Paula beobachtete Tweed und fragte sich, ob er vorhatte, es ihr zu sagen. Tweed schaute lediglich interessiert drein und stellte der Kellnerin eine weitere Frage.
    »Sie sagten, er ist ein netter Mann. Sind Sie ihm begegnet?«
    »Ja, oft. Wenn er in Colmar ist, kommt er immer hierher – in die Brasserie. Auf einen Aperitif, oder um etwas zu essen.« Sie senkte die Stimme. »Er sagt, das Restaurant ist etwas für Snobs, das Essen ist hier viel besser, und man bekommt es schnell. Aber jetzt muß ich mich um die anderen Gäste kümmern …«
    »War Mr. Amberg in letzter Zeit hier?« fragte Tweed, bevor sie enteilen konnte.
    »Nein, schon eine Weile nicht mehr. Aber gestern abend, als es dunkel wurde, haben wir Licht im Chateau gesehen.
    Vielleicht geht dort ein Gespenst um. Haben Sie sich entschieden, was Sie essen möchten? Ich kann wiederkommen.«
    »Ich nehme das panierte Kalbsschnitzel, mit Röstkartoffeln.« Er sah Paula an. »Was möchten Sie?«
    »Für mich dasselbe, bitte«, sagte Paula zu der Kellnerin.
    »Bringen Sie das dreimal«, bat Newman.
    Die Kellnerin eilte davon. Paula betrachtete ein riesiges Wandbild über der Tür, die in die Küche führte. Es stellte einen kleinen See zwischen den hohen Gipfeln der Vogesen war. Tweed folgte ihrem Blick.
    »Ich frage mich, ob das der Lac Noir ist«, sagte sie. »Wenn ja, dann sieht er ziemlich unheimlich aus. Und diese merkwürdige Geschichte, die sie uns über das Chateau Noir erzählt hat. Offenbar hat Walter Amberg für die Brasserie nichts übrig.«
    »Nach dem, was ich von Walter gesehen habe«, bemerkte Newman, »dürfte er das Restaurant vorziehen, die silbernen Abdeckhauben und all diesen Zirkus.«
    »Soviel wir wissen«, erklärte Tweed, »ist Amberg erst seit zwei oder drei Tagen im Chateau. Interessant zu hören, daß sich dort tatsächlich jemand aufhält. Das Licht, das die Kellnerin erwähnte.«
    »Wir fahren hinauf, um uns in die Höhle des Löwen zu wagen, nicht wahr?« fragte Paula.
    »Das ist einer der Gründe dafür, daß wir hergekommen sind. Übrigens – ich möchte Ihnen nicht den Appetit verderben, aber ich glaube, die Gegenseite ist bereits eingetroffen.
    Als wir durch das Restaurant gingen, sind mir sechs Männer an einem Ecktisch aufgefallen. Ich habe auch Bruchstücke ihrer Unterhaltung gehört. Sie sprachen mit amerikanischem Akzent. Keine sehr erfreulich aussehenden Typen.«
    »Aber weshalb ausgerechnet hier?« fragte Paula.
    »In Zürich gibt es eine ganze Reihe von erstklassigen Hotels. In Basel gibt es nur zwei – das Drei Könige und das Hilton. Hier ist das einzige große Hotel das Bristol. Da ist es nur logisch, daß einige von ihnen sich hier einquartiert haben. Vielleicht haben sie sogar seine strategisch günstige Lage erkannt.«
    »Strategisch günstig in welcher Hinsicht?« wollte Paula wissen.
    »Wenn ihr Ziel gleichfalls das Chateau Noir ist, sind sie auf der richtigen Seite der Stadt. Von hier aus kann man über die Bahnstrecke hinweg direkt in die Vororte fahren und dann hinauf in die Vogesen. Die Straße führt praktisch um Colmar herum.«
    »Es kommt dichter Nebel auf«, bemerkte Newman.
    Paula drehte sich auf ihrem Stuhl um und blickte auf die zur Straße hinausgehenden Fenster, an denen Spitzengardinen hingen. Gäste, die von der Straße hereinkamen, konnten die Brasserie durch eine Doppeltür betreten.
    Newman hatte recht. Der Nebel schien von Minute zu Minute dichter zu werden. Die verschwommenen Scheinwerfer von Wagen tauchten auf und verschwanden in dem milchigen Dunst. Und die Temperatur war rapide gesunken. Ein Mann kam herein und brachte einen Schwall eiskalter Luft mit.
    Ein Kellner in weißem Hemd, schwarzer Hose und einer langen Schürze beeilte sich, die Tür wieder zu schließen. An den Fenstern glitten die geduckten Silhouetten von Leuten vorbei, die so schnell nach Hause eilten, wie sie es in diesem Nebel riskieren konnten.
    »Der Wein schmeckt mir«, sagte Tweed und leerte sein Glas. »Es ist wirklich

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