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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Paula bemerkte an mehreren Tischen Gruppen von Amerikanern, die ihr gar nicht gefielen. Tweed eilte ins Foyer, an das eine kleine Sitzecke angrenzte. Da saß Philip Cardon und las in einem Taschenbuch. Die Rezeption war unbesetzt.
    »Ich habe zeitig gegessen«, erklärte Cardon. »Seither sitze ich hier und halte die Augen offen. Nicht weniger als fünfzehn Amerikaner sind eingetroffen und haben sich – det. Die meisten von ihnen schlagen sich im Restaurant die Bäuche voll.«
    »Haben Sie Jennie Blade gesehen? Die Frau, die einen so großen Eindruck auf Sie gemacht hat, als sie mit Gaunt in Tresilian Manor aufkreuzte?«
    »Nein.«
    Also hat Gaunt recht gehabt, dachte Tweed grimmig. Jennie war verschwunden.

36. Kapitel
    Tweed stand reglos im Foyer. Außer ihm waren nur Paula, Newman und Cardon anwesend. Alle waren still – sie wußten, daß Tweed angestrengt nachdachte. Er drehte sich um und betrachtete die verlassene Rezeption und die geschlossene Tür. Dann wendete er sich wieder an Cardon.
    »Philip«, sagte er leise, »Sie haben die Ankunft von fünfzehn Amerikanern beobachtet. Haben die Sie gesehen?«
    »Natürlich nicht.« Cardon wies den Gedanken weit von sich. Er hob sein Taschenbuch bis über Augenhöhe und verbarg damit vollständig sein Gesicht. »Können Sie mich sehen?«
    »Nein. Wo sind Butler und Nield?«
    »Hier.« Cardon gab Tweed einen Zettel mit den Namen der beiden Männer und ihren Zimmernummern. »Sie haben gleichfalls zeitig gegessen und sind jetzt in ihren Zimmern.«
    Er sah auf die Uhr. »Harry müßte in fünf Minuten herunterkommen, um mich abzulösen. Wir haben uns abgesprochen, damit immer jemand da ist, der das Kommen und Gehen hier im Auge behält.«
    »Ich verstehe. Sie sind beide im ersten Stock? Gut. Und jetzt möchte ich, daß Sie genau überlegen. Sind einige der Amerikaner erst vor kurzem hier eingetroffen?«
    »Ja. Sie kamen grüppchenweise.«
    »Also herrschte zeitweilig ziemlicher Betrieb hier im Foyer. Sie haben sich darauf konzentriert, nicht gesehen zu werden und gleichzeitig die eintreffenden Gäste zu beobachten.
    Da ist es durchaus möglich, daß Sie eine Frau mit langem blondem Haar gesehen haben, ohne sich dieser Tatsache bewußt zu sein.« Tweed gab eine kurze Beschreibung von Jennies Kleidung. »Denken Sie genau nach. Hat eine so gekleidete Frau das Hotel
verlassen?«
    »Einen Moment – ja, ich glaube, eine solche Frau ist durch das Restaurant ins Foyer gekommen, genau wie Sie eben. Vor ungefähr einer Viertelstunde. Sie hat einen der Fahrstühle betreten. Danach habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Sind alle Amerikaner sofort in das Restaurant gegangen?
    Alle fünfzehn?«
    »Ja, jedenfalls zuerst. Aber zwei von ihnen, ziemlich unangenehme Typen, kamen fast auf den Fersen von Jennie Blade wieder heraus. Sie müssen gleich nach ihr mit dem Fahrstuhl nach oben gefahren sein.«
    »Danke. Bleiben Sie hier.« Er wendete sich an Newman und Paula. »Wir müssen uns beeilen, aber zuerst muß ich etwas besorgen.«
    Tweed hob die Klappe am Ende des Rezeptionstresens, ging hindurch und griff nach dem Hauptschlüssel, der an einem Haken neben den normalen Zimmerschlüsseln hing.
    Dann eilte er zum Fahrstuhl, drückte auf den Knopf und betrat ihn, sobald die Tür aufgeglitten war. Als auch Newman und Paula im Fahrstuhl waren, drückte er auf den Knopf für den ersten Stock.
    »Zuerst müssen wir Butler und Nield holen, mit ihren Waffen. Kann sein, daß wir auch Ihre brauchen werden.
    Aber nicht schießen, sofern es nicht die einzige Möglichkeit ist …«
    Paula war verblüfft, bis Tweed Nield und Butler abgeholt und ihnen die Situation erklärt hatte.
    »Wir überprüfen zuerst dieses Stockwerk …«
    Tweed ging von einer Zimmertür zur nächsten und hielt das Ohr daran. Er war bei der dritten Tür angelangt, als er erstarrte und das Ohr noch fester an das Holz preßte. Drinnen waren Stimmen zu hören. Eine davon mit amerikanischem Akzent.
    »Rauchen Sie? Nein? Aber Sie werden es tun, wenn ich Ihnen diese angezündete Zigarette aufs Gesicht und andere Körperteile drücke. Danach wird Sie bestimmt kein Mann mehr ansehen wollen…«
    »Nein, ihr Schweine …«
    Die Stimme der Frau ging in einen Schrei über. Tweed steckte leise den Hauptschlüssel ins Schloß und drehte ihn lautlos. Er ergriff den Türknauf und warf einen Blick auf Butler, der mit einer Walther in der Hand dastand. Tweed nickte, drehte den Knauf und riß, seitlich von ihr stehend, die Tür weit auf.
    Butler

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