Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Tweed.
    »Beweise?«
    »Gaunt hat schon mehrfach sein Haus an Julius Amberg vermietet. Wer immer dieses Massaker veranlaßte, hat gewußt, daß Amberg sich dort aufhielt. Wer hätte es ihm sagen können? Gaunt. Wir wurden beinahe von diesem Motorboot gerammt. Wer wußte, daß wir mit genau dieser Fähre nach Rock unterwegs waren? Gaunt. Wer war gerade nicht in Tresilian Manor, als Celia Yeo vom High Tor heruntergestoßen wurde? Gaunt. Und Jennie.«
    »Möglich.« Tweed trank noch mehr Mineralwasser. »Aber glauben Sie etwa, daß er über eine Organisation verfügt, die imstande war, diese Autobombe vor unserem Gebäude am Park Crescent zu deponieren? Woher sollte er wissen, wo sich die Zentrale des SIS befindet – wo sie sich befunden hat?« »Die Frage ist schwer zu beantworten«, gab Newman zu.
    »Übrigens sind Butler und Nield uns einzeln hier herein gefolgt. Butler sitzt in einer Ecke hinter Ihnen, von der aus er die ganze Bar im Auge behalten kann. Nield unterhält sich mit der Bardame …«
    Pete Nield lehnte an der Theke und plauderte mit der blonden Frau, bis er das Gefühl hatte, einen guten Kontakt mit ihr hergestellt zu haben.
    »Ich habe gehört, daß Squire Gaunt wieder mit seinem schwimmenden Palast unterwegs ist. Mit einem so großen Kabinenkreuzer könnte man ohne weiteres den Atlantik überqueren.«
    »Oh, ich glaube nicht, daß er das getan hat. Nach Amerika fliegt er. Meistens fährt er zum Kontinent hinüber.«
    »Ein kleiner Ausflug ins gute alte Paris?« fragte Nield.
    »Kann sein. Aber er ist auch schon rheinaufwärts gefahren. Das habe ich gehört, als er eines Abends hier war und ein bißchen zu viel getrunken hatte.«
    »Aber er ist ein netter Kerl«, sondierte Nield weiter.
    Die Frau unterbrach das Polieren eines Glases. »Unter uns gesagt, das kommt ganz auf seine jeweilige Laune an.
    Manchmal ist er ein netter Kerl, aber zu anderen Zeiten sind alle anderen einfach Luft für ihn.«
    »Ich habe gehört, er wohnt in einem herrlichen Haus im Bodmin Moor. Muß sehr friedlich sein da draußen.«
    »Zu einsam für meinen Geschmack. Ich würde mich dort keine Sekunde wohlfühlen …«
    Der sehr höfliche und tüchtige Manager des Metropole kam ihnen bei ihrer Rückkehr im Foyer entgegen und wendete sich mit leiser Stimme an Tweed.
    »Ich dachte, Sie würden gern wissen, daß zwei Amerikaner sich nach Ihnen erkundigt haben, Sir. Wollten wissen, wie lange Sie hier bleiben würden. Ich habe ihnen gesagt, ich hätte keine Ahnung.«
    »Haben sie hier Zimmer genommen?« fragte Newman schnell.
    »Nein. Aber im Moment sitzen sie in der Bar.« »Dann gehe ich mal hinein und sehe sie mir an …«
    Newman strebte auf die Bar zu, während die anderen auf den Fahrstuhl warteten. Zwei große, schwer gebaute Männer standen mit Drinks vor sich an der Theke. Beide trugen auffallend karierte Sportjacken und Jeans; ihre offensichtlich amerikanischen Trenchcoats hatten sie auf einem Barhocker abgelegt. Newman bestellte einen Scotch. Der größere der beiden Männer stand neben Newman. Er hatte dichtes schwarzes Haar und buschige Brauen, die über dem Rücken seiner gebrochenen Nase fast zusammenstießen.
    »Ihr Scotch, Mr. Newman«, sagte der Barmann, der seinen Gast wiedererkannte. »Danke, Sir«, sagte er, als Newman zahlte.
    »Newman? Robert Newman, der ständig schnüffelnde Auslandskorrespondent?« fragte der große Amerikaner aggressiv.
    »Ich habe mich aus dem Job zurückgezogen«, erwiderte Newman verbindlich. Er dachte nicht daran, sich provozieren zu lassen. »Also schnüffele ich auch nicht mehr, wenn Sie es so ausdrücken wollen.«
    »Alte Gewohnheiten lassen sich nicht leicht ablegen«, sagte der Amerikaner noch aggressiver.
    Sein Ellenbogen stieß seinen eigenen Drink um. Die Flüssigkeit ergoß sich über die Theke, und der Barmann beeilte sich, sie aufzuwischen.
    »Das war mein Drink, den Sie da gerade umgestoßen haben«, fuhr der Amerikaner fort. »Was gedenken Sie zu unternehmen?«
    »Ich spendiere Ihnen einen neuen«, erklärte Newman verbindlich. »Geben Sie diesem Herrn bitte einen frischen Drink«, sagte er zu dem Barmann und legte weiteres Geld auf die Theke.
    »Wie es heißt, sind Sie früher nicht so gewesen«, höhnte der Amerikaner. »Nur gut, daß Sie den Job aufgegeben haben – sieht aus, als hätten Sie keinen Mumm mehr in den Knochen.«
    »Ihr Freund ist gerade ohnmächtig geworden.«
    Als der Amerikaner den Kopf herumriß, wo sein Begleiter stand und verblüfft dreinschaute,

Weitere Kostenlose Bücher